Finanzen / Bilanzen

„Die Fed ist handlungsfähiger als die EZB“

„Es ist nicht verwunderlich, dass die Fed lange vor der EZB mit einer Straffung ihrer Geldpolitik beginnt. Die konjunkturelle Erholung der USA ist weiter fortgeschritten, außerdem ist die Fiskalpolitik noch expansiver als in Europa. Ein ganz maßgeblicher Grund ist aber, dass sie nicht als Kreditgeber der US-Bundesstaaten auftritt, sondern nur Staatsanleihen des Zentralstaats kauft. Der Rückzug der Fed von den Staatsanleihekäufen ist somit kein unmittelbares Problem für US-Bundesstaaten. Die Lage in der Eurozone ist anders. Nur ein kleiner Teil der Anleihekäufe des Eurosystems entfällt auf Anleihen der europäischen Ebene, den Löwenanteil machen Staatsanleihen der Mitgliedstaaten aus. Es ist unsicher, ob die Finanzierung hoch verschuldeter Euro-Staaten noch funktionieren würde, wenn die EZB diese Anleihekäufe einstellt. Die Fed ist somit handlungsfähiger als die EZB, weil sie nicht die Liquidität von Teilstaaten des Währungsraums garantieren muss.“
Über ZEW – Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH Mannheim

Das ZEW in Mannheim forscht im Bereich der angewandten und politikorientierten Wirtschaftswissenschaften und stellt der nationalen und internationalen Forschung bedeutende Datensätze zur Verfügung. Das Institut unterstützt durch fundierte Beratung Politik, Unternehmen und Verwaltung auf nationaler und europäischer Ebene bei der Bewältigung wirtschaftspolitischer Herausforderungen. Zentrale Forschungsfrage des ZEW ist, wie Märkte und Institutionen gestaltet sein müssen, um eine nachhaltige und effiziente wirtschaftliche Entwicklung der wissensbasierten europäischen Volkswirtschaften zu ermöglichen. Durch gezielten Wissenstransfer und Weiterbildung begleitet das ZEW wirtschaftliche Veränderungsprozesse. Das ZEW wurde 1991 gegründet. Es ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Derzeit arbeiten am ZEW Mannheim rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen rund zwei Drittel wissenschaftlich tätig sind.

Forschungsfelder des ZEW

Arbeitsmärkte und Personalmanagement; Digitale Ökonomie; Innovationsökonomik und Unternehmensdynamik; Internationale Finanzmärkte und Finanzmanagement; Marktdesign; Soziale Sicherung und Verteilung; Umwelt- und Ressourcenökonomik, Umweltmanagement; Unternehmensbesteuerung und Öffentliche Finanzwirtschaft, Gesundheitsmärkte und Gesundheitspolitik.

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