Energie- / Umwelttechnik

EU-ETS: Marktstabilitätsreserve und Reduktion der Emissionszertifikate

Die Definition der 2021 eingeführten Marktstabilitätsreserve (MSR) besagt, dass Überschüsse an EU-ETS-Zertifikaten im Emissionshandel in die MSR verschoben werden, um unvorhergesehene Schwankungen ausgleichen zu können. Zusätzlich soll der Mechanismus der MSR den Preis pro Zertifikat auf einen stabil hohen Wert einpendeln. Kürzlich lag der CO2-Preis pro Zertifikat bei unter 10 Euro, da es einen großen Überschuss an Zertifikaten im Umlauf gab. Dafür werden ab diesem Jahr jährlich 24 Prozent der Emissionszertifikate aus dem Handel entnommen, sobald sich mehr als 833 Mio. Zertifikate im Umlauf befinden. Wenn diese Menge 400 Millionen Zertifikate unterschreitet, werden 200 Millionen Zertifikate aus dem MSR in den Emissionshandel zurück verschoben (s. Abbildung).

Wie ist der aktuelle Stand?

Die Gesamtmenge an Zertifikaten (Total Number of Allowances, TNAC) beträgt aktuell 1.578.772.426. Dies beinhaltet nicht zugeteilte Emissionszertifikate aus der 3. Handelsperiode. Die Umlaufmenge vor einem Jahr lag bei 1,385 Mio. Zertifikaten. Folglich werden über 378 Mio. Zertifikate in den MSR verschoben um den Zertifikatsüberschuss auszugleichen, da 2021 das erste Mal die MSR-Regelung greift.

Was ändert sich in der Zukunft?

Ab 2024 soll der Entnahmefaktor bei Überschuss auf 12 Prozent verringert werden. Zudem werden im Falle eines Unterschusses nur noch 100 Mio. Zertifikate zurück in den Umlauf gebracht. Ab 2023 wird die Menge an Zertifikaten in Höhe des Auktionsvolumens aus dem Vorjahr aus der MSR dauerhaft gelöscht, um eine mögliche Rückführung der Zertifikate zu limitieren. Langfristig sollen so durch die Mengenstabilisierung Schwankungen bei Zertifikatspreisen gedämpft und Preiserwartungen stabilisiert werden, um Investitionen in CO2-Einsparungsmaßnahmen besser planen zu können. Voraussichtlich werden zukünftig mehr Zertifikate durch den MSR-Mechanismus als durch den linearen Kürzungsfaktor entnommen.

Über die GUTcert GmbH

Die Zertifizierung von Integrierten Managementsystemen mit den Schwerpunkten Qualitätsmanagement, Umweltmanagement, Arbeitssicherheit sowie Energiemanagement ist das Hauptgeschäft der GUTcert. Weitere Kernkompetenzen der GUTcert sind die Verifizierung von Treibhausgasemissionen nach anerkannten Standards sowie die Zertifizierung der Nachhaltigkeitsanforderungen für Biomasse.

Als Mitglied der AFNOR Gruppe bietet die GUTcert ihre Zertifizierungsdienstleistungen im internationalen Netzwerk an, welches weltweit 28 Niederlassungen umfasst und mit 1.500 Auditoren und 20.000 Experten Kunden in über 90 Ländern betreut.

Die GUTcert Akademie bündelt das Fachwissen von Auditoren und anderen Experten, um Teilnehmern direkt anwendbare Kompetenzen mit nachhaltigem Mehrwert zu vermitteln.

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