Umicore und Volkswagen AG gründen europäisches Joint Venture für Batteriematerialien für Elektrofahrzeuge
Diese Partnerschaft wird die erste ihrer Art auf dem europäischen Automobilmarkt sein. Sie wird dazu beitragen, die Ziele des Europäischen Green Deals zu erreichen, einschließlich der Schaffung einer nachhaltigen Wertschöpfungskette für Batterien. Zudem ist das Joint Venture ein starkes Signal für die weitere Verbreitung innovativer Batteriezellentechnologien und -fähigkeiten in der Region.
Es besteht die Absicht, die Produktionskapazitäten des Joint Ventures für Vorprodukte und Kathodenmaterialien schrittweise zu erhöhen. Für den Start im Jahr 2025 wird mit einer anfänglichen Jahresproduktion von 20 GWh für das Werk der Volkswagen AG in Salzgitter, Deutschland, gerechnet. Bis zum Ende des Jahrzehnts soll diese jährliche Produktionskapazität sukzessive auf bis zu 160 GWh ansteigen. Damit könnten dann etwa 2,2 Millionen vollelektrische Fahrzeuge (EVs) pro Jahr betrieben werden.
Gleichzeitig wird Umicore neben dem geplanten Joint Venture seine technologischen und produktionstechnischen Möglichkeiten weiter ausbauen, um andere Kunden und Regionen zu bedienen.
„Als führender Anbieter von Materialien für saubere Mobilität wollen wir unsere Kunden aus der Automobil- und Batteriezellindustrie bei ihren Elektrifizierungsstrategien unterstützen. Wir freuen uns sehr, mit Volkswagen in diesem einzigartigen Joint Venture zusammenzuarbeiten und unsere langjährige Erfahrung und Expertise im Bereich Batteriematerialien sowie unser starkes Engagement und unsere Lösungen für die heutigen Herausforderungen von Nachhaltigkeit einzubringen“, sagte Mathias Miedreich, CEO von Umicore. „Die Komplementarität unseres umfangreichen technologischen, innovativen und industriellen Know-hows sowie unserer gemeinsamen Nachhaltigkeitsüberzeugungen wird einen starken Rahmen für das Joint Venture bilden. Außerdem wird es uns als Pionier in diesem Bereich einen Wettbewerbsvorteil verschaffen."
Thomas Schmall, Vorstand für Technik des Volkswagen-Konzerns und CEO der Volkswagen Group Components, ergänzte: „Volkswagen setzt seine Batteriestrategie sehr konsequent und mit hohem Tempo um. Die Einheitszelle von Volkswagen muss von Anfang an in Bezug auf Leistung, Kosten und Nachhaltigkeit an der Spitze stehen. Die Zusammenarbeit mit Umicore ermöglicht es uns, eine hochmoderne Wertschöpfungskette in Europa aufzubauen, da wir gemeinsame Werte, wie die verantwortungsvolle Beschaffung von Rohstoffen und das Denken in geschlossenen Kreisläufen, teilen."
Die erhebliche Bedeutung dieser Partnerschaft wird eine sichere und wettbewerbsfähige Versorgung mit innovativen, nachhaltig beschafften und maßgeschneiderten Hochleistungskathodenmaterialien ermöglichen, was im Einklang mit der ambitionierten Einheitszellen-Strategie der Volkswagen AG steht. Sie verschafft Umicore einen gesicherten Zugang zu einem wichtigen Teil der europäischen Nachfrage nach Kathodenmaterialien für Elektrofahrzeuge. Das wiederum wird erhebliche Skaleneffekte freisetzen und ist für den Konzern ein weiterer entscheidender Schritt bei der Umsetzung der Strategie, ein weltweit führender Anbieter von Materialien für saubere Mobilität zu sein.
Im Rahmen des Gemeinschaftsunternehmens werden Umicore und die Volkswagen AG darüber hinaus bei der nachhaltigen und verantwortungsvollen Beschaffung von Rohstoffen zusammenarbeiten, was eine wichtige Kernkompetenz Umicores ist. Beide Parteien beabsichtigen, zu einem späteren Zeitpunkt auch Teile der Raffination und des Batterierecyclings in das Tätigkeitsfeld des Joint Ventures aufzunehmen.
Das geplante Joint Venture unterliegt den endgültigen Vereinbarungen und den üblichen Bedingungen, einschließlich der behördlichen Genehmigungen.
Kurzfristige Beeinträchtigung der Erträge im Bereich Batteriematerialien durch geringere Volumina in Kombination mit höheren Fixkosten infolge kürzlich erfolgter und laufender Expansionen
Das Portfolio des Joint Ventures wird Technologien der nächsten Generation abdecken, darunter einen sehr großen Anteil an hochnickelhaltigen Technologien oder Materialien. Letztere haben sich schneller als erwartet zur bevorzugten Lösung der Automobilindustrie entwickelt, um eine höhere Energiedichte und längere Reichweiten zu ermöglichen. Das wiederum wirkt sich erheblich auf die Nachfrage nach nickelreichen Technologien oder Materialien aus. Umicore hat die Entwicklung der nächsten Generation von Produkten und Prozessen mit höherem Nickelgehalt erfolgreich vorangetrieben und bietet nun eine branchenführende hochnickelhaltige Kathodenmaterialtechnologie an. Das bestätigt auch die heutige Ankündigung.
