Mietenanstieg deutlicher höher als Lohnentwicklung
Mit anderen Worten bleibt vielen Mieter:innen in Schleswig-Holstein nach Zahlung ihrer Miete immer weniger Geld, um die übrigen Lebenshaltungskosten zu bedienen. Die Steigerungen der Energiepreise kommen noch erschwerend hinzu.
Dass Vermieter:innen in den letzten Jahren die Mieten deutlich stärker anheben konnten, als dies bei vielen anderen Ausgaben zur Deckung des täglichen Bedarfs der Fall war, ist maßgeblich auch auf eine verfehlte Wohnungspolitik in der Vergangenheit zurückzuführen, so Ann Sophie Mainitz, Geschäftsführerin der Deutschen Mieterbundes Landesverband Schleswig-Holstein. Dem Bedarf an Wohnungen, insbesondere bezahlbaren Wohnungen, sei über mehr als zwei Jahrzehnte von der Politik keine Rechnung getragen worden, so Mainitz weiter.
Durch die Abschaffung der Mietpreisbremse und der Kappungsgrenzenverordnung, die den unkontrollierten Mietenanstieg bei der Neuvermietung einerseits und im Wohnungsbestand andererseits hätten bremsen können, welche die einzigen dämpfenden Instrumente waren, hat die aktuelle Landesregierung aus CDU/Bündnis 90 Die Grünen und FDP zudem wesentlichen Anteil an den drastisch gestiegenen Mieten.
Leider ist diesbezüglich kurzfristig kaum eine spürbare Besserung zu erwarten, so Mainitz weiter, da die Beratungspraxis der Mietervereine in Schleswig-Holstein zeige, dass Mieterhöhungen, dem derzeit bereits hohen Mietniveau und der Corona-Pandemie zum Trotz, immer noch in großer Zahl bei den Mieter:innen eingehen.
Wir fordern die politisch Verantwortlichen auf, den Mietenanstieg durch erneute Einführung der Mietpreisbremse und der Kappungsgrenzenverordnung zu drosseln. Auch müssen unverzüglich Maßnahmen zur Schaffung von Wohnraum, insbesondere von Sozialwohnungen ergriffen werden, etwa durch die Gründung einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft. Auch appellieren wir an die vermietenden und verwaltenden Akteure des Wohnungsmarktes, verantwortungsvoll mit dem Lebensmittelpunkt der Mieter:innen unseres Landes umzugehen und die Mieten nicht, wann immer möglich, zu erhöhen, schließt Mainitz.
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