SC-Inklusionsspieltag beim Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach
Barrierefreie Stadionzugänge zu allen vier Tribünen. 144 Rollstuhlplätze. Eine „Toilette für alle“. Plätze für Hörgeschädigte und ein barrierefreies Fanradio. Der SC Freiburg hat es sich beim Bau des neuen Europa-Park Stadions zur Aufgabe gemacht, möglichst vielen behinderten Menschen unterschiedlichster Ausprägung ein echtes Freizeiterlebnis zu ermöglichen.
Abseits des Stadionbesuchs setzt sich der Sport-Club seit Jahren zudem für Menschen mit Behinderung ein, etwa in Form von Bewegungs- und Sportangeboten im Rahmen seines Gesellschaftlichen Engagements. Bei vielen Veranstaltungen, die der SC Freiburg im Rahmen seiner Mitgliederangebote anbietet, können auch Kinder und Jugendliche mit Behinderung teilnehmen. Zum Beispiel bei den 25 Füchsle-Camps, die der Sport-Club jährlich veranstaltet, oder bei den wöchentlich stattfindenden Füchsle-Ballschulen, Funiño-AGs und der Mini-Ballschule. Seit der Saison 2021/22 findet jeden Mittwoch auch eine Füchsle-Ballschule im Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) Mooswaldschule und dem Adolf-Reichwein Bildungshaus in Weingarten statt. Zudem arbeitet der Sport-Club, der auch Teil des Netzwerks „Inklusion und Sport Freiburg“ ist, gemeinsam mit dem Südbadischen Fußballverband (SBFV) etwa an der Einführung einer Inklusionsliga.
Beim Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach möchte der SC Freiburg nun einen Schritt weitergehen und hat erstmals einen eigenen Inklusionsspieltag auf die Beine gestellt. „Mit dem Aktionsspieltag möchten wir durch verschiedene größere und kleinere Maßnahmen auf das Thema ‚Inklusion und Sport‘ aufmerksam machen und die Öffentlichkeit für das wichtige Thema sensibilisieren“, erklärt Tobias Rauber, der als Leiter des Bereichs Gesellschaftliches Engagement auch die Projektleitung für den „Inklusionsspieltag“ inne hat.
Um das Thema Inklusion im Rahmen eines Aktionsspieltags auch glaubwürdig und authentisch besetzen zu können, bezog der Sport-Club acht Kooperationspartner (siehe Auflistung unten), die allesamt eine Verbindung zum Thema Inklusion und zum SC Freiburg haben, in die Planungen mit ein, entwickelte mit ihnen Ideen und integrierte sie in unterschiedlichste Bereiche und Abläufe des Bundesligaspieltags gegen Borussia Mönchengladbach. So arbeiten am Samstag zum Beispiel ausgebildete Servicekräfte des Inklusionsunternehmens Hofgut Himmelreich im Business-Bereich des Europa-Park Stadions mit. Die „Heimspiel“-Verkäufer/innen vor und im Stadion werden um behinderte Helfer/innen der Caritas und der Reha-Südwest ergänzt. Gleiches gilt für die vielen Volunteers am Spieltag, die am Samstag von Helfer/innen des Freiburger Netzwerk Inklusion und Sport unterstützt werden.
Erstmals seit Ausbruch der Corona-Pandemie werden die Spieler beider Mannschaften außerdem wieder von Kindern auf den Platz begleitet: So werden zwischen Spielertunnel und Rasen 25 Schüler/innen der Mooswaldschule Spalier stehen und damit einen ganz besonderen Moment erleben.
Um behinderte Menschen einen Zugang und eine Begeisterung für Fußball und den SC Freiburg zu ermöglichen, können sich Einrichtungen für Menschen mit Behinderung außerdem über die SC-Kanäle für eine kostenlose Führung durch das Europa-Park Stadion bewerben. Bewerbungsschluss ist der 31. Mai 2022.
Um dem Thema Inklusion auch eine mediale Plattform zu geben, hatte Stadionmoderator Stefan Mayer beim Videoformat „Platzrunde“ dieses Mal den gehandicapten Max Gräßlin, Trainer einer Füchsle-Ballschule des SC, und den gehbehinderten Arno Becker vom Rollstuhl-Fanclub Breisgauflitzer zu Gast. Der Beitrag ist rund um den Spieltag sowohl auf der SC-Website und auf den Social-Media-Kanälen des Sport-Club zu sehen und wird am Samstag auch auf den Videowänden des Europa-Park Stadions gezeigt. Stadionmoderator Mayer wird vor der Partie gegen Gladbach im Stadionvorprogramm außerdem Florian Kiuppis vom Netzwerk Inklusion und Sport Freiburg, Patrick Moran (Inklusionsbeauftragter des Südbadischen Fußballverbands) und Boris Gourdial (Leiter des Amts für Soziales der Stadt Freiburg) zum Interview begrüßen und mit ihnen über das Thema Inklusion und Sport sprechen.
„Die Maßnahmen, die wir am Samstag bei unserem ersten Inklusionsspieltag umsetzen werden, sind hoffentlich erst der Anfang“, sagt Tobias Rauber vom Sport-Club, der sich bei allen Kooperationspartner und alle SC-Mitarbeiter/innen, die den Spieltag unterstützen, bedankt. Weitere Ideen für eine zukünftige Zusammenarbeit – auch außerhalb eines Aktionsspieltags – gäbe es beim Sport-Club und seinen Kooperationspartnern bereits einige, weiß Rauber. Im ersten Schritt wolle man sich nach dem Spiel aber erst einmal zusammensetzen und ein Fazit zum ersten Inklusionsspieltag des SC Freiburg ziehen. „Denn auch für uns als Verein“, weiß Rauber, „ist ein solcher Aktionsspieltag eine hervorragende Möglichkeit zu testen, wie wir das Thema Inklusion in Spieltagsabläufe und in unsere internen Strukturen noch besser implementieren können.
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