VDA-Präsidentin Hildegard Müller: Möglicher Förderstopp bei Hybridfahrzeugen verspielt Verbrauchervertrauen
VDA-Präsidentin Hildegard Müller:
"Die Überlegungen die Förderung für Plug-in Hybride auslaufen zu lassen, gefährdet in einer ohnehin angespannten Zeit den Hochlauf der E-Mobilität und ignoriert die Lebenswirklichkeiten der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland.
Mit Blick auf eine noch immer vollkommen unzureichend ausgebaute Ladeinfrastruktur, dienen Plug-in-Hybride als Wegbereiter und bilden einen zentralen Baustein zur Vertrauensbildung beim Umstieg auf die Elektromobilität; Reichweitenangst bei Langstreckenfahrten gibt es hier nicht. Zudem können sie in Verbindung mit der Nutzung von alternativen Kraftstoffen elementarer Bestandteil des Antriebsportfolios der Zukunft sein.
Die Autoindustrie hat konstruktive Vorschläge zur Weiterentwicklung der Förderungen unterbreitet und sieht noch intensiven Diskussionsbedarf zur Zukunft möglicher Förderinstrumente. Die aktuellen Überlegungen umzusetzen, wäre eine Entscheidung gegen die Verbraucher, gegen den Hochlauf der E-Mobilität und letztlich gegen den Standort Deutschland.
Grundsätzlich gilt: In diesen schwierigen Zeiten müssen wir alles unternehmen, damit die E-Mobilität auf dem Weg zum Massenprodukt nicht ausgebremst wird. 15 Millionen Fahrzeuge bis 2030, wie im Koalitionsvertrag angestrebt, sind ein sehr ambitioniertes Ziel. Kaufprämien des Staates sind ein wichtiger Anreiz, um Menschen zum Einstieg in die E-Mobilität zu motivieren und ihn zu erleichtern. Die Prämie für E-Autos wirkt, das zeigt sich in den Absatzzahlen.
Dass die Auszahlung der Prämien zudem weiterhin an das Datum der Zulassung des Fahrzeugs gebunden sein soll, ist eine weitere Entscheidung gegen die Verbraucherinnen und Verbraucher. Bei einer so grundlegenden Frage der Investitionsentscheidung ist Planungssicherheit entscheidend. Es ist nicht zumutbar, dass durch eine mögliche spätere Auslieferung – auch in Folge der Entwicklungen durch den Krieg in der Ukraine – das Risiko in Kauf genommen werden muss, mehrere tausend Euro zusätzlich aufbringen zu müssen. Viele Menschen werden so vom Einstieg in die E-Mobilität abgeschreckt, Vertrauen geht verloren. Das Ziel von 15 Millionen E-Autos bis 2030 sollte keine unerreichbare politische Wunschvorstellung sein, sondern mit konkreten Maßnahmen und Instrumenten auch von der Politik unterstützt werden."
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