Neue Rote Listen für Thüringen zeichnen besorgniserregendes Bild
„Immer intensivere Bewirtschaftungsmethoden in Land- und Forstwirtschaft und eine völlig überzogene Straßenbaupolitik sind die Treiber des Artenverlustes in Thüringen. Dazu kommt noch der Raubbau in der artenreichen Gipskarstlandschaft Südharz“, erklärt Dr. Burkhard Vogel, Landesgeschäftsführer des BUND Thüringen. „Trotz dieses Negativtrends will das Landwirtschaftsministerium bei der neuen EU-Agrarförderperiode Naturschutz mit einem zu geringen Budget ausstatten und Naturschutzmaßnahmen fördern, die wirkungslos bleiben.“
Vogel fordert endlich eine Wende zu einer bauern-, tier- und umweltfreundlichen Agrarpolitik in Thüringen. Pestizide und Stickstoffüberschüsse müssten reduziert und der Ökolandbau sowie regionale Wertschöpfungsketten attraktiver gemacht werden. Auch bei Forstflächen seien Richtlinien für eine neue Form der Bewirtschaftung dringend notwendig. Vor allem beim öffentlichen Wald seien die Gemeinwohlinteressen in Zukunft über die Gewinninteressen der Holzwirtschaft zu stellen.
Vogel: „Nur mit vereinten Kräften können wir das Artensterben stoppen und die Lebensräume für gefährdete Tier- und Pflanzenarten sichern. Dazu gehört es auch, wieder Verbindungen zwischen Lebensräumen zu schaffen, die durch die intensive Landnutzung verinselt wurden. Davon profitiert in Thüringen nicht nur die Wildkatze. Das Biotopverbundkonzept des Umweltministeriums muss in eine verbindliche Planung überführt werden. Ein Biotopverbundplan muss zukünftig rechtsverbindlicher Bestandteil auf allen Raumplanungsebenen sein. Nur so können wir das Netz des Lebens auch in Zukunft bewahren.“
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