Sicher zur Schule: Gut sichtbar und geübt
Achtung beim Schulwegtraining: Lichtverhältnisse verändern sich
Kinder verfügen über ein weniger ausgeprägtes Gefahrenbewusstsein. Somit ist es besonders wichtig, den gesamten Schulweg vor der Einschulung mehrmals gemeinsam mit den Eltern abzulaufen und unter realen Bedingungen einzuüben. Neben der Verkehrslage sollten auch die Lichtverhältnisse berücksichtigt werden. Bei fehlender Straßenbeleuchtung kann ein eigentlich sicherer Schulweg Kinder im Herbst und Winter plötzlich im Dunkeln tappen lassen. Achtung: Autofahrende haben bei Dunkelheit nur eine eingeschränkte Sicht. Entscheidend für die Sichtbarkeit – gerade in der dunklen Jahreszeit – ist neben der Beleuchtung des Schulwegs auch, dass sich die Schulkinder vom Hintergrund abheben. Damit die Schülerinnen und Schüler selbst gut gesehen werden, sollten sie helle, farbige und möglichst reflektierende Kleidung tragen. Auch der Schulranzen sollte mit Reflektoren und Leuchtmaterial ausgestattet sein.
ACE-Tipp: Das Verkehrsaufkommen am Wochenende oder in den Ferien kann sich deutlich von einem normalen Werktag unterscheiden. Ebenso ist derselbe Schulweg im November durch die veränderten Lichtverhältnisse ein anderer als noch im August. Es empfiehlt sich, Übungsgänge unter der Woche zur selben Zeit einzuplanen, in der der Schulweg später zurückgelegt werden muss – dabei unbedingt auf das Vorhandensein von Straßenlaternen achten. Um die Beleuchtung auf der gewählten Route zu überprüfen, lohnt es sich zudem, sie zusätzlich auch einmal in der Dämmerung abzulaufen und Kinder dabei auf die Bedeutung der Sichtbarkeit aufmerksam zu machen. Ein Rollentausch kann helfen, einzuschätzen, wie sicher sich Kinder auf ihrem Schulweg bewegen: Nach angeleiteten Übungsgängen sollten sich die Eltern einmal von ihrem Kind zur Schule bringen und die Gefahrenstellen nebst Bedeutung der Beleuchtung erläutern lassen.
So sieht ein sicherer, kindgerechter Schulweg aus
Der kürzeste Schulweg ist nicht unbedingt der sicherste, warnt der ACE. Zwar lassen sich Gefahrenstellen wie mehrspurige Straßen, unübersichtliche Kreuzungen oder Ein- und Ausfahrten zu Grundstücken selten gänzlich vermeiden, doch sollte ein möglichst kindgerechter Schulweg identifiziert werden. Dabei darf die Perspektive der Kinder nicht vergessen werden: Sie verfügen nur über ein eingeschränktes Sichtfeld, können sich nicht so gut in andere Verkehrsteilnehmende hineinversetzen und auch Entfernung und Geschwindigkeit von Fahrzeugen schlecht einschätzen. Straßenüberquerungen sollten, wenn nötig über Ampeln oder Zebrastreifen abgesichert werden. Nicht zu vernachlässigen ist zudem die ausreichende Straßenbeleuchtung.
In einigen Regionen gibt es von der Schule oder Gemeinde so genannte Schulwegpläne, die den optimalen Schulweg darstellen. Damit lässt sich gemeinsam eine passende Route entwickeln. Alternativ können solche Pläne auch bei Straßenverkehrsbehörden oder der Polizei erfragt werden.
Der ACE empfiehlt, dass Kinder bis zum vollendeten 8. Lebensjahr den Schulweg in Begleitung erfahrener Verkehrsteilnehmender absolvieren. Das können neben den Eltern auch Schülerlotsen oder ein „Walking Bus“, also eine Gehgemeinschaft für den Weg zur Schule, sein. Im ersten Schuljahr bietet sich auch eine Abholkette, die gemeinsam mit anderen Eltern organisiert wird, an. Besonders heikle Situationen können auch in Zusammenarbeit mit der Schule, bspw. durch einen Verkehrshelfer oder eine Verkehrshelferin, entschärft werden.
ACE-Tipp: Es empfiehlt sich, den Schulweg regelmäßig zu überprüfen. Sind Baustellen hinzugekommen? Hat sich die Beleuchtung verändert? Wer bei der Planung des Schulwegs öfter in die Hocke geht, erkennt Gefahren aus Sicht der Kinderaugen.
Weitere Informationen rund um den sicheren Schulweg unter: ace.de/schulbeginn
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