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Tesla Plaid: Top Fahrleistung, schlechte Qualität

Tesla-Fans, die dem deutschen Marktstart des Supersportlers Tesla Plaid im nächsten Jahr entgegen fiebern, müssen sich auf ein Auto mit Licht und Schatten einstellen. Im ersten Test eines amerikanischen Serienmodells durch auto motor und sport in Kalifornien haben zwar Fahrleistungen, Akkuleistung und Ladetempo überzeugt, dagegen passen Qualität und Komfort nicht zum hohen Preis von 130.000 US-Dollar.

Absolut überzeugend ist die Motorkraft. Nach einer Messung von auto motor und sport katapultieren die drei Motoren das 2,2 Tonnen schwere Auto ansatzlos in nur 2,48 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Das ist eines der spektakulärsten Beschleunigungserlebnisse in der Testgeschichte von auto motor und sport. Auch die Bergstraßen Malibus meistert der Plaid souverän, spielt seine Stärke aus und erzeugt wohligen Druck im Kurvenausgang. Sehr überzeugend sind Verbrauch und Effizienz: Auf der Testfahrt bei 20 °C konsumiert der Plaid trotz teilweise forscher Fahrweise kaum mehr als 21 kWh/100 km. Mit ruhigen Highway-Verbindungsetappen bleibt er im Schnitt sogar bei 18,8 kWh. Das erlaubt eine Reichweite von mehr als 500 km.

Unklar ist, wie hoch die Motorleistung wirklich ist, die Tesla mit 1020 PS angibt. Auf dem Prüfstand hat auto motor und sport eine Leistung von 829 PS ermittelt – immer noch sehr viel, aber deutlich weniger als angegeben. Auch andere Prüfstandsmessungen von Instituten kamen zu ähnlichen Werten, aber auch zu noch höheren Ergebnissen von bis zu 1100 PS.

Doch das Auto hat auch erhebliche Schwächen. Die Verarbeitung passt nicht zum hohen Preis. Die Heckklappe ist schief eingesetzt, Metallleisten im Interieur klaffen auseinander, der Pralltopf des Lenkrads hängt lose. Auch der Fahrkomfort lässt deutlich zu wünschen übrig. Die Federung ist derart straff, dass selbst im Komfortmodus Querfugen hart genommen und Wellen trocken abgeschnitten statt sanft gedämpft werden. Nicht fehlerfrei arbeiten auch die zahlreichen Assistenzsysteme. Der Fahrer muss immer wieder eingreifen, teilweise durch hartes Gegenlenken.

Schließlich ist das eckige Yoke-Lenkrad sehr gewöhnungsbedürftig. Will man enge Kurven fahren, rasch gegenlenken oder einparken, dann greift die Hand oft ins Leere. Zweifelhaft ist auch der Verzicht auf einen Blinkerhebel, der durch zwei Touchtasten ersetzt wurde. Auch alle anderen Hebel rund um das Lenkrad sind verschwunden. Zwei Rollertasten übernehmen die Aufgaben.

Fazit: Bis zum Marktstart in Europa muss Tesla noch erheblich an Qualität und Komfort des Plaid arbeiten.

Redakteur: Alexander Bloch

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