Die Klassik Stiftung Weimar verurteilt den Angriff auf die Ukraine, reflektiert das Geschehen kulturell und aktiviert ihre Netzwerke und Sammlungen
Im Strudel der nicht überprüfbaren Meldungen aus der Ukraine, der heiß laufenden Social-Media-Timelines und der oft aus dem Zusammenhang gerissenen Fotos und Filmsequenzen setzt die Klassik Stiftung Weimar auf die Literatur als wirklichkeitsbeschreibendes Aufzeichnungssystem, die individuelle Reflexion des Geschehens und den persönlichen Dialog. Seit Ende Februar steht die Stiftung deshalb im Austausch mit ukrainisch-deutschen Autorinnen. Sofern es die fragilen Umstände erlauben, soll den Künstlerinnen die Möglichkeit geboten werden, über den institutionseigenen Blog die eigene Perspektive auf das aktuelle Geschehen zu teilen. Ebenso hat die Stiftung erste Kontakte zu ehemaligen Fellows geknüpft und prüft alle Möglichkeiten, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler erneut nach Weimar zu holen. Sie sollen mit zeitlich begrenzten Fellowships ihre Arbeit unter dem Dach der Stiftung fortsetzen können.
Darüber hinaus arbeitet die Klassik Stiftung Weimar entsprechend ihrem Leitbild und ihrer Strategie daran, die aktuelle Situation im erweiterten Rahmen des Themenjahres „Sprache“ zu beleuchten und zu reflektieren. Krieg und Sprache sind Themenfelder, die sich tief in die Weimarer Sammlungsschwerpunkte und Ortsgeschichte eingeschrieben haben und die in Zeiten von „Fake News“ und „Information War“ aktueller nicht sein könnten. Im ersten „Twitter Space“ der Klassik Stiftung Weimar wird heute Abend live um 20.15 Uhr die eigene Arbeit an den Sammlungsgegenständen und in den historischen Räumen mit dem aktuellen Geschehen verknüpft.
Die Klassik Stiftung Weimar sieht es als ihre Aufgabe, die Produktion von Kultur, das Fortschreiben von Geschichte, die intellektuelle Auseinandersetzung mit der Gesellschaft und dem Wandel in Zeiten der Gefährdung des Weltfriedens und kriegerischer Auseinandersetzungen sicher zu stellen. Im Rahmen der ihr eigenen Mittel und Möglichkeiten engagiert sie sich dafür, dass die Geisteswissenschaften nicht verstummen, je lauter der Krieg wird. Im Zentrum soll dabei auch die Überlieferung stehen, damals wie heute, in Weimar wie in der Ukraine.
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