Die Lücke der Ideale: Warum Unternehmen mehr Wert auf ihre Arbeitsideale legen müssen wenn sie die jüngere Belegschaft begeistern wollen
Der neueste Bericht des Center for the Future of Work von Cognizant, "The Purpose Gap", untersucht, was Millennials und die Generation Z suchen und wie Unternehmen diese ideelle Lücke schließen können.
Derzeit ist weniger als jeder Fünfte (18 %) der Befragten der festen Überzeugung, dass sie sich in ihrem Arbeitsleben selbstverwirklichen können. Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass die Unternehmen ihre Bemühungen verstärken müssen, wenn sie die neue und künftige Generation junger, gut ausgebildeter Arbeitnehmer davon überzeugen wollen, dass es ihnen ernst damit ist, nicht nur die Aktionäre, sondern – was noch wichtiger ist – die Mitarbeiter, die lokalen Gemeinschaften und die Welt im Allgemeinen positiv zu beeinflussen.
Weitere wichtige Ergebnisse der Studie sind:
– Die Kluft zwischen "Arbeit" und "Ideal": Was jüngere Arbeitnehmer unter Sinn und Zweck verstehen, ist zweigeteilt. Die Mehrheit (65 %) gab an, dass es für ihren Arbeitgeber äußerst oder sehr wichtig ist, einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft auszuüben, obwohl sie sich auch einen Arbeitsplatz wünschen, der ihre persönliche Zielsetzung fördert. Wenn es um die persönliche Zielsetzung geht, konzentrieren sich Millennials und Arbeitnehmer der Generation Z auf deren direkten Auswirkungen auf ihr Arbeits- und Privatleben. Die drei wichtigsten Eigenschaften, die sie zur Definition einer sinnvollen Arbeit heranziehen würden, sind: Leidenschaft für ihre Arbeit (59 %), eine gute Work-Life-Balance (53 %) und eine gute Bezahlung (49 %).
– Verbesserung der internen Kommunikation, um den Sinn der Arbeit zu verdeutlichen: Viele Arbeitnehmer wissen einfach nicht, wie ihr Unternehmen zu ethischen, sozialen und ökologischen Fragen steht. So gab ein Drittel der Befragten an, sie wüssten nicht, ob ihr Arbeitgeber einen langfristigen Plan habe, um beispielsweise klimaneutral zu werden. Eine unzureichende interne Kommunikation untergräbt die Botschaft des Unternehmens-Ideals und führt zu einem mangelnden Engagement der Mitarbeiter, was letztlich zu einer Diskrepanz zwischen den geschäftlichen Möglichkeiten und Herausforderungen und der Fähigkeit, diese zu bewältigen, führt.
– Stärkung der persönlichen Ziele der Mitarbeiter: Das Zeitalter des Mikromanagements ist vorbei. Mitarbeiter werden Arbeit nicht die Erfüllung empfinden, nach der sie sich sehnen, wenn sie ständig überwacht werden, bei dem was sie tun und wie sie es tun. Wenn der Einzelne mehr Autonomie erhält, die Unternehmensziele zu erreichen und um seine Ideen in unternehmensbezogenen Bereichen einzubringen, erhöht dies die Zufriedenheit, Kreativität und Produktivität der Mitarbeiter. Dies bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sie kündigen, geringer ist.
– Eine zielgerichtete Führung: Auf die Frage, welche Führungseigenschaften für sie am wichtigsten sind, um ihre Zielstrebigkeit zu unterstützen, nannten die Befragten Flexibilität (42 %), Ehrlichkeit (39 %) und Arbeitskompetenz (35 %) als die drei Wichtigsten. Führungskräfte müssen ein tiefes Verständnis für die Dynamik haben, die das Arbeits- und Privatleben ihrer jüngeren Kollegen beeinflusst.
Auch wenn es für einige Unternehmen verlockend sein mag, die Einstellungen der Millennials und der Generation Z einfach als Ausdruck des Idealismus der jungen Menschen abzutun und zu erwarten, dass ihr Enthusiasmus mit der Zeit nachlässt, wäre dies den Ergebnissen zufolge sehr kurzsichtig. Letztlich sind Organisationen in die Gesellschaften eingebettet. Dementsprechend müssen Unternehmen sich auch auf den gesellschaftlichen Wandel einstellen. Denn genauso wie sich die Gesellschaft wandelt, wandeln sich auch Arbeitnehmer und deren Werte. Arbeitnehmer bei diesem Wandel zu begleiten ist der Schlüssel, um sowohl heute als auch morgen relevant zu bleiben.
Methodik der Umfrage
Das Center for the Future of Work von Cognizant hat sich mit der finnischen Organisation The NextGen Project zusammengetan, um 499 Arbeitnehmer der Millennials und der Generation Z (zwischen 20 und 40 Jahren) aus fünf europäischen Regionen, 16 Branchen und drei Altersgruppen zu befragen.
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