Winnetou – Der Wilde Westen lebt im Festspielhaus als Live-Hörspiel auf
Wer selbst mit Geräuschen experimentieren will, pirscht sich vor dem Winnetou-Spektakel am Sonntag im Hörspiel-Workshop „Das Donnern des Manitou“ (13 bis 15 Uhr) an neue Klänge heran.
Im Live-Hörspiel „Winnetou“ erwecken Philipp Weigand und Thomas L. Dietz die Helden aus Karl Mays Romanen zum Leben, schlüpfen vom Schurken bis zum heroischen Helden in sämtliche Rollen – und erzeugen den passenden Wild-West-Sound gleich mit: Da klimpert das Klavier im Saloon, klirren die Gläser, werden etliche Porreestangen tontechnisch höchst effektvoll gemeuchel-mordet. Und ja, natürlich erklingt sie, Martin Böttchers unsterbliche „Winnetou“-Sehnsuchtsmelodie aus den Filmen der 60er Jahre. Doch hier wird sie schräg geflötet, ironisiert, zerschreddert. Die Live-Hörspiel-Bearbeitung bürstet „des Indianers wallendes Haar“ wonnig gegen den Strich.
Die Requisiten liegen griffbereit auf der Bühne des Festspielhauses und von hier aus führen die Darsteller in den Wilden Westen, wie Karl May ihn sich vorgestellt hat. Gewedelte Blätter imitieren Vogelgeflatter, ein zerbröselnder Bastkorb ein prasselndes Lagerfeuer. Die Darsteller nehmen diese Geräusche auf, lassen daraus ganze Szenen entstehen, die sie dann wieder mit einzelnen Geräuschen garnieren: am drastischsten das Herumstochern in einem Kürbis, das das Zerfleischtwerden durch einen Grizzly imitiert. Ein garstig schöner Einblick in die Kunst des Geräuschemachens. Unterstützt werden die beiden Hauptakteure Philipp Weigand und Thomas L. Dietz vom Seniorenchor Mittelbaden.
Durch die besondere Bühnensituation – auch die Zuschauer sitzen auf der großen Bühne des Festspielhauses – ist man ganz nah am Geschehen und sofort in der Geschichte. Der Musikwestern ist empfohlen für Großeltern, Eltern, Kinder ab zehn – kurz alle, die gern Spaß miteinander haben.
„Das Donnern des Manitou“
Die Möglichkeit noch näher dran zu sein bietet der Workshop vor der Vorstellung am Sonntag, 14. November. Hier dürfen die Teilnehmenden selbst aktiv werden und die verschiedenen Klänge selbst ausprobieren. Ebenso lernt man, wie man mit der Wandlungsfähigkeit seiner Stimme in verschiedene Figuren schlüpfen kann. Da dient dann ein Lauch dazu, den Sound eines Knochenbruchs darzustellen und die Kokosnuss – schon fast obligatorisch – lässt Winnetou und Old Shatterhand in den Sonnenuntergang reiten. Mit Hilfe von Alltagsgegenständen erleben die Teilnehmenden verschiedene Tageszeiten und Wetterphänomene, Schlachtengetrommel und Vogelgezwitscher. Alles, was man als Indianer ebenso braucht und eine optimale Vorbereitung für das Live-Hörspiel „Winnetou“ im Festspielhaus Baden-Baden.
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