AbL überreicht bäuerliche Forderungen für eine zukunftsfähige Agrarpolitik an Landwirtschaftsministerin Heinen-Esser
Bernd Schmitz, Vorsitzender der AbL NRW und Bauer im Rheinland, erklärt:
„Angesichts der vielen aktuellen Krisen brauchen wir Bäuerinnen und Bauern Perspektiven. Wir nehmen das Höfesterben nicht weiter hin. Denn jeder Hof zählt! Wir fordern von Landwirtschaftsministerin Ursula Heinen-Esser, dass sie sich nach der Bundestagswahl für eine Agrarpolitik für Mensch, Tier, Klima und Umwelt in der CDU und in Koalitionsrunden zur Bildung der neuen Bundesregierung stark macht. Deswegen übergeben wir ihr unsere Forderungen zur Bundestagswahl und eine Erntekrone. Mit der Erntekrone setzten wir ein Zeichen für unsere bäuerliche Arbeit und rufen die Politik dazu auf, sich ebenfalls an die Arbeit zu machen.“
Georg Janßen, Bundesgeschäftsführer der AbL, verdeutlicht:
„Dringend brauchen wir eine Perspektive für die Tierhalterinnen und Tierhalter. Die viel zu niedrigen aktuellen Milch- und Schweinepreise bieten diese jedoch definitiv nicht – die momentane Situation ist besonders dramatisch. Wir fordern von der Politik, dass sie sich für eine verpflichtende Tierwohlkennzeichnung einsetzt und die Empfehlungen der Borchert-Kommission umgehend umsetzt, damit mehr Tierwohl auf den Höfen honoriert wird. Bäuerinnen und Bauern können die Kosten für den notwendigen Umbau der Tierhaltung nicht allein aus dem Markt heraus stemmen. Der Staat muss die Mehrkosten dafür tragen, um sehr zeitnah den Weg für faire Preise und Tierwohl zu ebnen. Damit sich die Schweinepreise grundsätzlich stabilisieren können, muss die Politik die Strategie der Billigexporte aufgeben und regionale Qualitätserzeugung fördern.“
Xenia Brand, Klimareferentin der AbL, führt weiter aus:
„Perspektiven braucht es auch im Klimaschutz. Schon jetzt sind die Höfe von den Folgen der Klimakrise betroffen, hier zählt jedes Zehntelgrad. Die nächsten vier Jahre werden darüber entscheiden, ob Deutschland seinen gerechten Beitrag zum Einhalten des 1,5° C Ziels leisten wird oder nicht. Die kommende Regierung muss hier die Weichen stellen, indem z.B. Eiweißfutter aus heimischem Anbau gestärkt wird, damit wir wegkommen von klimaschädlichen Sojaimporten. Wichtig sind auch kurze Wege, geschlossene Kreisläufe, flächengebundene Tierhaltung und Weidetierhaltung. All dies bietet die bäuerliche Landwirtschaft und das muss politisch unterstützt werden. Auch die Anpassung an die Folgen der Klimakrise ist eine große Herausforderung für die Betriebe. Wir kämpfen dafür, dass kein Hof wegen Dürre, Starkregen oder anderen Extremen seine Hoftore schließen muss. Hier ist die Politik gefordert, z.B. mit guter Beratung bäuerliche Anpassungsstrategien zu unterstützen.“
Annemarie Volling, Gentechnikreferentin der AbL, ergänzt:
„Die neuen Gentechniken werden oft als eine Lösung für den Klimaschutz und nachhaltige Lebensmittelerzeugung propagiert. Diese Versprechen halten sie jedoch nicht. Was wir stattdessen brauchen ist eine Sicherung und Perspektive für die gentechnikfreie Erzeugung von Lebensmitteln. Deshalb fordern wir die strikte Regulierung aller Gentechniken und die konsequente Umsetzung des Vorsorgeprinzips sowie der Wahlfreiheit.“
Hintergrund
Die AbL Aktionswoche „Jeder Hof Zählt“ läuft vom 3. bis 10. September 2021. In dieser Zeit wird mit bundesweit rund 60 Aktionen und Veranstaltungen die ganze Vielfalt der bäuerlichen Landwirtschaft sichtbar gemacht. Das große Finale findet am Freitag, 10. September in Berlin statt. Dann wird das Forderungspapier der AbL zur Bundestagwahl an die Parteien mit Chance auf das Kanzleramt übergeben.
Eine Übersicht aller Aktionen und Veranstaltungen der Aktionswoche finden Sie unter diesem Link.
Den Pressefahrplan zur Aktionswoche finden Sie unter diesem Link.
Die Forderungen der AbL zur Bundestagswahl finden Sie unter diesem Link.
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