Kirchen sprechen über gemeinsame Perspektiven auf die Menschenwürde angesichts eskalierender Konflikte
Die vom Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK), der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) und der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) organisierte Konferenz ist Teil eines 2020 in die Wege geleiteten Studienprozesses, der einen Raum für ökumenische Reflexionen über das Verhältnis von menschlicher Würde und Menschenrechten aus biblischer und theologischer Perspektive und aus der Sicht der Opfer öffnen will. Während der Konferenz in Wuppertal werden die vorläufigen Ergebnisse des Studienprozesses präsentiert und diskutiert.
„Das Engagement der Kirchen für den Schutz von Menschenrechten und die Solidarität mit den Opfern von Menschenrechtsverletzungen sollte besonders im aktuellen globalen Kontext wiederaufflammender Konflikte und sich vertiefender Spaltungen erneuert und gestärkt werden“, sagt Peter Prove, Direktor der ÖRK-Kommission der Kirchen für internationale Angelegenheiten. „Ein eindeutiger ökumenischer Konsens über die fundamentalen Grundsätze der Moral als Fundament internationaler Menschenrechtsnormen, besonders im Hinblick auf Nichtdiskriminierung und die Universalität und Unteilbarkeit der Menschenrechte, ist entscheidend für den ÖRK und die Initiativen unserer Partner für Gerechtigkeit und Frieden und für den Schutz der Menschenwürde weltweit.“
Pfarrerin Ute Hedrich, Oberkirchenrätin der EKD und Referentin für Mittleren und Fernen Osten, Australien und Pazifik, stellt fest: „In diesen schweren Zeiten, in denen es zu jeder Stunde Nachrichten über die Verletzung von Menschenrechten in der Ukraine und in anderen, oftmals schon vergessenen Kriegsgebieten gibt, in denen Frauen ihr Recht auf Bildung, Selbstverwirklichung und ein Leben in Würde verwehrt wird, freue ich mich auf diese gemeinsame Konferenz von ÖRK, VEM und EKD über christliche Perspektiven zu menschlicher Würde und Menschenrechten.“
„Wir hoffen, dass die Kirchen in der heutigen Zeit, in der die Rechte des Menschen seit der Verkündung der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte 1948 in einer nie erlebten Form missachtet werden, ihre Verpflichtung als ökumenische Gemeinschaft erneuern, sich für die universellen Prinzipien der Menschenrechte und für multilaterale Systeme der Rechenschaftspflicht in Solidarität mit den Opfern überall auf der Welt einzusetzen, deren Menschenwürde und Grundrechte verletzt werden“, so Dr. Jochen Motte, stellvertretender Generalsekretär der VEM.
Die öffentliche Sitzung der Konferenz findet am 11. April 2022 von 13:30 Uhr bis 15:30 statt und vermittelt Einsichten in die auf der Konferenz erörterten Themen. Der Livestream der öffentlichen Sitzung der Konferenz steht auf dem YouTube-Kanal des ÖRK zur Verfügung, siehe https://www.oikoumene.org/live.
Zu den Referenten und Referentinnen der öffentlichen Sitzung der Konferenz gehören Natallia Vasilevich (Ökumenisches Zentrum, Belarus), Erzbischof Angaelos (Koptisch-Orthodoxe Kirche), Pastor Dr. Kenneth Mtata (Kirchenrat von Simbabwe), Dr. Mathews George Chunakara (Asiatische Christliche Konferenz), Prof. Dr. Heiner Bielefeldt (FAU, Deutschland), Pfarrerin Ute Hedrich (EKD, Deutschland) und Peter Prove (CCIA, Ökumenischer Rat der Kirchen).
Seit die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von den Vereinten Nationen 1948 verabschiedet wurde, hat sich die ökumenische Bewegung aktiv für die Förderung internationaler Menschenrechtsnormen als ein Instrument für den Schutz der von Gott gegebenen Menschenwürde eines jeden Menschen eingesetzt.
Kirchen und glaubensgeleitete Organisationen, die sich dem ÖRK verbunden fühlen, setzen sich seit Jahrzehnten für die Schutzbedürftigen und für die Opfer von Menschenrechtsverletzungen ein. Im aktuellen globalen Kontext mit eskalierenden Konflikten, Spaltungen und einem diskriminierenden Nationalismus erleben wir, wie die Sicherheit, die Menschenwürde und die Rechte von Gemeinschaften und einzelnen Menschen überall auf der Welt erneut bedroht werden.
Informationen zur Konferenz „Christliche Perspektiven zu menschlicher Würde und Menschenrechten”
Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) mit Büros in Wuppertal, Indonesien und Tansania ist eine internationale, gleichberechtigte Gemeinschaft von 39 Mitgliedern, darunter 32 evangelische Kirchen in Afrika und Asien sowie sechs deutsche EKD-Kirchen und den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Die VEM verfolgt konsequent ein ganzheitliches Missionsverständnis. Dazu gehört, die Lebensumstände notleidender und benachteiligter Menschen unter Achtung ihrer persönlichen Würde und Berücksichtigung ihres kulturellen Kontexts zu verbessern.
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