29. Münchner Management Kolloquium
Die Herausforderungen für die Chemie-, Pharma- und Prozessindustrie
In der Pharmaindustrie wurden die Innovationsanstrengungen im letzten Jahr erheblich verstärkt. Die Corona-Krise bot den pharmazeutischen Herstellern die Gelegenheit, völlig neue Produkte in kurzer Zeit auf den Markt zu bringen. Die schnelle Entwicklung, Produktion und weltweite Distribution verschiedener Impfstoffe gegen Covid-19 zeigt die Wachstumsdynamik in diesem Bereich auf. Derzeit werden weitere Anstrengungen unternommen, die neuartigen Technologien im Pharmasektor weiter auszubauen und für breitere Anwendungsfelder nutzbar zu machen. Auch in der Prozessindustrie werden nach wie vor erhebliche Investitionen in Forschung und Entwicklung getätigt, um das langfristige Wachstumspotenzial heben und die Transformation der Branche erfolgreich zu bewältigen zu können. Digitalisierung und Data Science bieten einen Schlüssel hierzu, um resiliente Unternehmensstrukturen zu schaffen und die Innovationskraft langfristig zu stärken.
Die Referenten der Chemie-, Pharma- und Prozessindustrie auf dem 29. Münchner Management Kolloquium werden darüber sprechen, wie durch den Einsatz von Data Science in ihren Unternehmen ein Beitrag für robustere Geschäftsmodelle geschaffen und bisher verborgene Einsparpotenziale erkannt werden können.
Im Bereich der pharmazeutischen Entwicklung von mRNA-basierten prophylaktischen und onkologischen Impfstoffen sowie im Bereich der Antikörpertherapien ist die BioNTech SE, ein Mainzer Biotechnologieunternehmen, global führend tätig. Zusammen mit dem US-Partner Pfizer vertreibt BioNTech erfolgreich seinen Covid-19 Impfstoff Comirnaty. Allein in diesem Jahr werden mehr als 3 Milliarden Dosen des Impfstoffs weltweit abgesetzt. Diese Umsatzerlöse verhelfen BioNTech zu ausreichenden finanziellen Mitteln, um die Transformation zu einem Anbieter von individualisierter Krebsimmuntherapie zu realisieren und völlig neuartige wissenschaftliche Wege zu beschreiten. Data Science spielt bei der patientenindividuellen Entwicklung von Therapien eine wesentliche Rolle und wird bei BioNTech verstärkt zum Einsatz kommen.
Die Bayer Foundation hat sich zum Ziel gesetzt, Wissenschaft und soziale Innovation voranzubringen für eine Welt getreu der Vision Health for All and Hunger for None. Im Rahmen des Social Innovation Ecosystem Fund vergibt die Bayer Foundation in den kommenden Jahren insgesamt 20 Millionen Euro an soziale Innovatoren mit einem geographischen Schwerpunkt auf Sub-Sahara-Afrika. Mit diesem Fonds sollen wegweisende technologische und unternehmerische Lösungen gezielt gefördert werden, die afrikanischen Kleinbauern und ihren Familien dabei helfen, sich selbst aus der Armut zu befreien. Data Science wird genutzt, um ressourcenschonende Programme aufzulegen und das Thema nachhaltiges Wirtschaften auf eine neue Ebene zu stellen.
Die Brain AG ist Anbieter von biobasierten Produkten und Lösungen für Ernährung, Gesundheit und Umwelt. Sie unterstützt die Industrie in der nachhaltigen Gestaltung von Prozessen und Produkten. Im Rahmen der digitalen Identifizierung von Mikroorganismen und Biomolekülen werden große Mengen an Daten verarbeitet und es entstehen in der Folge eine Vielzahl an neuen Proteinen und Enzymen für biotechnologische Anwendungen. Aus gespeicherten Daten ergibt sich die Möglichkeit der Optimierung von Enzymen, um hier Energiesenkungen in der industriellen Produktion zu realisieren. Das Thema Smart Data ist ein wichtiger Schlüssel für die Brain AG zur nachhaltigen Verbesserung der eigenen Wettbewerbsposition sowie zum Erschließen neuer Geschäftsfelder.
