Frauen erheben ihre Stimme für Würde und Gleichstellung
„Gerade in diesen Zeiten der massiven Menschenrechtsverletzungen in der Ukraine und leider auch in vielen anderen Staaten der Welt gilt es die Würde jeder und jedes einzelnen zu wahren, und das geht nur durch friedlichen Umgang miteinander“, betont Müller und unterstreicht die Motivation, mit der sich der KDFB der Aktion „Frauen erheben ihre Stimme für WÜRDE“ angeschlossen hat. Zum Internationalen Frauentag haben sich verschiedene katholische Frauengruppen solidarisiert: Neben dem KDFB und den OrdensFrauen für MenschenWürde unterstützen Maria 2.0 München und die Katholische Frauengemeinschaft München die Aktion.
Gezeigt werden König*innen, Holzfiguren des Diakons und Bildhauers Ralf Knoblauch, die betrachtet und angefasst werden dürfen. Sie stehen für das Motto: „Ich bin König*in“. Unter der Überschrift Frauenwürde und Frauensolidarität wird es von 16.00 bis 17.30 Uhr Aktionen auf dem Max-Josef-Platz geben. Pantomimische Darstellungen werden eindringlich Verletzungen von Würde darstellen. Die Themen reichen von Frauenhandel bis zu den Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche. Zur Aktion gehören auch Musik, Kinderprogramm und eine Abendmesse mit Frauenpredigt zum Thema „Frauenwürde und Frauensolidarität“.
„Der Internationale Frauentag ruft die Verantwortlichen in Politik, Wirtschaft und Kirche gerade in der aktuellen geopolitischen Lage dazu auf, die weltweite Gleichberechtigung von Frauen deutlicher als bisher zu forcieren. Es geht um Wertschätzung, Würde, Respekt, Anerkennung und Frieden,“ so die KDFB-Landesvorsitzende Emilia Müller und sie fragt: „Was davon ist zu viel verlangt und warum?“ Seit Bestehen des Internationalen Frauentages 1911 habe sich in Deutschland viel für die Rechte von Frauen getan, wie die Einführung des aktiven und passiven Wahlrechts 1919, Zugänge zu allen Bildungsformen oder die Einrichtung des Mutterschutzes. Der Frauenbund begrüße die Veränderungen der letzten 111 Jahre, aber: „Wir vermissen eine kontinuierliche Verwirklichung der Gleichberechtigung von Mann und Frau. Es ist nicht akzeptabel, dass trotz deren Festschreibung im Grundgesetz 1949 und trotz der drei Gleichstellungsberichte der Bundesregierung Frauen immer noch für gleiche Rechte, Chancen und Löhne kämpfen müssen“, so Müller.
Hintergrundinformationen zum Internationalen Frauentag
Der Internationale Frauentag geht auf eine Bewegung von Textilarbeiterinnen in den USA seit 1858 zurück. Sie streikten für höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen, da sie deutlich weniger verdienten als Männer. Mit öffentlichen Demonstrationen wehrten sie sich gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung.
Zum ersten Mal in der Geschichte gingen am 19.3.1911 über eine Millionen Frauen in Deutschland, Dänemark, Österreich, der Schweiz und den USA auf die Straße. Sie forderten die gleichen politischen Rechte für Frauen und Männer. Im Mittelpunkt stand das aktive und passive Wahlrecht für Frauen. Getragen wurde der Frauentag vor allem von Sozialdemokratinnen und den Gewerkschaften. Die deutsche Sozialistin und Frauenrechtlerin Clara Zetkin zählte zu den Initiatorinnen des Internationalen Frauentages. Seit 1921 findet er am 8. März statt.
Nach dem ersten Weltkrieg wurde der Frauentag vermehrt dazu genutzt, auf soziale Probleme und Missstände in der Gesellschaft aufmerksam zu machen. In Deutschland forderten Frauen u.a. Arbeitszeitverkürzungen ohne Lohnabschläge, eine Senkung der Lebensmittelpreise sowie eine regelmäßige Schulspeisung für ihre Kinder.
1977 wurde der Internationale Frauentag von den Vereinten Nationen zum weltweiten Gedenk- und Aktionstag ernannt. In 26 Ländern ist er ein gesetzlicher Feiertag.
Der Katholische Deutsche Frauenbund Bayern ist mit 160.000 Mitgliedern der größte Frauenverband des Freistaats. Gegründet 1911 von Ellen Ammann, setzt er sich aufbauend auf dem Fundament des christlichen Glaubens in vielfältigen Aktivitäten für Gleichberechtigung und Chancengleichheit von Frauen in Kirche, Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ein. Zum Landesverband Bayern gehören außerdem das Bildungswerk, der Verbraucherservice, das Familienpflegewerk und die Landfrauenvereinigung.
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