„Die Beschäftigten wollen mehr sehen als billigen Applaus“
Die GEW-Hamburg ruft für diesen ersten Warnstreik am Mittwoch, 27.10., Vorschullehrkräfte sowie die Ergo- und Physiotherapeut*innen an Schulen und den Hochschulbereich zur Arbeitsniederlegung auf. Darüber hinaus ruft sie die studentischen Hilfskräfte, wissenschaftlichen Hilfskräfte und Tutor*innen ganztägig zum Solidaritätsstreik auf.
Geplant sind u. a. Kundgebungen um 12 Uhr beim DGB am Besenbinderhof und um 14 Uhr auf dem Gänsemarkt.
„Auch im zweiten Jahr der Coronapandemie haben die Beschäftigten mit Herzblut und Engagement im Landesdienst, in den Schulen und Hochschulen, in den Kindertagesstätten und Einrichtungen der Pandemie die Stirn gezeigt. Unter komplizierten Rahmenbedingungen, oft unter der Gefahr, sich selbst zu infizieren, haben sie das Land am Laufen gehalten. Jetzt, in der Länder-Tarifrunde, wollen die Beschäftigten mehr sehen als billigen Applaus: Fünf Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 150 Euro!“ kommentiert Sven Quiring, Vorsitzender der GEW Hamburg.
„Schulische Therapeutinnen und Therapeuten verdienen die gleiche Bezahlung wie die Erzieherinnen und Erzieher an Sonderschulen! 4,5 Jahre Gehaltsungerechtigkeit sind genug!“ so Bodo Haß, Physiotherapeut an einer Sonderschule für körperlich-motorische Entwicklung (KME) und stellvertretender Vorsitzender der GEW Hamburg.
„Vorschullehrkräfte sind von acht bis 13 Uhr alleine verantwortlich für den Unterricht und die Entwicklungsförderung von bis zu 25 Kindern. In den Vorschulklassen sind sie Klassenlehrer*innen, Förderlehrer*innen und Sprachlehrer*innen in einer Person. Trotz der sehr ähnlichen Arbeit besteht zu Grundschullehrkräften ein Gehaltsunterschied von bis zu vier Gruppen. Deshalb fordern wir: Eingruppierung von Vorschullehrkräften in die E11!“, so Kerstin Mögle, Vorschullehrkraft und Sprecherin vom Arbeitskreis VSK in der GEW Hamburg.
Hintergrund: Drei Verhandlungsrunden
Die erste Verhandlungsrunde zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften fand am 8. Oktober in Berlin statt, die zweite und dritte Runde sind für den 1./2. November und den 27./28. November jeweils in Potsdam geplant.
Die Gewerkschaften fordern 5 Prozent, mindestens jedoch 150 Euro mehr Gehalt für die Beschäftigten. Dazu zählen bei der GEW vor allem die angestellten Lehrerinnen und Lehrer an den Schulen, aber auch die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst sowie an den Hochschulen.
Außerdem soll es 100 Euro monatlich mehr für alle in Ausbildung geben. Die GEW setzt sich weiter für die vollständige Paralleltabelle ein, die eine bessere Eingruppierung für viele angestellte Lehrerinnen und Lehrer unterhalb der Entgeltgruppe 13 und damit mehr Gehalt bringen würde. Zudem fordert die GEW, dass Verhandlungen für einen Tarifvertrag für studentische Beschäftigte aufgenommen werden.
Die TV-L Tarifrunde 2021 gilt als eine der schwierigsten der vergangenen 20 Jahre. Die öffentlichen Arbeitgeber geben sich bisher wenig verhandlungsbereit und verweisen unter anderem auf die Kosten der Coronapandemie. Die Gewerkschaften betonen die hohen Belastungen der Beschäftigten in dieser Zeit und wollen einen fairen Ausgleich.
Rückfragen:
Sven Quiring, Vorsitzender der GEW Hamburg, 040 – 41 46 33 – 0
Birgit Rettmer, Tarifexpertin der GE Hamburg, 0151 – 6128471
Bodo Haß, Physiotherapeut an einer Sonderschule für körperlich-motorische Entwicklung (KME) und stellvertretender Vorsitzender der GEW Hamburg, 0170 – 7076933
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Landesverband Hamburg
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