Essen & Trinken

Mit Sicherheit auch morgen noch frisches Brot und frische Brötchen – keine Engpässe beim Mehl zu befürchten

Der Krieg in der Ukraine sorgt für Verunsicherung bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Wie bereits zu Beginn der Pandemie werden plötzlich große Mengen von bestimmten Produkten eingekauft, und die Verbraucher stehen vor leeren Regalen. Dabei sind Engpässe bei Dingen wie Mehl eher auf die Vorratshaltung zurückzuführen und nicht auf tatsächlichen Mangel, bestätigt die Bäcker-Innung Berlin und die Bäcker- und Konditoreninnung Brandenburg.

"Unser Bedarf an Mehl lässt sich innerhalb der EU zu 100 % decken", erläutert Johannes Kamm, Geschäftsführer der Bäcker-Innung Berlin.

"Preissteigerungen sind im Moment nicht auf Ressourcenknappheit zurückzuführen, sondern auf eine verstärkte Nachfrage. Zahlreiche Länder, die vorher ihren Weizen und ihr Mehl aus Russland und der Ukraine bezogen haben, müssen sich jetzt nach anderen Lieferanten umsehen. Dadurch steigen die Preise auf dem Markt an. Aber einen echten Engpass können wir hier bislang nicht ausmachen."

Tatsächlich beziehen eine Reihe von Bäckereien aus Berlin und Brandenburg ihre Rohstoffe, soweit möglich, aus der Region selbst. Das ist allerdings nicht bei allen Produkten möglich; so kommen Sonnenblumenkerne tatsächlich auch bei uns vor allem aus den Krisengebieten. Aber auch in diesen Fällen sucht die Branche bereits nach Alternativen. Echten Mangel gibt es aktuell aber auch da nicht. Die Erntezeit für die Kerne steht erst im Oktober an und die des letzten Jahres ist bereits eingebracht.

Und dennoch zeigen sich die Verbraucherinnen und Verbraucher beunruhigt. Bäckermeister Karsten Berning erlebt das täglich in seinem Geschäft. "Wir haben mindesten zwei bis drei Anfragen pro Tag.

Kundinnen und Kunden, die sich Sorgen machen, ob sie auch morgen noch frisches Brot kaufen können oder ob die Preise plötzlich in die Höhe schießen.

Manche erkundigen sich auch danach, ob wir noch genügend Hefe haben. Glücklicherweise kann ich alle beruhigen. Mehl und Hefe sind bei uns keine Mangelware."Die Suche nach alternativen oder zusätzlichen Lieferanten in der Region Berlin-Brandenburg ist dennoch für viele Bäckereien nicht ganz einfach. Hauptproblem sind häufig die lieferbaren Mengen. Kleinere landwirtschaftliche Betriebe erwirtschaften meist nicht genug Rohstoffe, um einen Bäckereibetrieb mit mehreren Filialen über das ganze Jahr hinweg zu versorgen.

Aber auch dafür wird in den Kriegsgebieten bereits an einer Lösung gearbeitet. Dazu sagt Johannes Kamm: "Aktuell arbeitet der Handel an einem alternativen Transport per Bahn für viele Rohstoffe aus der Ukraine, wenn das funktioniert kann ich mir eine Ausweitung beispielsweise auf Sonnenblumenkerne durchaus vorstellen!"

Über Bäcker-Innung Berlin

Die Bäcker-Innung Berlin ist ein freiwilliger Zusammenschluss von 60 selbständigen Handwerksmeisterinnen und Handwerksmeistern in Berlin mit rund 3.300 Mitarbeitenden sowie 300 Auszubildenden in Berlin. Als Verband vertritt die Bäcker-Innung Berlin die Interessen des Bäckerhandwerks sowohl regional als auch überregional gegenüber Kammern, Verbänden, Behörden, der Industrie, dem Handel und der Öffentlichkeit und ist zuständig für die Förderung, Überwachung und Prüfungsabnahme in der Berufsausbildung für Bäcker*innen und Fachverkäufer*innen im Bäckerhandwerk und für den Abschluss von Tarifverträgen. Daneben gehören die Betreuung, Beratung und Förderung der Mitgliedsbetriebe zu ihren wichtigsten Aufgaben. 2022 wird die BäckerInnung Berlin 750 Jahre alt. Sie ist damit der älteste Handwerksverband Berlins.

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