Inkognito zum neuen Job
Fast die Hälfte aller Frauen möchten auf Bewerbungsfoto verzichten
„In Ländern wie den USA oder Großbritannien gehören Inkognito-Bewerbungen ganz selbstverständlich zum Recruiting-Prozess der Arbeitgeber. Geht es nach dem Wunsch vieler Bewerber*innen, kann das auch bald hier der Fall sein. Denn vor allem Frauen wünschen sich diese Praxis im Sinne eine gleichberechtigteren Personalauswahl“, so Nils Wagener, Geschäftsführer der KÖNIGSTEINER Gruppe. Die dazugehörigen Ergebnisse, aufgeteilt nach Geschlechtern: 37 % der Bewerberinnen möchten auf die Altersangabe verzichten (Männer: 28 %). 33 % von ihnen möchten die Angabe ihres Geschlechts aufheben, was nur 22 % der Männer unterstützen und 47 % der befragten Frauen würden das Bewerbungsfoto aus ihrer Bewerbungsmappe verbannen (Männer: 36 %).
Zu den Ergebnissen passt, dass einige der aktuell durch die DGSVO schon geltenden Datenschutzregeln im Bewerbungsprozess die Zustimmung der Bewerber*innen findet. So befürworten 59 % der Befragten, dass Arbeitgeber nicht den Familienstand der Kandidat*innen abfragen dürfen. Ein noch deutlicheres Stimmungsbild ergibt sich beim Verbot, den Gesundheitsstand von Bewerber*innen abzufragen. Das begrüßen 82 % der Studienteilnehmer*innen. Allerdings sahen sich auch schon fast ein Drittel von ihnen (32 %) im Vorstellungsgespräch mit Fragen konfrontiert, die auch ihrer Sicht nicht datenschutzkonform waren.
Bewerberpool nicht im Sinne vieler Bewerber*innen
Auch was die Speicherung ihrer Daten im Unternehmen angeht, sind Bewerber*innen vergleichsweise passiv. 23 % möchten, dass diese sofort nach dem Bewerbungsprozess wieder gelöscht werden, 24 % nach einem Monat und weitere 20 % nach höchstens drei Monaten. Gerade einmal 24 % der Teilnehmer*innen sind damit einverstanden, dass ihre Daten länger als sechs Monate in einem Bewerberpool verbleiben, damit sie auch dann noch für offene Stellen gesichtet werden können. Dazu passt: 87 % befürworten daher auch die DSGVO-Regel, nach der Arbeitgeber eine Einwilligung der Kandidat*innen benötigen, um Bewerberdaten zu hinterlegen.
„Den Bewerber*innen ist ein verantwortungsvoller Umgang mit ihren Daten sehr wichtig. Gemäß unserer Umfrage geben das auch 93 % der Befragten an. Das bedeutet: Arbeitgeber sollten sich die Frage stellen, ob sie den Bewerbungsprozess der Zukunft nicht auch in dieser Hinsicht verändern. Inkognito-Bewerbungen könnten ein Schritt zu mehr Transparenz in diesem Kontext sein, auch wenn sich das zunächst vielleicht einmal paradox anhört“, so Nils Wagener.
Über die Analyse
Für die Studie „Datenschutz & Karriere“ befragte das Marktforschungsinstitut respondi im Auftrag der KÖNIGSTEINER Gruppe 1.000 Beschäftigte zum gewünschten Umgang mit Bewerberdaten. Der aktuelle Befragungszeitraum lag für die vorliegende Ausgabe im Februar 2022. Alle Teilnehmer*innen waren zum Zeitpunkt der Befragung erwerbstätig. Das Durchschnittsalter der Befragten lag bei 39,6 Jahren.
Bereits seit 1967 steht die KÖNIGSTEINER Gruppe für ganzheitliche HR-Beratung und ist einer der Pioniere für Personalmarketing. Mit seinen Kreativ- und Digital-Sparten hat das Unternehmen längst den Schritt zu einer digitalen HR-Beratung für erfolgreiche Personalsuche vollzogen. Ausgehend von sechs Unternehmensstandorten deckt die KÖNIGSTEINER Gruppe die gesamte Palette des Personalmarketings ab, von der klassischen Annonce bis hin zu nachhaltigen Employer-Branding-Konzepten und Programmatic-Marketing-Kampagnen. Als einer der wenigen großen Personalmarketing-Agenturen verfolgt die KÖNIGSTEINER Gruppe den digitalen Erfolgsweg und erreicht mit "Data Driven Recruiting" und modernen Performance-Onlinemarketing-Methoden nahezu alle potenziellen Kandidaten, die sie im Anschluss mit suchenden Arbeitgebern zusammenbringt.
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