World Future Council fordert in Koalitionsverhandlungen mehr Fokus auf gefährliche Chemikalien
„Schädliche Chemikalien werden weltweit in großen Mengen verwendet, jedoch enden sie oft in der Umwelt oder sammeln sich im menschlichen Körper an, wo sie nicht oder nur langsam abgebaut werden. Das gilt vor allem für besonders besorgniserregende Stoffe – seien es Schwermetalle, Kunststoffbestandteile und Zusatzstoffe wie Bisphenol A (BPA) oder einige Weichmacher, Pestizide, Biozide oder Arzneimittel. Ihr Einsatz in Produkten des alltäglichen Bedarfs, im Gesundheitswesen oder in der Landwirtschaft ist ein entscheidender Grund dafür, dass unsere Gesundheit und die unserer Kinder stark gefährdet und die Umwelt geschädigt wird und dass die Artenvielfalt weiter schwindet. Bisherige Anstrengungen zum Schutz vor besonders besorgniserregende Stoffe sind nicht ausreichend. Das muss sich mit der nächsten Bundesregierung ändern. Die Schäden an unserer Umwelt und Gesundheit durch die Verwendung von besonders besorgniserregende Stoffe sind vielfältig wissenschaftlich belegt. In ihrer kürzlich veröffentlichten Stellungnahme ¹ wies auch die Kinderkommission des Deutschen Bundestags darauf hin, wie stark insbesondere Kinder davon betroffen sind. SPD, Grüne und FDP müssen jetzt Nägel mit Köpfen machen: Wir fordern die gesetzliche Verankerung des Ziels einer schadstofffreien Zukunft, wie es z.B. Schweden schon seit langem hat. Dazu gehört mindestens, wie in der EU-Chemikalienstrategie ² erwähnt, ein Verbot der schädlichsten Chemikalien in Verbraucherprodukten, wie Spielzeug, Babyartikeln, Kosmetika, Wasch- und Reinigungsmitteln, Lebensmittelkontaktmaterialien und Textilien. Das Null Schadstoffziel für eine schadstofffreie Welt wird auch von der Europäischen Kommission im Green Deal verfolgt.“
Neben einer gesetzlichen Verankerung des Ziels einer schadstofffreien Zukunft und insbesondere einem Verbot von besonders besorgniserregenden Stoffen in Verbraucherprodukten fordert der WFC eine nationale Pestizidreduktionsstrategie, das gesetzliche Verbot für den Export von in der EU verbotenen hochgefährlichen Pestizide und den konsequenten Ausbau des Ökolandbaus.
² Grüner Deal: Kommission verabschiedet neue Chemikalienstrategie für eine schadstofffreie Umwelt
Der World Future Council (WFC) verfolgt das Ziel, unseren Kindern und Enkeln einen gesunden, nachhaltigen Planeten mit gerechten und friedlichen Gesellschaften zu übergeben. Um dies zu erreichen, identifizieren, entwickeln, beleuchten und verbreiten wir zukunftsgerechte Lösungen für die aktuellen Herausforderungen der Menschheit und fördern deren Umsetzung weltweit. Der Rat besteht aus 50 internationalen Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Kultur. Jakob von Uexküll, der Gründer des Alternativen Nobelpreises, hat den World Future Council 2007 ins Leben gerufen. Wir sind als gemeinnützige Stiftung in Hamburg registriert und finanzieren unsere Arbeit über Spenden und institutionelle Partnerschaften.
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