Gesundheit & Medizin

BARMER-Analyse

Das Kinderkrankengeld wird im Jahr 2021 deutlich häufiger beansprucht als in den Jahren zuvor. Das geht aus einer aktuellen Analyse der BARMER hervor. Demnach wurden im Jahr 2021 Versicherten der Krankenkasse bis September bereits fast 892.000 Kinderkrankengeldtage in einem Wert von 56,7 Millionen Euro bewilligt. Das umfasst sowohl die pandemiebedingte Betreuung als auch die Tage, an denen ein Kind krank ist. Im gesamten Vorjahr waren es nur 566.000 Tage. Im Jahr 2019 hatten sich die Kinderkrankengeldtage auf rund 698.000 summiert. Laut Analyse ist dies ein Ergebnis der Corona-Maßnahmen von Bund und Ländern. „Das Kinderkrankengeld erweist sich in der Corona-Pandemie als echte Entlastung für Eltern. Sie können Belastungen damit besser abfedern, wenn ihr Kind krank ist oder aufgrund pandemiebedingter Maßnahmen wie Schul- und Kitaschließungen betreut werden muss“, sagt Prof. Dr. Christoph Straub, Vorstandsvorsitzender der BARMER. In den meisten Fällen beantragten Eltern nach wie vor das eigentliche Kinderkrankengeld, wenn das Kind erkrankt ist. Es mache 60 Prozent aller Fälle aus. Seit Juni seien die Fälle pandemiebedingten Kinderkrankengelds drastisch zurückgegangen. Grund dafür sei, dass die Schulen und Kitas nicht mehr bundesweit geschlossen waren.

Spitzenreiter NRW verbucht 198.000 Kinderkrankengeldtage

Zugleich zeige sich beim Kinderkrankengeld ein Ungleichgewicht in den Familien. Frauen hätten die Leistung in diesem Jahr an rund 650.000 Tagen genutzt, weit mehr als doppelt so häufig wie Männer (242.000 Tage). Ein ähnliches Bild hätte sich auch in den beiden Vorjahren gezeigt. Bei der BARMER seien im Jahr 2021 bis Ende September etwa 336.000 Anträge auf Kinderkrankengeld bewilligt worden, zum Teil auch mehrfach. Die meisten bewilligten Anträge kämen aus Nordrhein-Westfalen mit rund 75.000. In diesem Bundesland seien rund 198.000 Krankengeldtage bewilligt worden. Schlusslicht sei Bremen. Mit rund 2.100 Kinderkrankengeldtagen hätten BARMER-versicherte Eltern dort diese Form der Entlastung am seltensten genutzt (900 Anträge).

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