„Ohne akademischen Nachwuchs keine Verkehrswende“
Das Papier gibt eine Einschätzung zu den hohen Bedarfen in den Verkehrsunternehmen ab. Es weist ferner darauf hin, dass auch Städte, Genehmigungsbehörden und Fachministerien im Personalbereich qualifiziert aufstocken müssen. Auch bei den Beratenden Ingenieuren sowie in der Bau- und Bahnindustrie würden akademische Nachwuchskräfte benötigt. Zur Sicherung der Ausbildung akademischer Fachkräfte appelliert deshalb der Beirat an die künftige Bundesregierung
— mit den Ländern eine Strategie zur Ausweitung der Ausbildungskapazitäten der entsprechenden Lehrstühle zu erarbeiten,
— die Schwerpunkte an den Hochschulen mit zusätzlichen Professuren wie Eisenbahnbau, -betrieb und Schienenfahrzeugtechnik, öffentlicher Verkehr, integrierte Verkehrssysteme und einschließlich der Informatik, der Verkehrsökonomie und der Stadt-/Raumentwicklung zu Clustern zu entwickeln,
— in Zusammenarbeit mit den Hochschulen und der Branche eine Kampagne zur Gewinnung von Studierenden für den öffentlichen Verkehr im Zusammenhang der Ingenieur-, Wirtschafts- und Verhaltenswissenschaften aufzulegen.
Zur Stärkung der Wissenschaft sollten die Mittel für die Ressortforschung in diesem Bereich mindestens verdoppelt werden, um die wissenschaftliche Fundierung von Maßnahmen in der Verkehrspolitik zu gewährleisten.
Außerdem solle das Deutsche Zentrum für Schienenverkehrsforschung als eigenständige Institution gestärkt, dauerhaft finanziert sowie stärker mit außeruniversitären Forschungszentren verknüpft werden.
Branche befähigen, politische Beschlüsse umzusetzen
Nach den politischen Beschlüssen des Bundes in der vergangenen Legislaturperiode stehen für Bus und Bahn mehr Finanzmittel zur Verfügung, um wieder in Infrastruktur und in Fahrzeuge investieren zu können: Regionalisierungsmittel, Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz, Entflechtungsmittel und vieles mehr. „Nach gegenwärtigen Stand sollen bis 2030 rund 170 Milliarden Euro allein in die Schieneninfrastruktur des Bundes investiert werden. Hinzu kommen Investitionen in Fahrzeuge, Werke und digitale Weiterentwicklung. Der öffentliche Verkehr auf Straße und Schiene muss die Kundenzahlen und transportierten Güter massiv erhöhen. Das gelingt nur, wenn alle relevanten Prozesse digital transformiert und die verschiedenen Verkehrsträger automatisiert und vernetzt werden. Das sind attraktive Betätigungsfelder für künftige Studienanfänger. Klimaneutralität, Nachhaltigkeit, spannende und sichere Arbeitsplätze sind Vorzüge gegenüber anderen Branchen“, so Prof. Dr. Thomas Siefer. Das Positionspapier steht auf www.vdv.de/positionen zum Herunterladen bereit.
Wissenschaftlicher Beirat beim VDV
Der Wissenschaftliche Beirat beim VDV besteht aus Personen technischer und nicht technischer Fakultäten verschiedener deutschsprachiger Hochschulen. Das unabhängige Gremium bewertet branchenrelevante Themen aus der Sicht der Wissenschaft, nimmt Stellung zur Zukunft von Bus und Bahn und entwickelt Positionen für Branche, Politik und Fachöffentlichkeit.
Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ist der Branchenverband des Öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehrs. Seine über 600 Mitgliedsunternehmen befördern täglich mehr als 30 Millionen Menschen in Bussen und Bahnen und transportieren jährlich rund 600 Millionen Tonnen Güter auf der Schiene. So sorgen der VDV und seine Mitglieder für mehr klimaschonende Mobilität von Menschen und Gütern bei weniger Verkehr!
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