Konferenz der Ostseeanrainer: Auf den Ostsee-Aktionsplan müssen Taten folgen
Dass die Ostsee in einem schlechten Zustand ist, haben auch die Verhandlungen der EU-Fischereiminister*innen letzte Woche gezeigt, an deren Ende Fangquoten für bestimmte Ostseefische stark eingeschränkt wurden. Erneut warnen Wissenschaftler*innen vor dem katastrophalen ökologischen Zustand der Ostsee sowie den zusätzlichen Belastungen durch den Klimawandel. Quallenplagen und Algenteppiche belasten Jahr für Jahr stärker die Küsten und den Tourismus. Um das langfristig zu verhindern, müssen beispielsweise viel weniger Nähr- und Schadstoffe aus der Landwirtschaft in die Ostsee gelangen.
Mit Blick auf für Meerestiere schädlichen Unterwasserlärm fordert der BUND die HELCOM-Staaten auf, die erlaubte Höchstgeschwindigkeit von Schiffen um 20 Prozent zu reduzieren, wodurch ihr Lärmeintrag um 60 Prozent gemindert werden kann. Sprengungen von Munitionsaltlast dürfen nur dann erfolgen, wenn eine Bergung nicht möglich ist. Ist eine Sprengung unumgänglich, darf das nur mit Lärmminderungsmaßnahmen wie Blasenschleiern geschehen. Die Suche nach Öl- und Gasvorkommen mit Schallkanonen sollte verboten und für geologische Untersuchungen Alternativen entwickelt und gefördert werden. Bandt: „Der Ostsee-Aktionsplan könnte ein Anfang zur Lärmreduzierung sein, aber nur wenn nicht nur darüber geredet wird, sondern die Maßnahmen auch umgesetzt werden.“
Weitere Informationen:
"Mensch mach leise!" Der BUND überreicht heute in Lübeck die Unterschriften der Online-Petition „Mensch mach leise“ ans BMU.
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