Wohnräume für sinnlichen Weingenuss: Wein und Architektur im Fränkischen Weinland
Ein „vorzüglicher Weinkeller“ für den Fürstbischof: Staatlicher Hofkeller in Würzburg
Die Verbindung von Wein und Architektur hat in den vergangenen Jahren im Fränkischen Weinland enorm an Bedeutung gewonnen. Doch ganz neu ist die Idee, dem Wein ein stilvolles Zuhause zu geben, nicht: Als die barocken Würzburger Fürstbischöfe sich eine neue Residenz errichten ließen, schwebte ihnen ein „Schloss über allen Schlössern“ vor. Baumeister Balthasar Neumann hatte zudem die Anweisung, einen „vorzüglichen Weinkeller“ in die Residenz zu integrieren. Neumann, ein architektonisches Genie seiner Zeit, gelang dies mit Bravour: Heute zählt die Würzburger Residenz zum UNESCO-Welterbe – und unter ihrem Südflügel erstreckt sich der „Staatliche Hofkeller“. Hier führt der Weg durch Stückfasskeller, durch Rotwein- oder Barriquekeller in die Schatzkammer des Weinguts. Als Wegmarken dienen Lichtinszenierungen und „leuchtende“ Theken. Was im Hofkeller ausgebaut wird, präsentiert die helle und moderne Vinothek des Weinguts im Rosenbachpalais etwa auf „Steintabletts“, die stellvertretend für die Lagen des Hofkellers stehen.
Leuchtturm für neues Weinverständnis: Vinothek Iphofen
Mit der Vinothek in Iphofen wurde im Jahr 2000 ein neues Kapitel aufgeschlagen. Sie war das erste architektonische Objekt, das das Qualitätsbewusstsein der fränkischen Winzer auch in gebauter Form verkörperte. Dafür wurde mitten in der Altstadt ein sanierungsbedürftiges Fachwerkanwesen in ein „Leuchtturm-Projekt“ verwandelt, das weit über die Stadtgrenzen hinaus leuchtet. Die so entstandene Vinothek dient den Iphöfer Winzern als gemeinsamer „Showroom“, in dem die Besucher sich durch alle Iphöfer Lagen kosten und dabei auch eine Kleinigkeit essen können. Alt und Neu wurden dafür behutsam verbunden: In den Obergeschossen des Baudenkmals wurden die Fachwerke freigelegt, Emporen und Brücken begleiten die Wände und der moderne, filigrane Glaspavillon bietet Platz für Veranstaltungen. Im Sommer lässt es sich wunderbar im Hof sitzen, von dem aus man dieses Zusammenspiel aus Alt und Neu bestens im Blick hat.
Geborgen in der Traube: Vinothek im KUK Dettelbach
In zentraler Lage, direkt neben dem Rathaus, liegt auch die Vinothek im Kultur- und Kommunikationszentrum Dettelbach (KUK). Das KUK dient als Anlaufstelle für alle Dettelbacher und Gäste der Stadt: Es vereint die Tourist-Information, eine öffentliche Bibliothek, ein Schaufenster der Region, das Museum „Pilger und Wallfahrer“ und natürlich die Vinothek. Wer sie besucht, fühlt sie wie im Inneren einer riesigen Weintraube, durch deren grüne und gelbe Haut sanftes Licht fällt. Dazu passen wunderbar Materialen wie Eichenholz und Muschelkalk oder mit Eisenglimmer übergangener Stahl – das perfekte Ambiente, um sich hier durch die Weine aus den Dettelbacher Lagen zu kosten.