Die Knauf Gruppe ist mit über 35000 Mitarbeitern in 86 Ländern vertreten und ist ein globaler Anbieter von modernen Trockenbausystemen, Putzen und Wärmedämm-Verbundsystemen sowie von Maschinen und Werkzeugen für die Anwendung dieser Produkte und Dämmstoffe. Knauf möchte unternehmensweit einen schnellen Zugriff auf Kernapplikationen mittels eines Software-definierten „Wide Area Networks“ sicherstellen. Hierbei geht es um ein dynamisches Routing des Netzwerkverkehrs für eine optimierte Anwendungs- und Datenbereitstellung. Die Implementierung der IT-Services in die Cloud setzt ein ausfallsicheres und leistungsfähiges Netzwerk voraus. Aktuell wird das neue Unternehmensnetz mit Partnerunternehmen realisiert, um Daten schneller zu übertragen und Anwendungen stabiler zum Laufen zu bringen. Dies stärkt die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit von Knauf.
Die Rudolf Group ist ein Anbieter von Textilchemikalien und Baustoffen und produziert weltweit an verschiedenen Produktionsstandorten. Das Unternehmen setzt auf Anwendungen der künstlichen Intelligenz in den Bereichen der Entwicklung und Anwendungstechnik sowie auf eine fortlaufende Digitalisierung entlang der Wertschöpfungskette. Die Speicherung und Nutzung vielfältiger Daten zum Kundeneinsatz der Textilchemikalien eröffnet signifikante Potenziale für die Weiterentwicklung von bestehenden und neuen Produkten. In den Datenbanken sind eine Reihe von Prozessparametern über das Einsatzverhalten von Effektchemikalien auf unterschiedlichen Textilstoffen gespeichert, sodass hieraus wertvolle Hinweise zur Optimierung des Produkteinsatzes beim Kunden abgeleitet werden können.
Die Syngenta Group ist ein weltweit führendes Agrarunternehmen bestehend aus den Unternehmensbereichen Syngenta Crop Protection und Syngenta Seeds. Ziel ist es, Nachhaltigkeit, Qualität und Sicherheit der Landwirtschaft mit hohem wissenschaftlichem Anspruch und innovativen Pflanzenschutzlösungen zu verbessern. Bis zu 2 Milliarden US-Dollar sollen bis 2025 in Innovationsprojekte mit dem Ziel investiert werden, über Digitalisierung und biologische Präparate nachhaltiger zu wirtschaften. Die digitalen Angebote werden unter der Dachmarke „Cropwise“ gebündelt. Beispiele sind Spray Assists, um Anwender dabei zu unterstützen, die Feldspritze richtig einzustellen und den besten Anwendungszeitpunkt zu finden oder in wassersensiblen Gebieten den Herbizid-Einsatz zu optimieren und Umweltbelastungen zu minimieren. Weiterhin werden mit dem Cropwise Seed Selector auf Basis digitaler Bodenkarten und hinterlegter Versuchsdaten geeignete Sortenempfehlungen für den Anbau in bestimmten Gebieten abgeleitet.
Das Münchner Management Kolloquium bietet im März 2022 die Möglichkeit, von Branchenexperten Lösungen zu lernen und durch dargelegte Veränderungsprozesse nachhaltige Wachstumspfade einzuschlagen. Die anwesenden Unternehmensvertreter stellen sich hierbei der Frage, wie zukunftsfähige und krisensichere Geschäftsmodelle durch den Einsatz von Data Science erschlossen und wie die Wettbewerbsfähigkeit des Industriestandorts Deutschland langfristig gesichert werden kann.
Unter anderem werden nachfolgende Experten aus dem Bereich der Chemie-, Pharma-, und Prozessindustrie zum Thema „Unternehmenstransformation 2.0 – Resilienz und Innovation durch Data Science“ referieren.
- Erik J. Fyrwald, CEO Syngenta Group AG
- Prof. Dr. Manfred Grundke, Geschäftsführender Gesellschafter der Knauf Gruppe Iphofen der Gebr. Knauf KG
- Dr. Georg Kellinghusen, Aufsichtsratsvorsitzender der Brain AG
- Dr. Monika Lessl, SVP, Head Corporate R&D and Social Innovation | Executive Director der Bayer Foundation
- Dr. Sierk Poetting, COO BioNTech SE
- Dr. Wolfgang A. Schumann, Geschäftsführer der Rudolf Group
Für Journalisten steht ein Pressezentrum zur Berichterstattung zur Verfügung. Die Teilnahme von akkreditierten Journalisten an dieser Veranstaltung ist kostenlos.
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