Vodafone-Chef: Teile der Industrie interessieren sich zu wenig für 5G
So habe Porsche Entwicklungszeiten verkürzen und damit Kosten senken können, weil die Daten von Testfahrten noch während der Fahrten übertragen werden. „Früher mussten die Ingenieure, wenn sie eine Testfrequenz gefahren sind, jedes Mal zurück in die Box fahren, und die Fahrzeuge dort mit Computern verbinden, um wichtige Daten zu übertragen. Heute übermitteln die Autos schon während der Testfahrten permanent Live-Daten über das 5G- Netz.“ Die Ingenieure könnten jetzt sofort auf die Daten reagieren und damit arbeiten. „Das bringt Produktivitätsvorteile.“
Auch die Verkehrssicherheit profitiere massiv von 5G. „Autos warnen sich dann gegenseitig vor Gefahrensituationen, um Unfälle zu vermeiden – zum Beispiel, wenn ein Fußgänger hinter einem parkenden Auto plötzlich die Straße überquert. Damit das gelingen kann, müssen sich Kameras, Karten- und Cloudsysteme sowie 5G optimal ergänzen“, so Ametsreiter. Inzwischen würden per 5G aber nicht mehr nur Autos vernetzt. „Autos, E-Bikes, Wasserzähler und Ampeln tauschen Daten aus.“
Auch für die Elektromobilität sei 5G unverzichtbar. „Wichtig ist, dass die Ladepunkte nicht nur verfügbar sind, sondern dass wir auch wissen, ob sie frei oder belegt sind“, erklärt der Vodafone-Chef. „Diese Information müssen wir auf unserem Handy abrufen können. Und schließlich müssen die E-Ladesäulen zu jeder Zeit mit ausreichend grüner Energie versorgt sein. Mit dem Umstieg auf nachhaltige Energien wird die Stromgewinnung immer dezentraler. Es kommt zu Schwankungen bei der Einspeisung und bei der Nutzung. Diese Schwankungen müssen wir bestmöglich ausgleichen, sodass die Energie überall dort, wo wir sie benötigen, auch verfügbar ist. Dafür brauchen wir Intelligenz durch Daten, Intelligenz durch Technologie und Innovationen.“
Redakteure: Birgit Priemer und Martin Ehrenfeuchter
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