Finanzen / Bilanzen

US-Arbeitsmarkt schwächer als erwartet

Mit Spannung waren die US-Arbeitsmarktzahlen für August erwartet worden, von denen sich die Marktteilnehmer neue Erkenntnisse zum Start des Tapering durch die Fed erhofft hatten. Während der Konsensus einen Zuwachs von 720.000 Stellen erwartet hatte, wurden tatsächlich 235.000 neue Stellen geschaffen und die Arbeitslosenquote ging nur leicht auf 5,2 Prozent zurück. Ein doch nicht ganz so starker Arbeitsmarkt könnte der Fed Argumente liefern, den Start des Tapering weiter hinauszuzögern. Ferner wurden in den USA die viel beachteten ISM-Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor und das verarbeitende Gewerbe veröffentlicht. Entgegen dem erwarteten Rückgang konnte der Industrie-Wert von 59,5 auf 59,9 Punkte zulegen. Unter der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus litt hingegen der Service-Sektor und es kam zum erwarteten Rückgang von 64,1 auf 61,7 Punkte. In China fielen die Einkaufsmanagerindizes derweil teilweise auf Rezessionsniveau zurück. Während der vom staatlichen Statistikamt berechnet Industrie-EMI von 50,4 auf 50,1 Punkte nachgab, fiel das von Markit berechnete Pendant von 50,3 auf 49,2 Punkte und damit unter die Expansionsschwelle von 50 Punkten. Der Dienstleistungssektor ging sogar noch stärker auf Talfahrt. Der entsprechende Markit-Index fiel von 54,3 auf nur noch 46,7 Punkte. In der Eurozone steht hingegen die Inflationsentwicklung weiter im Fokus der Marktteilnehmer. Im August zog die Jahresrate von 2,2 auf drei Prozent an, was deutlich über der Konsensusprognose lag. Selbst die Kerninflation machte einen Sprung von 0,7 auf 1,6 Prozent. Die Diskussion, inwieweit der Anstieg durch einmalige Sondereffekte getrieben wird oder ob der Preisdruck an Breite und Stärke gewinnt, dürfte damit anhalten.

In diesem Umfeld entwickelten sich die globalen Aktienmärkte leicht positiv. Den größten Zuwachs wies der japanische Aktienmarkt auf, wo der verkündete Rückzug des Premierministers die Stimmung beflügelte. Die Märkte in Europa und den USA entwickelten sich hingegen beide leicht negativ. Die Schwellenländer zeigten eine positive Entwicklung und setzten ihre Aufholjagd, angeführt vom chinesischen Aktienmarkt, fort. Hinsichtlich der Marktkapitalisierung entwickelten sich Small Caps in den USA im Rahmen von Large Caps, während sie in Europa eine Outperformance gegenüber Large Caps generieren konnten. In beiden Regionen konnte zudem das Growth-Segment Value outperformen. Auf Sektorebene sah es in den USA wie folgt aus: Relative Stärke bewiesen Titel aus den Sektoren Energie, Finanzen und Kommunikationsdienstleistungen. Relative Schwäche zeigten die Sektoren Versorger, nichtzyklischer Konsum und Gesundheit. In Europa ergab sich folgendes Bild: Am besten schnitten Aktien aus den Bereichen Energie, IT und Rohstoffe ab. Eine Underperformance zeigten die Sektoren Versorger, Gesundheit und nichtzyklischer Konsum.

Im Rentenbereich zogen die Zinsen an und Staatsanleihen in der Eurozone und in den USA wiesen eine negative Wertentwicklung auf. Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating konnten sich dem Zinsanstieg nicht komplett entziehen, verloren jedoch weniger als Staatsanleihen. Hochzinsanleihen entwickelten sich positiv.

Auf der Währungsseite gab der US-Dollar gegenüber dem Euro abermals deutlich um 0,80 Prozent nach. Der japanische Yen zeigte sich 0,52 Prozent schwächer. Der Preis für ein Barrel Öl der Sorte Brent tendierte seitwärts und schloss bei 72,61 US-Dollar.

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