Hygiene und die Pandemie: Kliniken in der ersten Corona-Welle
Vor die Wahl gestellt, welcher Aussage sie eher zustimmen – „Das Gesundheitssystem muss wirtschaftlich arbeiten“ oder „Das Gesundheitssystem muss das Patientenwohl priorisieren“ –, votierten 86,7 Prozent der Umfrageteilnehmer für einen höheren Stellenwert des Patientenwohls (Abbildung 1). Im Umkehrschluss bedeutet das: Für mehr als jeden zehnten Teilnehmer steht die Wirtschaftlichkeit über dem Patientenwohl. „Corona hat die Diskussion über die Ausrichtung des Gesundheitswesens befeuert“, so Matthias Meyer, Vertriebsleiter Gesundheitswesen der WISAG Facility Management Holding GmbH & Co. KG. „Dass die Mehrheit der Studienteilnehmer das Patientenwohl über die Wirtschaftlichkeit stellt, überrascht nicht. Interessant wird es, wenn man die Ergebnisse nach Trägermodell und Berufsgruppen filtert.“ So ordnen Teilnehmer aus freigemeinnützigen Einrichtungen dem Patientenwohl deutlich häufiger eine höhere Wichtigkeit zu, als es Antwortende aus Kliniken in privater Trägerschaft tun. Markant ist auch die Filterung nach der Funktion der Umfrageteilnehmer in ihrer Einrichtung: Während die ärztliche und technische Leitung sowie das Pflegepersonal mit je 100 Prozent das Patientenwohl priorisieren, schreibt in den Berufsgruppen der Pflegedienstleitung (25 Prozent) und der kaufmännischen Leitung (22,2 Prozent) mehr als jeder fünfte Teilnehmer der Wirtschaftlichkeit einen höheren Stellenwert zu.
Mehr Hygiene durch Corona?
Wird sich die Pandemie auch zukünftig auf die Hygiene in Kliniken auswirken? 49,3 Prozent der Teilnehmer sagen „Ja“ und vermuten eine nachhaltige Erhöhung der Hygienestandards (Abbildung 2). 18,8 Prozent gehen nur von kurzfristigen Effekten aus. Das Exposé der Studie gibt ebenfalls Auskunft darüber, worin sich die erhöhten Hygienestandards nach Einschätzung der Studienteilnehmer äußern werden. „COVID-19 hat allen die Wichtigkeit von Hygienemaßnahmen vor Augen geführt. Gerade die Basishygiene hat unserer Erfahrung nach in den Krankenhäusern eine deutliche Aufwertung erfahren“, sagt Dr. Frank Wille, Geschäftsführer des Hygieneinstituts HYBETA, der die Studie wissenschaftlich begleitet hat. „Mittelfristig wird dies Bestand haben, doch ob das Mehr an Hygiene ein langfristiger Effekt sein wird, bleibt abzuwarten.“
Patientenschutz besser als Personalschutz
Nach Einschätzung der Studienteilnehmer sind in den Kliniken die Maßnahmen für den Patientenschutz besser als die Vorkehrungen für den Personalschutz. Erstere werden durchschnittlich mit der Schulnote 2,01 bewertet, Letztere erzielen einen Notendurchschnitt von 2,4 (Abbildung 3). Dennoch: Beide Aspekte erhalten durchschnittlich die Note „gut“, was eine erfreuliche Rückmeldung ist. Auffällig ist jedoch, dass Hygienemanagement, Pflegedienstleitung und Pflegekräfte deutlich kritischere Bewertungen abgeben als Vertreter anderer Berufsgruppen. Insbesondere bei den Pflegekräften fällt diese Diskrepanz ins Auge, auch wenn man angesichts der relativ niedrigen Zahl an Pflegekräften, die sich am Hygieneradar beteiligten, hier nur von einer Tendenz sprechen kann.
Über das Hygieneradar 2020
Die Onlinebefragung für das vierte Hygieneradar fand zwischen Juni und September 2020 statt. Zur Teilnahme eingeladen waren Mitarbeiter klinischer Einrichtungen aus dem gesamten Bundesgebiet. Insgesamt beteiligten sich 158 Personen an der Studie zu aktuellen Hygiene-Herausforderungen im Gesundheitswesen. Die WISAG führte die Onlinebefragung gemeinsam mit dem Hygieneinstitut HYBETA als wissenschaftlichem Partner durch.
Themen der Umfrage 2020 waren zum Beispiel:
- die personelle und technische Ausstattung in der ersten Corona-Welle
- die Beurteilung der Hygiene in der eigenen Einrichtung
- das Krisenmanagement von Behörden und Institutionen wie Regierung, Robert Koch-Institut oder Gesundheitsämtern
- die Vorbereitungen auf die zweite Pandemie-Welle
Das ausführliche Exposé mit allen Ergebnissen des Hygieneradars 2020 sowie die Studien der Vorjahre stehen hier zum Download bereit: www.hygieneradar.de.
Die Befragungsrunde für das nächste Hygieneradar startet am 20. September 2021.
Das Kerngeschäft der WISAG Facility Service sind technische und infrastrukturelle Dienstleistungen für Immobilien: Facility Management, Gebäudetechnik, Gebäudereinigung, Sicherheit & Service, Catering, Garten- & Landschaftspflege sowie Consulting & Management. Die einzelnen Dienstleistungsbereiche zählen zu den jeweils wichtigsten Anbietern ihrer Branche. Für unterschiedliche Segmente bietet der Immobilienexperte spezielle Servicepakete an. So zum Beispiel für das Gesundheits- und Sozialwesen, für Hotels, Logistik, Retail Service, Shopping Center und für die Wohnungswirtschaft.
Mit mehr als 19.800 Kunden, rund 31.300 Mitarbeitern und einem Umsatz von 1,177 Mrd. Euro im Jahr 2020 ist das Unternehmen einer der führenden Facility-Service-Anbieter in Deutschland. Das Unternehmen ist Teil der WISAG Gruppe, die mit knapp 50.000 Mitarbeitern an mehr als 250 Standorten im In- und Ausland aktiv ist.
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