Farbexplosion im Weinberg: Weingut Hirn in Untereisenheim
Friedensreich Hundertwasser war gleichermaßen Maler, Architektur-Veränderer und Umweltaktivist. Die Werke des Österreichers – vom Hundertwasser-Haus in Wien bis zu seinen farbenreichen und fantastischen Gemälden sind weltbekannt. Und sie begeisterten die Winzerfamilie Hirn in Untereisenheim, einem Ortsteil von Markt Eisenheim im Fränkischen Weinland. Diese Begeisterung ging so weit, dass die Familie Ende der 1990er Jahre bei Hundertwasser den Entwurf eines Weingutes mit Gästewohnungen in Auftrag gab. Nachdem der Künstler im Jahr 2000 verstorben war, setzte einer seiner Projekt-Architekten die Planung in die Realität um: Seitdem leuchtet am Ortsausgang von Untereisenheim das Weingut Hirn in ihrer Farbigkeit mit den dahinter liegenden Weinbergen um die Wette. Was das Auge und die Fantasie anregt, setzt sich im Inneren des Weinguts fort, wo Winzer Matthias Hirn Weingenießer und Übernachtungsgäste willkommen heiß.
Schwelgen in exquisitem Stil: Weingut & Hotel Meintzinger in Frickenhausen am Main
Im Weingut & Hotel Meintzinger in Frickenhausen am Main treffen Architekturliebhaber erneut auf fürstbischöfliches Erbe: Hier erholten sich einst die hohen Herren in ihrer Sommerresidenz und ließen sich die Weine aus der dortigen Domkapitelskellerei schmecken, die im Kern auf das 15. Jahrhundert datiert ist. Absolut erholsam ist der Aufenthalt in den historischen Bauten auch heute noch – dank der Familie Meintzinger, die seit über 200 Jahren Eigentümerin des Weinguts ist. Das gesamte Ensemble wurde Schritt für Schritt mit einem ungeheuren Gefühl für Stil, Details und Gastlichkeit ungestaltet. Lobby, Wein-Lounge, der Frühstückssaal mit Dachterrasse, der Wellnessbereich und natürlich auch die Zimmer lassen keine Wünsche offen. Das Außergewöhnliche zieht sich bei den Meintzingers vom Weinkeller bis unters Dach: Dort thront der „Cube“ – ein Konferenzraum ganz in Glas unter dem historischen Dachstuhl.
Ein Reich für Eleganz und Unbeschwertheit: Winzer Sommerach – Die Genossenschaft
Der Sommeracher Winzerkeller hat bereits seit 1901 sein Zuhause zu Füßen der Weinlage „Katzenkopf“ – doch in den vergangenen Jahren hat die Genossenschaft „Winzer Sommerach“, der 90 Winzerfamilien angehören, zudem ihr ganz eigenes „Weinreich“ geschaffen. Dieses betritt man über die „Sommerbar“ im Außenbereich, wo es sich bei warmem Wetter wunderbar genießen lässt. Im Inneren empfängt der goldene Schriftzug „KostBar“ die Gäste und lädt ein, sich durch die Weinvielfalt der Winzer Sommerach zu kosten. Goldakzente und wertige Materialen umhüllen mit festlicher Stimmung, bevor man hinab in den Barrique-Keller steigt, der eindrucksvoll illuminiert wie eine andere Welt anmutet. Nimmt man die Treppe nach oben, findet man sich in der Weinschule wieder: die einzige Schule, in der Weingenuss nicht nur erlaubt, sondern sozusagen Pflicht ist. Besonders schön ist der Besuch des Weinreichs übrigens in den Abendstunden: Nicht nur, dass die Sandputz-Fassade die Farben des Sonnenuntergangs zu spiegeln scheint, auch die in die Fassade eingelassenen Fenster scheinen sich dann in hypnotische Katzenaugen zu verwandeln – die perfekte Einstimmung für den Genuss einer weinseligen Köstlichkeit vom „Sommeracher Katzenkopf.
Rund um das markante Maindreieck, mit seiner Kulturmetropole Würzburg bis zu den Rändern des Steigerwalds erstreckt sich das Fränkische Weinland, das Hauptweinanbaugebiet des Frankenweins. 87 Gemeinden, vom kleinen Weinstädtchen bis zur Kulturmetropole Würzburg bieten neben Weinkultur und Genuss vor allem abwechslungsreiche Natur und zahlreiche Möglichkeiten für Aktivreisende: Wandern, Radfahren oder E-Biken entlang des Mainufers und durch die Weinberge. Zusätzlich zu den spannenden Einblicken in die traditionelle Handwerkskunst der Weinherstellung finden sich in der Region auch zahlreiche historische Schätze und ein modernes Kulturleben.
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