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Meisterfeier-Splitter 2021: Absolventinnen und Absolventen beweisen Fleiß, Disziplin und Kreativität

Wochen und Monate voller Fleiß, Disziplin und Kreativität liegen hinter den Absolventinnen und Absolventen des diesjährigen Meisterjahrgangs. Mit erfolgreichen Prüfungen und herausragenden Meisterstücken haben sie ihr handwerkliches Können unter Beweis gestellt. Bei der Meisterfeier der Handwerkskammer Region Stuttgart am 29. Oktober 2021 ist es an der Zeit, dass die Meisterschülerinnen und Meisterschüler mit Stolz auf das Geleistete zurückblicken. Mit unseren Meisterfeier-Splittern geben wir auch in diesem Jahr schon vorab einige Einblicke, was die Absolventen und Gäste am Abend der Meisterfeier erwartet.

Handwerk international – Meisterschüler around the world

Den Abend der Meisterfeier verbringt Tobias Bernatek in rund 6.440 km Entfernung. Der Bäckermeister aus Murr im Landkreis Ludwigsburg ist, nachdem er die Meisterschule in Deutschland erfolgreich absolviert hat, wieder zurück nach Kanada gereist, um dort als Verkäufer und Backberater eines großen, international tätigen Unternehmens für Backbedarf zu arbeiten. Ob in Kanada oder Deutschland – Tobias Bernatek ist stolz auf seine Branche: „Deutschlands Fußballer wollen alle vier Jahre Weltmeister werden, wir Handwerker sind es jeden Tag“, so der 33-Jährige.

Bei Maßschneiderin Celina Kirschmann aus Holzmaden ist die Distanz größer und die Internetverbindung instabiler. Die gerade einmal 20-jährige Jungmeisterin aus dem Landkreis Esslingen verbringt derzeit einen Auslandsaufenthalt im afrikanischen Sambia. Dort bringt sie sambischen Frauen das Nähen bei, damit sie selbstständiger und unabhängiger werden können. „Ich möchte meine Fähigkeiten und das Wissen, das ich erlangt habe, gerne weitergeben, um Frauen zu ermutigen und ihnen eine Zukunftsperspektive zu bieten“, erklärt die Jungmeisterin. Die Maßschneidermeisterin darf sich zudem über eine besondere Auszeichnung freuen: Durch herausragende Leistungen bei ihrer Meisterprüfung zählt die Handwerkerin zu den Bestmeistern des diesjährigen Jahrgangs.

Mit vier Meisterschülern aus der Schweiz und zwei aus Österreich ist das Müllerhandwerk das Gewerk mit den meisten internationalen Absolventinnen und Absolventen. „Die Fortbildungsangebote für Müller und Futtermittelmüller, wie sie an der gewerblichen Schule im Hoppenlau in Stuttgart angeboten werden, sind sehr selten“, erklärt Julia Holschumacher aus der Meisterprüfungsabteilung der Handwerkskammer Region Stuttgart. Seit September 2007 bieten die Meisterschule Stuttgart und die Schweizerische Müllereifachschule St. Gallen ein gemeinsames Kursmodell an, bei dem die Absolventen am Ende über zwei begehrte Abschlüsse verfügen: Den deutschen „Meisterbrief“ sowie den Schweizer „Diplomierten Müllereitechniker SMS“.

Unsere Durchstarter: Erst PLW-Sieger, dann Meisterabsolvent

Noch letztes Jahr durfte sie sich über die Auszeichnung als beste Friseurgesellin im Kammerbezirk freuen, gut ein Jahr später nimmt sie mit dem Meisterbrief die nächste Auszeichnung entgegen: Friseurin Vanessa Emulo aus Owen im Landkreis Esslingen. Nach dem erfolgreichen Ausbildungsabschluss und dem Erhalt eines Weiterbildungsstipendiums der

Stiftung Begabtenförderung berufliche Bildung (SBB) stand für die 24-Jährige fest, dass sie die Meisterprüfung im Friseurhandwerk sowie den Ausbilderschein unbedingt ablegen möchte. Und auch dieses Ziel hat die Handwerkerin nun erreicht. „Ich freue mich, dass ich durch meinen Meister die Möglichkeit habe, Auszubildende für diesen Handwerksberuf zu begeistern. Ich selbst bin durch meinen Meister jetzt so richtig in meinem Traumberuf angekommen“, so die Friseurin.

Meisterbrief für alle Altersklassen

Genau 30 Jahre trennen Raumausstatter Kilian Hierl aus Wolfratshausen und Friseur Carlos Antonio-Runge aus Stuttgart. Doch trotz des großen Altersunterschiedes teilten die beiden Handwerker ein Ziel: Den Meisterabschluss in ihrem Gewerk zu erlangen. „Meine Motivation den Meister zu machen lag darin begründet, dass ich mich mit einem Unternehmen selbstständig machen wollte“, erzählt der 50-jährige Antonio-Runge. Durch die Pandemie verzögerten sich die Zukunftspläne des Handwerkers. „Wer rastet der rostet – mit dem Ausbildungsstand nach der Meisterprüfung bin ich nun gut gerüstet, um mich den Herausforderungen der Selbstständigkeit und des Arbeitgeber-Seins zu stellen“, so der Friseur. Kilian Hierl hingegen hat die Meisterschule direkt an seine Ausbildung angeschlossen, um nach der Berufsschule in der Schulroutine zu bleiben. Nach seinem erfolgreichen Abschluss möchte der 20-Jährige nun zunächst einige Jahre Berufserfahrung sammeln. „So kann ich meinem Meistertitel auch im echten Berufsleben gerecht werden und mich dabei stets weiterbilden. Danach stehen mir immer noch alle Türen offen“, so der Raumausstatter. Pläne für die Zukunft hat er dennoch: „Auf lange Sicht ist der Plan, unseren seit 1862 bestehenden Familienbetrieb zusammen mit meiner Mutter irgendwann von meinen Großeltern zu übernehmen.“ 

