Notfallplan Gas: NiedersachsenMetall fordert Versorgungssicherheit für die Industrie und kritisiert die Realitätsferne der Berliner Politik
Im Verarbeitenden Gewerbe entfallen auf die Metallerzeugung und -bearbeitung gut 25 Prozent des Energieverbrauchs, der zweithöchste Wert nach den Chemischen Erzeugnissen mit circa 30 Prozent. Von allen in der Industrie genutzten Energieträgern hat Erdgas mit einem Drittel den größten Anteil. Erdgas kommt vor allem in Industriezweigen zur Anwendung, bei denen hohe Temperaturen benötigt werden, wie etwa bei der Stahlerzeugung, der Metallbearbeitung durch Walzen und Pressen sowie in Gießereien. Auch das Recycling von Altmetall wie Aluminium wird überwiegend mit Erdgas betrieben. Vor allem in der Stahlerzeugung hätte ein Ausfall der Gaslieferungen gravierende Folgen. Bereits das Abschalten eines Hochofens dauert bis zu drei Monate, dazu besteht die Gefahr irreparabler Schäden an den Anlagen. Auch nach dem Wiederanfahren kann die Produktion dadurch auf Jahre massiv eingeschränkt sein. Zudem fungiert der industrielle Stahlbetrieb häufig auch als Fernwärmekraftwerk und ist etwa in die Wasserversorgung involviert.
Kommt es zu einer erheblichen Störung der Gasversorgung und damit zur „Notfallstufe“ des Notfallplans Gas, erhalten nur noch die sogenannten geschützten Kunden Gas. Dazu gehören neben der kritischen Infrastruktur (Krankenhäuser, Rettungskräfte, systemische Gaskraftwerke) Privathaushalte.
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