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Deutsche Fahrradunternehmen entwickeln Bike Charta für eine nachhaltige Branche

Seit über einem Jahr entwickelte ein Komitee aus sechs deutschen Fahrradunternehmen den Aktionsplan für Ressourcenschonung, Nachhaltigkeit und Klimaschutz rund um die Produkte und Dienstleistungen in der Fahrradindustrie. Beim Treffen des BIKEBRAINPOOL am 26. und 27. Oktober bei der Firma Schwalbe (Ralf Bohle GmbH) in Reichshof verabschiedeten 22 Entscheider*innen der Fahrradbranche die Bike Charta für nachhaltiges Wirtschaften.

Seit 25 Jahren ist der BIKEBRAINPOOL der Think Tank der Fahrradbranche. In regelmäßigen Treffen diskutieren Entscheider*innen der über 50 Mitgliedsunternehmen aus Industrie, Handel, Dienstleistung und Presse über Trends und Themen in- und außerhalb der Branche. Dabei werden Impulse für Weiterentwicklung und Kooperationen gesetzt, die meist durch Mitgliedsunternehmen umgesetzt wurden. Neben der pandemiebedingten Digitalisierung hat sich auch das Netzwerk auch inhaltlich neu aufgestellt – um zukünftig selbst als Akteur der Branche in Erscheinung zu treten.

Wie nachhaltig ist das Fahrrad?

Die Fahrradbranche produziert und vertreibt ein Produkt, das für neue Mobilität, Klimaschutz, lebenswerte Städte und Gesundheit steht. Mit der Bike Charta möchten die Unternehmen daher auch die nachhaltige Produktion des Fahrrades von den Ressourcen über die Lieferkette bis hin zu den Unternehmen, Beleg- und Kundschaft unter die Lupe nehmen, um ihrer gesellschaftlichen, ökologischen und letztendlich auch ökonomischen Verantwortung Rechnung zu tragen.

Die Bike Charta orientiert sich an der nationalen und internationalen Gesetzgebung und stellt Corporate Social Responsibility-Themen und Maßnahmen vor allem aus den Handlungsfeldern Markt und Umwelt, aber auch Arbeitsplatz und Gemeinwesen vor. Der verabschiedete Entwurf der Bike Charta umfasst 18 Themenbereiche rund um Produktion, Standort, soziale Relevanz und strategisches CSR Management mit insgesamt 110 konkreten Handlungsmöglichkeiten.  

Aufruf an die Fahrradindustrie

Der Appell zu mehr Nachhaltigkeit geht an alle Unternehmen des BIKEBRAINPOOL sowie an die gesamte Fahrradbranche, um sich einem oder mehrerer dieser Themen anzunehmen. Was als Selbstverpflichtung der unterzeichnenden Unternehmen startet, soll mittelfristig durch eine Zusammenarbeit mit dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex durch ein entsprechendes Reporting erweitert werden.

22 Unternehmen aus dem BIKEBRAINPOOL gehören zu den ersten Unterzeichnenden der Bike Charta: ABUS, BIKE & CO, B.O.C., Croozer, Delius Klasing, Fellowz, Hebie, Humpert, IDBerlin, JobRad, Kienzler, Pressedienst Fahrrad, Radlager, Schwalbe, Riese & Müller, Rose Bikes, Thun, Velokonzept, VSF, Wertgarantie, WSM und Zedler.

Dirk Zedler, Gründer und Geschäftsführer des Zedler – Institut für Fahrradtechnik und -Sicherheit erklärt: „Auch wenn der ökologische Fußabdruck der Nutzer*innen eines Produkts aus der Fahrradbranche sofort kleiner wird, ruhen wir uns darauf nicht aus. Als innovative und zukunftsorientierte Unternehmen wollen wir eine Vorreiterrolle in allen Belangen der Nachhaltigkeit und der sozialen Verantwortung einnehmen. Die Bike Charta bietet für alle Unternehmen der Fahrradbranche einen passgenauen Einstieg sich Schritt für Schritt ökologisch und sozial besser aufzustellen.“

Frank Bohle, Geschäftsführender Gesellschafter von Schwalbe und Gastgeber des Treffens, ermuntert weitere Unternehmen, den Aktionsplan zu unterzeichnen: „Durch den konkreten Handlungsplan der Bike Charta wird der Komplexitätsgrad einer nachhaltigen Unternehmenstransformation reduziert und bietet Unternehmen eine hervorragende Möglichkeit, erste Maßnahmen direkt umzusetzen.“

Der BIKEBRAINPOOL steht außerdem im engen Austausch mit der globalen Initiative Shift Cycling Culture, die sich ausgehend von den Klimaverhandlungen von Glasgow ebenso zum Ziel gesetzt hat, die Fahrradbranche zu einem systemischen Wandel zu mehr Nachhaltigkeit zu bewegen.

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