Zahlen, Daten, Fakten

Frauenpower in der Männerdomäne: Die drei Frauen Anna Noack de Noronha Viegas Trojan aus Salach im Landkreis Göppingen, Nadine Rommel aus Schwäbisch Gmünd und Linda Wundrack aus Markgröningen im Landkreis Ludwigsburg absolvierten ihre Meisterprüfung im Kraftfahrzeugtechniker-Handwerk. Neben ihren 78 männlichen Kollegen konnten sich die Handwerkerinnen gut behaupten. „Für uns als Meisterprüfungsausschuss ist es besonders schön zu sehen, dass wir in unserem Kammerbezirk auch junge Frauen haben, die sich in dieser vermeintlichen Männerdomäne durchsetzen und zeigen: Wir sind Handwerkerinnen. Wir können das“, erklären Johannes Klemann und Manuel Beitlich, die beiden Vorsitzenden des Meisterprüfungsausschusses im Kraftfahrzeugtechnikerhandwerk.

Nicht mal eine Handvoll Absolventen hatte der Beruf des Elektromaschinenbauers zu verzeichnen. Mit nur zwei Jungmeistern gehört das Gewerk zu den Berufen mit Seltenheitsfaktor. Etwas mehr als eine Handvoll Meister hat das Buchbinderhandwerk zu verzeichnen, knapp ein Dutzend die Berufe Fliesen-, Platten- und Mosaikleger sowie Informationstechniker. Besonders beliebt waren neben dem Beruf des Kraftfahrzeugtechnikers vor allem das Installateur- und Heizungsbauerhandwerk mit 77 Meistern, das Maler- und Lackiererhandwerk mit 62 Absolventen sowie das Friseurhandwerk mit 57 Jungmeistern.

Einzigartiges Meisterstück

Manuel Spahlinger aus Waiblingen hat sich als Meisterstück ein ganz besonderes Projekt ausgesucht: Der Maler und Lackierer hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Lack eines VW Polo 86c GT Coupé aufzufrischen. „Das Auto gehört meinem kleinen Cousin, der damals noch keinen Führerschein hatte“, so der Handwerker. Mit der Vorstellung seines Cousins wollte er aus dem älteren Polo etwas ganz Besonderes machen. In circa 100 Arbeitsstunden wurde das Auto vollständig entlackt und vom reinen Blech aus neu beschichtet. „Ich wollte, dass es perfekt wird – und das wurde es auch“, resümiert der Maler- und Lackierermeister. Mittlerweile ist das Fahrzeug seit fast zwei Monaten fertig, angemeldet und fahrbereit für den Cousin des Waiblingers, der nun seinen Führerschein besitzt. Und auch bei den Prüfern des Meisterprüfungsausschusses kam das Projekt sehr gut an: „Das macht mich sehr stolz und zeigt: Auch, wenn es eine Menge Arbeit war diesen kleinen Polo aufzubereiten, hat sich beim Anblick des Ergebnisses jede Mühe gelohnt!“

Eine Meisterfeier – viele Partylocations

Pandemiebedingt wird die diesjährige Meisterfeier in hybrider Form umgesetzt – neben einer Live-Übertragung aus dem Forum der Handwerkskammer, wo auch die diesjährigen Bestmeisterinnen und Bestmeister vor Ort sein werden, wird in zwei von der Handwerkskammer organisierten Public Viewing-Locations gefeiert: In der Garage 229 in Stuttgart und dem Gerber Park in Uhingen. Einige weitere Jungabsolventen, die die Meisterfeier nicht nur im heimischen Wohnzimmer mitverfolgen wollten, finden sich an verschiedenen Veranstaltungsorten zusammen – sogar über die Grenzen des Stuttgarter Kammerbezirks hinaus. So feiern die Landmaschinenmechaniker gemeinsam in Uttenweiler im Landkreis Biberach, eine Gruppe Zimmerer-Meister in Wüstenrot-Finsterrot im Landkreis Heilbronn, ein Teil der Installateur und Heizungsbauer in Mundelsheim im Landkreis Ludwigsburg sowie einige Stuckateure im Kreis Böblingen, genauer gesagt in Rutesheim.

We are the champions – Bestmeister 2021

  • Friseurmeisterin Ann-Kathrin Haist aus Stuttgart
  • Fliesen, Platten- und Mosaikleger Manuel Günthner aus Dornstetten
  • Installateur und Heizungsbauer  Stephan Thometzek aus Bissingen an der Teck
  • Maler und Lackierer Niklas Rehm aus Stuttgart
  • Zimmerer Michael Schmaus aus Gerlingen
  • Zahntechniker Stefan Panic aus Brackenheim
  • Bäcker Kilian Sekul aus Ebersbach-Musbach
  • Raumausstatterin Anna Simone Reiner aus Filderstadt
  • Maßschneider Celina Kirschmann aus Holzmaden
  • Schilder- und Lichtreklameherstellerin Tina Kus aus Eberdingen
  • Landmaschinenmechaniker Raphael Aicher aus Geisingen
  • Klavier- und Cembalobauer Clemens Dripke aus Leonberg
  • Tischler in Florentine Fischer aus Memmingen
  • Konditorin Jeannette Wörner aus Niederstetten

Alle Informationen zur Meisterfeier des Handwerks am 29. Oktober finden Sie unter www.hwk-stuttgart.de/meisterfeier

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