Kunst & Kultur

Ist doch Ehrensache. Jugend für mehr soziales Engagement

Ehrenamt ist Ehrensache! Doch was bewegt Menschen dazu, sich freiwillig zu engagieren und in welchen gesellschaftlichen Bereichen ist das überhaupt möglich?

Mit Fragen wie diesen beschäftigt sich das Jugendprojekt „Ist doch Ehrensache“ des Vereins EvaMigrA, das vom BAMF finanziert im März 2020 gestartet ist. Das Ziel des Projektes war und ist es, Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund in Workshops und Gesprächen mit freiwillig engagierten Vorbildern in Kontakt zu bringen, sie für das Thema soziales Engagement zu sensibilisieren und ihnen die Vorteile ehrenamtlicher Arbeit für die Gesellschaft aufzuzeigen. Bestandteil der Workshops, die in Kooperation mit fünf Hamburger Schulen, aber auch mit Jugendgruppen und einzelnen Jugendlichen aus verschiedenen Hamburger Stadtteilen durchgeführt wurden, war es auch, die ehrenamtlichen Vorbilder in Form von Interviews zu porträtieren, um auf diesem Weg die Teilnehmenden und andere Jugendliche für ein freiwilliges Engagement zu begeistern.

Entstanden ist daraus eine Wanderausstellung, die von 2. März bis 18. April 2022 im Museum für Hamburgische Geschichte zu sehen ist. Die Ausstellung beinhaltet 20 Portraits von Migrantinnen und Migranten, anhand derer die vielfältigen Möglichkeiten freiwilligen Engagements in Hamburg vorgestellt werden. Das Spektrum der Tätigkeitsfelder reicht vom NABU bis zur Hamburger Tafel, von der Obdachlosenunterstützung bis zur Seniorenhilfe, vom Sport bis hin zum Einsatz im interreligiösen und interkulturellen Bereich. Begleitend zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen, der kostenfrei im Museum erhältlich ist und digital unter www.ist-doch-ehrensache.org zugänglich ist.

Workshops zur Ausstellung

Zur Ausstellung werden für Schulklassen kostenfreie Workshops zum Thema freiwilliges Engagement angeboten, in denen die Jugendlichen nicht nur ihre eigenen Kompetenzen erkennen sollen, sondern auch erfahren, an welche Stellen sie sich in Hamburg wenden können, um für sich den geeigneten Einsatzort zu finden. Die Workshops dauern ca. 45 Minuten und werden von einer 30-minütigen Führung durch die Ausstellung ergänzt. An konkreten Biografien werden unterschiedliche Typen von Freiwilligen und ihre Motive zum Engagement aufgezeigt und geprüft, ob es Übereinstimmungen mit den Motiven und Potenzialen der Teilnehmenden gibt. Zudem wird aufgezeigt, dass gesellschaftliches Engagement auch für den beruflichen Werdegang durchaus förderlich sein kann. Die Workshops sind auch für Jugendliche mit geringen Deutschkenntnissen geeignet.

Anmeldungen zu den Workshops können direkt über den Projektleiter Saeeid Dastmalchian unter post@ist-doch-ehrensache.org vorgenommen werden.

Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Arbeit, Gesundheit, Soziales, Familie und Integration: „Mit der Wanderausstellung ‚Ist doch Ehrensache‘ des Vereins EvaMigrA e.V. im Museum für Hamburgische Geschichte wird das freiwillige Engagement von jungen Menschen gefördert und gleichsam das Engagement von Migrantinnen und Migranten sichtbar gemacht. Dies ist ganz im Sinne der Hamburger Engagementstrategie, die 2019 verabschiedet wurde. Ich wünsche dem Verein viel Erfolg mit dem Projekt und dem Museum viele Besucherinnen und Besucher der Ausstellung.“

Prof. Bettina Probst, Direktorin des Museums für Hamburgische Geschichte: „Formen des gesellschaftlichen Engagements sind in Hamburg von jeher sehr präsent. Stiftungen, Vereine und zahlreiche Initiativen engagieren sich in dieser Stadt seit Jahrhunderten in vielfältiger Weise für das Gemeinwohl, für die Gesundheit, Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft, Sport, Umwelt und vieles andere mehr.  Das Engagement junger Menschen hat für mich aber einen ganz besonderen Stellenwert – es zeugt von Verantwortungsbewusstsein und Toleranz, aber auch von Neugier, sich mit verschiedenen Themen zu befassen, sich auf Menschen und unterschiedliche Lebenswirklichkeiten auch einzulassen. Wenn sich nun freiwilliges Engagement von Jugendlichen mit dem so wichtigen Thema Migration verbindet, freut es mich umso mehr, einen kleinen Ausschnitt davon im Museum zeigen zu können.“

Saeeid Dastmalchian, EvaMigrA e.V.: „In Hamburg engagieren sich ca. 570.000 Menschen ehrenamtlich. Das Projekt „Ist doch Ehrensache“ macht Jugendlichen diese Dimension des Engagements in unserer Stadt sichtbar und verdeutlicht, inwiefern jeder von diesem Engagement betroffen ist. Dabei erfahren die Jugendlichen von den gesellschaftlichen und persönlichen Vorteilen eines sozialen Engagements und lernen dessen vielfältige Einsatzmöglichkeiten kennen. Einen weiteren wichtigen Baustein des Projektes bildet die Stärkung der Jugendlichen in ihrem Selbstwertgefühl. Hierbei erkennen Jugendliche ihre Talente und Potenziale und überlegen, wie und wo sie diese in einem Ehrenamt einsetzen könnten. Seit Beginn des Projektes im März 2020 haben 540 Jugendliche daran teilgenommen, und es konnten 70 Workshops umgesetzt werden. Die Wanderausstellung, an deren Umsetzung die Jugendlichen mitgewirkt haben, wird seit Oktober 2021 in Hamburg präsentiert. Die Möglichkeit, in den Räumlichkeiten des Museums für Hamburgische Geschichte auszustellen, zeigt zum einen den großen Stellenwert des Themas Ehrenamt in der Hansestadt, und ist zudem eine Bestätigung für die erfolgreiche Arbeit des Projekts.“

Über EvaMigrA: Die Evangelische Migrationsjugendsozialarbeit, kurz EvaMigrA, ist ein eingetragener Verein, der seit über 20 Jahren mit Hilfe von hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, von Honorarkräften und von Ehrenamtlichen Jugendliche mit Migrationshintergrund im Alter von 12 bis 27 Jahren sowie deren Eltern berät und begleitet. Zurzeit ist der Verein Träger von 12 bundesfinanzierten Jugendmigrationsdiensten (JMD) in Hamburg und Brandenburg und anderen integrationsfördernden Projekten, wie z.B. das Bundesprogramm Respekt Coaches, in welchem drei Mitarbeiter an fünf Schulstandorten arbeiten und das Projekt „Ist doch Ehrensache“.

Weitere Informationen zum Projekt „Ist doch Ehrensache“ über:
EvaMigrA e.V.; Saeeid Dastmalchian saeeid.dastmalchian@evamigra.org
Tel.: 040 28 28 28 40 oder 0176 459 63 657

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