Positive Aussichten für Green Bonds 2022 dank EU-Initiativen
- NN Investment Partners (NN IP) erwartet 2022 ein weltweites Wachstum des Marktes für grüne, soziale und Nachhaltigkeitsanleihen von 1,1 Billionen Euro auf 2,9 Billionen Euro
- Zunehmende Regulierung, wie SFDR und EU-Taxonomie, werden den weltweiten Green-Bonds-Markt immer stärker prägen
- USA und Schwellenländer dürften 2022 Marktanteile bei grünen Anleihen gewinnen
2021 wuchs der Markt für grüne, soziale und nachhaltige Anleihen (Green, Social, Sustainablity = GSS) auf über 1,8 Billionen Euro. Allein der Markt für grüne Anleihen erreichte im September den wichtigen Meilenstein von 1 Billion Euro. Dieses Wachstum dürfte sich im kommenden Jahr fortsetzen, wobei die Green-Bonds-Emissionen um 35 % auf rund 600 Milliarden Euro steigen werden. Dieses kräftige Wachstum wird durch die Emissionen in der EU angekurbelt, aber auch die USA und die Schwellenländer werden im kommenden Jahr Marktanteile bei grünen Anleihen gewinnen.
Bram Bos, Lead Portfolio Manager, Green Bonds, bei NN Investment Partners, sagt: „Wir sind überzeugt, dass sich die Wachstumsdynamik bei GSS-Anleihen in den kommenden Jahren weiter beschleunigen wird. Dieses Wachstum wird sowohl durch die Investorennachfrage als auch von Regulierungsbehörden und politischen Entscheidungsträgern vorangetrieben, die sich zum Ziel gesetzt haben, den CO2-Fußabdruck zu verringern. NN IP ist ein Vorreiter auf dem Green-Bonds-Markt und bietet vier spezifische Green-Bonds-Fonds an.“
2021 im Rückblick
Das Jahr 2021 erlebte eine steigende Nachfrage nach nachhaltigen festverzinslichen Optionen. Der Markt für grüne Anleihen wuchs um 440 Milliarden Euro auf 1,1 Milliarden Euro (Stand: November 2021, Quelle: Bloomberg). Sozialanleihen verzeichneten ebenfalls ein starkes Wachstum und stiegen um 189 Milliarden Euro auf 370 Milliarden Euro (Stand: November 2021, Quelle: Bloomberg). Mehr als verdoppelt hat sich der Markt für Nachhaltigkeitsanleihen (die eine Kombination aus grünen und sozialen Projekten finanzieren) mit einem Anstieg um 162 Milliarden Euro auf 303 Milliarden Euro (Stand: November 2021, Quelle: Bloomberg).
Einer der wichtigsten Faktoren, die die Emissionen im Jahr 2021 begünstigten, war die Wiederaufnahme der aufgrund der Pandemie und der daraus resultierenden Beeinträchtigung der Anleihenmärkte 2020 aufgeschobenen Emissionen. Die Märkte wurden jedoch auch durch erstmalige Emissionen grüner Staatsanleihen in Italien, Spanien und Großbritannien unterstützt. Die Einführung der EU-Taxonomie, die klare grüne Kriterien für verschiedene Sektoren festlegt, war wichtig, um Investitionen zu fördern. Am bedeutendsten war vielleicht, dass die EU mit der Emission grüner Anleihen begann, um das Konjunkturprogramm NextGenerationEU zu finanzieren.
Das kommende Jahr
Bos fährt fort: „Wir glauben, dass einige Faktoren für das Wachstum 2022 ausschlaggebend sein werden. Erstens ist die verstärkte Umsetzung der Regularien im Zusammenhang mit nachhaltiger Finanzierung ein Faktor, der positiv zum Wachstum der GSS beitragen wird. Zweitens wird das im Oktober angelaufene EU-Programm für grüne Anleihen eine wichtige Rolle spielen. Wir rechnen hier mit einem Emissionsvolumen von 50 bis 75 Milliarden Euro. Und schließlich gewinnt die nachhaltige Finanzierung in immer mehr Teilen der Welt an Bedeutung. In der Vergangenheit war Europa das Zentrum des GSS-Marktes, aber wir gehen davon aus, dass die USA und die Schwellenländer im Jahr 2022 Marktanteile gewinnen werden.“
Die Regierungen verpflichten sich zunehmend zu einer besseren Umweltpolitik. Inzwischen haben 70 Länder, auf die zwei Drittel der weltweiten Kohlenstoffemissionen entfallen, Netto-Null-Ziele, die bis 20501 erreicht werden sollen. Auf der COP26 wurden neue Ziele für die Bereiche biologische Vielfalt, Kohle und Methanemissionen festgelegt. All diese Initiativen sollten sich letztlich in regulatorischen Anpassungen niederschlagen. Unternehmen sollten damit rechnen, dass Investoren verstärkt nach der Überwachung der Abholzung, den Plänen für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und den Ausschlusskriterien fragen werden.
Der größte Faktor auf den Green-Bonds-Märkten dürfte 2022 die EU-Emissionen sein. Die EU hat sich verpflichtet, bis zu 250 Milliarden Euro an grünen Anleihen zu emittieren, um den Pandemiefonds zu unterstützen. Die EU-Emissionen grüner Anleihen dürften im nächsten Jahr gegenüber 2021 um 50-75 Milliarden Euro zunehmen (Bloomberg). Je nach Tempo der EU-Emissionen könnte die Gesamtsumme diese Zahl aber durchaus übersteigen.
Die Emission von Sozialanleihen dürfte von 2021 um 75 Milliarden Euro auf 250 Milliarden Euro im Jahr 2022 ansteigen (Bloomberg). Langfristig dürfte das Wachstum jedoch begrenzt sein, da ohne eine EU-Sozialtaxonomie die Emittenten Schwierigkeiten haben werden, die zulässigen Verwendungszwecke der Erlöse zu definieren. Diese liegt derzeit nur in Entwurfsform vor. Die Emission von Nachhaltigkeitsanleihen wird voraussichtlich von 105 Milliarden Euro im Jahr 2021 auf 250 Milliarden Euro ansteigen (Bloomberg), aber auch hier stellen Definitionsfragen ein Problem dar.
Eine Reihe von Schwellenländern (Chile, Ägypten und Indonesien) haben ihre Bestrebungen verstärkt und grüne, soziale und nachhaltige Anleihen emittiert. Da der Markt in diesem Bereich schnell wächst, steht den Anlegern eine breitere Diversifizierung und Auswahl zur Verfügung, wovon die Anleger profitieren können.
Ein sich entwickelnder Ansatz
Bos sagt, ein sich entwickelnder Sektor erfordert einen sich entwickelnden Ansatz: „Neue und detailliertere Regularien wie die SFDR erfordern die Erhebung von mehr Daten und einen regelmäßigen Dialog mit den Emittenten, um die Qualität der von uns bereitgestellten Daten zum Impact zu standardisieren und zu gewährleisten. Wir setzen innovative Technologien ein, darunter künstliche Intelligenz, um die Bewertung der Daten von Green-Bonds-Emittenten und allgemeiner Informationen zu verbessern. Dies hilft uns bei der Bewertung des Emittenten hinsichtlich des 1,5C-Szenario und des Impacts auf zahlreiche ökologische und soziale Faktoren.“
„Spezialisierte Mitarbeiter, die die politischen und technischen Anforderungen an die Emittenten verstehen und die Emittenten darüber informieren können, was von der Berichterstattung erwartet wird, erhöhen die Qualität und Transparenz der Analyse.“
1 Quelle: https://www.economist.com/….
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*Stand: 30. September 2021
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