Neunte Klasse macht Schulhof fit für Starkregenereignisse
Starkregenereignisse gehören zu den Folgen des Klimawandels, die mit großer Wahrscheinlichkeit vermehrt auf uns zukommen werden. Gleichzeitig nimmt die Flächenversiegelung in Hamburg weiter zu. Nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung ist eine Gemeinschaftsaufgabe der Stadt. Dort setzt die Zukunftswerkstatt „Die Entsiegler – neue Wege für das Wasser“ an, die Schülerinnen und Schüler für die Themen Regenwassermanagement und Nachhaltigkeit im Umgang mit Regenwasser sensibilisiert.
An Modellen können Schulklassen erproben, wie sich Regen auf die verschiedenen Bodenschichten auswirkt und ob er überhaupt versickern kann. Außerdem lernen sie, welchen Einfluss die Fließgeschwindigkeit von Wasser in einem Fluss mit vielen Wendungen oder einem Kanal bei Überschwemmungsgefahr hat. Die Arbeit findet in kleinen Teams statt. Am Schluss werden die Ergebnisse in der Gruppe geteilt und besprochen. Die jungen Nachwuchskräfte für Regenwasserbewirtschaftung erarbeiten konkrete Vorschläge für Maßnahmen wie z.B. ein Gründach, eine Versickerungsmulde oder die Entsiegelung einer Fläche auf dem eigenen Schulhof.
Die neunte Klasse der Stadtteilschule Stellingen hat vier verschiedene Stellen auf dem Schulhof identifiziert, an denen das Wasser bei starken Regenereignissen schlecht abläuft: Nach ihren Wünschen soll an einem Gefälle am Parkplatz eine Mulde entstehen, ebenso bei den Fahrradständern. Zusammen mit zwei weiteren werden diese Maßnahmen jetzt in Absprache mit SBH | Schulbau Hamburg geprüft und sollen dann umgesetzt werden. Die 1.000 Euro aus dem Wettbewerb helfen bei der Finanzierung, symbolisch für die Summe wurde ein Stein von RISA übergeben. Die vier Buchstaben stehen kurz für RegenInfraStrukturAnpassung, einem Projekt der Behörde für Umwelt, Energie, Klima und Agrarwirtschaft (BUKEA) und HAMBURG WASSER, um Konzepte und Lösungen für einen zukunftsfähigen Umgang mit Regenwasser zu entwickeln.
Katrin Hoyer, Mitarbeiterin im Bildungsbereich bei HAMBURG WASSER, freut sich über die rege Beteiligung: „Wir motivieren die Teilnehmenden, über den Tellerrand zu schauen und ihren Schulhof und damit auch die Zukunft klimagerecht zu gestalten. Die Ergebnisse zeigen, dass das in diesem Fall sehr gut funktioniert hat.“
Florian Karl, Koordinator für den Lernbereich Arbeit & Beruf an der Stadtteilschule Stellingen, schätzt besonders die Eigeninitiative, die in dem Projekt gefördert wird: „Wenn die Schülerinnen und Schüler selbst etwas gestalten können, wird das Lernen zur Nebensache. Das hilft nicht nur bei der persönlichen Entwicklung. Das Projekt macht die Folgen des Klimawandels für Schülerinnen und Schüler greifbar – und bietet Handlungskompetenzen für konkrete Lösungen.“
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