5G-Mobilfunk für das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
Ideenschmiede zum Einsatz von 5G
Parallel startet am UKSH ein Ideenwettbewerb zur neuen 5G-Technik und eine Erprobung konkreter Anwendungen unter Labor-Bedingungen. In der UKSH-Ideenschmiede ‚ADRENALIN@UKSH‘ können Experten aus allen Disziplinen und Berufsgruppen Projekte einbringen und die Nutzung der zukunftsweisenden Netz-Architektur mitgestalten. Ziel ist, die Krankenversorgung entscheidend zu verbessern. Dabei geht es beispielsweise um die Steuerung von Medizintechnik, die komplexe Operationsverfahren besser und schneller beherrschbar macht, um die präzisere Erkennung von Auffälligkeiten in Befunden und um die Erleichterung der Interaktion mit Patienten.
Fernuntersuchungen, KI & Internet of Medical Things
Patientinnen und Patienten im UKSH sollen künftig beispielsweise von Fernuntersuchungen, digitalen Sprechstunden, medizintechnischer Sensorik im Internet der Dinge (Internet of Medical Things) oder von Künstlicher Intelligenz in der Diagnostik profitieren. Im Operationssaal kann 5G genutzt werden, um die umfangreiche Medizintechnik, die bislang kabelverbunden war, kabellos zu vernetzen. So lassen sich Daten, die von medizinischen Geräten erfasst werden, in Echtzeit übermitteln. Parallel dazu werden die Voraussetzungen zur flächendeckenden Nutzung von 5G im Krankenhaus evaluiert.
Neue Medizinische Geräte übertragen Daten ganz ohne Kabel
Die 5G-Aktivierung im UKSH ist somit auch der Startschuss für die Entwicklung einer neuen Generation medizinischer Geräte. Diese werden zukünftig weitestgehend vernetzt sein, um extrem große Datensätze verzögerungsfrei zu übertragen, damit diese in winzigen Rechenzentren direkt am Rande des Mobilfunk-Netzes verarbeitet werden können (sogenanntes Multi Access Edge Computing). Auf diese Weise kann datenintensive Technologie zum Einsatz kommen, für die bislang die Rechenpower in den medizinischen Endgeräten nicht ausreicht.
CT-Bilder werden zu hochauflösenden Hologrammen
Eine Technologie, die die Partner im Klinik-Alltag erproben wollen, ist die sogenannte Augmented Reality. Dabei wird die Realität um digitale Zusatzinformationen erweitert. So wird beispielsweise die Arbeit mit hochauflösenden Hologrammen möglich. CT-Bilder werden so zu 3D-Modellen mit mehreren Milliarden Gitterpunkten zusammengefügt. Mit speziellen Augmented Reality-Brillen können sich Mediziner aus verschiedenen Standorten zusammenschalten, um gemeinsam an den hochauflösenden Hologrammen zu arbeiten und Organstrukturen bis ins kleinste Detail zu analysieren. Mediziner können die Befunde im virtuellen medizinischen Netzwerk gemeinsam noch detaillierter auswerten, um beispielsweise Tumoren und deren Strukturen noch besser erkennen und zielgerichteter operieren zu können. Mit derselben Technologie können Studierende noch besser auf ihre Arbeit im Krankenhaus vorbereitet werden – indem sie in der erweiterten Realität von den besten Ärztinnen und Ärzten beider Standorte lernen.
Digitalisierung kann Leben retten
„Digitalisierung kann Leben retten“, so Vodafone Deutschland CEO Hannes Ametsreiter. „Wir bringen unser Echtzeit-Netz direkt ins Krankenhaus, um Patienten und Ärzte mit neuen Technologien zu unterstützen. Augmented Reality und das Internet der Dinge können helfen lebenswichtige Informationen zu erheben und in Echtzeit zu übermitteln, um sie gezielt auszuwerten und Maßnahmen zu ergreifen.“
Zukunftsfähige Netzwerk-Architektur
„Tempo in der Medizin ist Sicherheit für Patienten – und 5G ist der Beschleuniger von Prozessen für die Krankenversorgung“, sagt Prof. Dr. Jens Scholz, Vorstandsvorsitzender des UKSH. „Das UKSH ist längst aus dem digitalen Dornröschenschlaf erwacht und baut jetzt die Zukunftsfähigkeit seiner Netzwerk- Architektur aus.“ Dass mit der Entwicklung neuer Mobilfunk-Technologien auch Sorgen einher gehen, sei verständlich und die Forschung zu möglichen Kontra-Indikationen notwendig. Allerdings gelte es, die Vorteile für Patientinnen und Patienten im Fokus zu halten. Anders als bei der Erfindung des iPhones in 2007 warne heute keiner mehr vor der Nutzung von Tablets oder Smartphones im Operationssaal. Insbesondere die Patienten profitieren von der Digitalisierung des Gesundheitssystems.
5G-Standalone: Das modernste Netz in Europa
Zum Start haben die Digitalpartner die ersten beiden Innen-Antennen mit der modernen 5GStandalone- Technologie in Kiel aktiviert. Die Antennen ermöglichen Bandbreiten von bis zu 1.000 Megabit pro Sekunde. Zudem werden Daten mit Latenzzeiten von zehn Millisekunden verzögerungsfrei übertragen. Denn bei 5G-Standalone handelt es sich nicht nur um ein Upgrade der bestehenden LTETechnik, sondern um eine komplett eigenständige 5G-Infrastruktur. Anders als beim Standard 5G-Non- Standalone (die beide noch auf der 4G-Grundlage arbeiten) bedarf es bei der 5G Standalone-Lösung einer komplett eigenständigen 5G-Infrastruktur um einen Echtzeit-Datenaustausch für extrem viele Menschen und Medizintechnik zeitgleich zu ermöglichen. Vodafone ist der einzige Anbieter in Europa, der bereits großflächig auf diese vollständige 5G-Technik setzt.
5G-Ausbau in Schleswig-Holstein schreitet voran
Im gesamten Bundesland Schleswig-Holstein hat Vodafone beim 5G-Ausbau einen Gang höher geschaltet. Mehr als 1.000 öffentliche 5G-Antennen an rund 350 Standorten hat der Digitalisierungskonzern aktiviert. Bis zum Sommer gehen mit 75 Baumaßnahmen rund 200 weitere 5GAntennen ans Netz.
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