Kunst & Kultur

Von Hexen, Henkern und durchgeknallten Weibsbildern

In der Rolle des Henkers führt Reinhard Boucsein am Samstag, den 8. Januar um 15 Uhr durch das Schloss vor Husum. Anschaulich berichtet er über das Berufsbild des Scharfrichters im 16. und 17. Jahrhundert.

Die Arbeit des Henkers beschränkte sich nicht nur darauf, das Todesurteil zu vollstrecken. Auch medizinisches Allgemeinwissen, die städtische Müllentsorgung und Kontrolle der gefallenen Mädchen gehörten zu seinen Aufgaben. Während der Henker einerseits als unehrlich verachtet und aus der Gesellschaft ausgestoßen wurde, gelangte er doch häufig zu Reichtum und Einfluss. In diesem Spannungsfeld beleuchtet Reinhard Boucsein auch den damaligen Umgang mit vermeintlichen Hexen und Zauberinnen und deren Verfolgung.

Sowohl Peter Goldschmidt, der die Hexenverfolgung in seinem Buch „Der höllische Morpheus“ vorantrieb, als auch Paul Ipsen, dessen Doktorarbeit das Ende der Hexenverfolgung einleitete, kamen aus Husum. Verglichen mit den großen Verfolgungswellen in Bamberg oder Würzburg wurden in Nordfriesland jedoch wenige Frauen der Hexerei angeklagt. Weitere Themen sind unter anderem die Kindsmörderinnen, die Mystikerinnen und – mit einem Ausblick in das 19. Jahrhundert – der Rebell Harro Harring, die alle auf ihre Weise Husum in Atem hielten.

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Dauer:                        1,5 Stunden
Eintritt:                       9 € pro Person (inkl. Eintritt)
Teilnehmer:               mind. 9 Personen

Die öffentliche Henkersführung ist auch auf Anfrage buchbar.

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