Kurzfristig ist Umicore immer noch weitgehend von nickelreichen NMC-Plattformen abhängig. Die Nachfrageprognosen der Kunden für bestimmte dieser bestehenden nickelreichen NMCPlattformen werden auf ihre Mindestabnahmeverpflichtungen zurückgeschraubt. Das wiederum führt zu niedrigeren Mengenprognosen für die Jahre 2022 und 2023, die über die negativen Mengenauswirkungen der Halbleiterknappheit hinausgehen. Infolgedessen erwartet Umicore ein geringeres Wachstum des Umsatzvolumens im Bereich Kathodenmaterialien in den Jahren 2022 und 2023 als zuvor angenommen. Der Konzern rechnet mit einer Entwicklung, die unter dem erwarteten globalen Marktwachstum liegen wird. Diese kurzfristig reduzierten Umsatzerwartungen, zusammen mit der Notwendigkeit, die Fixkosten zu erhöhen, um sich auf das erwartete steile mittelfristige Wachstum vorzubereiten, wie z. B. durch höhere Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie Kosten im Zusammenhang mit den jüngsten und laufenden Expansionen, werden wahrscheinlich zu einem niedrigeren Ergebnis im Bereich Rechargeable Battery Materials in den Jahren 2022 und 2023 führen. Unter der Annahme, dass der Bereich Cobalt & Specialty Materials die außergewöhnlich starke Leistung des Jahres 2021 nicht wiederholen kann, rechnet der Konzern mit keinem signifikanten Anstieg der Erträge im Geschäftsfeld Energy & Surface Technologies.
Starkes mittelfristiges Ertragswachstum
Die Innovationspipeline und die starke Erfolgsbilanz von Umicore im Bereich von Kathodenmaterialtechnologien sowie sein flexibles Produktionssystem haben es ermöglicht, flexibel auf die sich rasch entwickelnden Kundenwünsche zu reagieren. Die Absicht, dieses Joint Venture mit der Volkswagen AG zu gründen, trägt weiter zur Stärkung der Wettbewerbsposition des Konzerns bei. Umicores starke Technologie-Roadmap, die in Übereinstimmung mit den Anforderungen der Kunden steht, versetzt den Konzern in eine einzigartige Position, um mittelfristig von dem extrem hohen erwarteten Wachstum bei Batteriematerialien für Elektrofahrzeuge überproportional zu profitieren. Dies wird den operativen Leverage durch Skaleneffekte erheblich steigern und Umicore in die Lage versetzen, attraktive Margen und Renditen in dem schnell wachsenden Geschäftsbereich Batteriematerialien zu erzielen.
Telefonkonferenz und Webcast
Am Mittwoch, den 8. Dezember 2021 um 9:00 Uhr findet eine Telefonkonferenz und ein Webcast von Mathias Miedreich, CEO, und Filip Platteeuw, CFO, statt. Weitere Informationen auf: https://umicore.com/…
Umicore ist ein globaler Materialtechnologie- und Recyclingkonzern. Das Unternehmen fokussiert sich auf Anwendungsbereiche, in denen seine Kenntnisse in Werkstoffkunde, Chemie und Metallurgie einen wesentlichen Unterschied machen. Seine Aktivitäten sind in drei Geschäftsfeldern organisiert: Catalysis, Energy & Surface Technologies und Recycling. Jedes Geschäftsfeld ist in marktorientierte Geschäftsbereiche untergliedert, die Werkstoffe und Lösungen bieten, die an der Spitze neuester technologischer Entwicklungen stehen und für das tägliche Leben unverzichtbar sind.
Umicores Strategie fokussiert sich auf Materialien für saubere Mobilität und Recycling mit dem Ziel nachhaltiger Wertschöpfung. Dabei besteht der Anspruch, Werkstoffe auf eine Weise zu entwickeln, zu produzieren und zu recyceln, die dem Leitbild des Unternehmens gerecht wird: "Materials for a better life" ("Werkstoffe für ein besseres Leben").
Umicores Produktions-, Vertriebs, sowie Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sind auf der ganzen Welt angesiedelt, um den weltweiten Kundenstamm optimal zu betreuen. Im ersten Halbjahr 2021 erwirtschaftete der Konzern einen Umsatz (ohne Edelmetalle) von € 2,1 Milliarden (Umsatz von € 12,7 Milliarden) und beschäftigt zurzeit rund 11.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Umicore AG & Co. KG
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