Blue Cap AG mit deutlicher Umsatz- und Ergebnisverbesserung im Geschäftsjahr 2021
- Konzernumsatz steigt um rund 15% auf 267,3 Mio. Euro (VJ: 233 Mio. Euro)
- Adjusted EBITDA-Marge(1) verbessert sich auf 9,1 % (VJ: 7,6 %)
- Net Asset Value auf 172,8 Mio. Euro erhöht (VJ: 153,9 Mio. Euro) bzw. 39,30 Euro je Aktie
- Basisdividende auf 0,85 Euro je Aktie erhöht
Die Blue Cap AG setzte 2021 ihren dynamischen und profitablen Wachstumskurs fort. Die testierten Jahreszahlen für das Geschäftsjahr 2021 nach IFRS bestätigen die am 07. März vorgelegten vorläufigen Zahlen.
Der Konzernumsatz der Blue Cap-Gruppe erhöhte sich trotz der herausfordernden Rahmenbedingungen 2021 gegenüber dem Vorjahr um 15 % auf 267,3 Mio. Euro (VJ: 233 Mio. Euro). Das operative Betriebsergebnis (Adjusted EBITDA(1)) stieg überproportional zum Umsatz auf 24,6 Mio. Euro an (+40 % ggü. VJ, VJ: 17,6 Mio. Euro) und entspricht einer Marge von 9,1 % (VJ: 7,6 %) an der Gesamtleistung. Die Adjusted EBIT-Marge(1) erhöhte sich auf 4,9 % (VJ: 3,8 %). Der deutliche Zuwachs resultiert insbesondere aus der positiven Dynamik im Segment Plastics sowie den Akquisitionen der H+E- und HY-LINE-Gruppe. Gegenläufig wirkten sich die Entkonsolidierung der Carl Schaefer Gold- und Silberscheideanstalt GmbH sowie Umsatzrückgänge bei Beteiligungen bedingt durch die fortgesetzten Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und den Verwerfungen in den globalen Lieferketten aus.
Der Net Asset Value ("NAV") erhöhte sich gegenüber Vorjahr um 12 % auf 172,8 Mio. Euro (VJ: 153,9 Mio. Euro), was einem Wert von 39,30 Euro je Aktie entspricht. Dabei wurde die Bewertungsmethodik auf Basis der IPEV (International Private Equity and Venture Capital Valuation) -Bewertungsstandards verbessert, um die Transparenz hinsichtlich des Unternehmenswerts der Beteiligungen und der Gruppe weiter zu erhöhen.
Weiterhin gute Bilanzqualität trotz hoher Zukunftsinvestitionen
Hohe Gesamtinvestitionen, die vorrangig durch M&A-Aktivitäten und den vorausschauenden Aufbau des Working Capitals getrieben wurden, führten im Berichtsjahr zu einem Anstieg der Nettoverschuldung. Der Nettoverschuldungsgrad (erstmalig inkl. Leasingverbindlichkeiten) liegt bei 2,6 Jahren (VJ: 2,3 Jahre) und damit komfortabel innerhalb des Zielkorridors von unter 3,5 Jahren.
Das Eigenkapital erhöhte sich auf 98,2 Mio. Euro (VJ: 80,3 Mio. Euro). Wesentliche Treiber waren das positive Jahresergebnis sowie die im August 2021 durchgeführte Kapitalerhöhung in Höhe von 10,8 Mio. Euro. Mit einer Eigenkapitalquote von 36,7 % (VJ: 40,5 %) verfügt die Blue Cap über eine gesunde Vermögens- und Finanzlage zur Finanzierung des weiteren Wachstums.
Profitables dynamisches Wachstum im größten Segment Plastics
Das Segment Plastics entwickelte sich auf Gesamtjahressicht sehr erfreulich und stellt wie im Vorjahr das umsatzstärkste Segment der Gruppe dar (135,7 Mio. Euro, VJ: 100,7 Mio. Euro). Der deutliche Anstieg liegt zum einen am Erwerb der H+E-Gruppe im Berichtsjahr. Diese ist seit Anfang März 2021 in den Segmentzahlen enthalten, wenngleich die Umsatzentwicklung von H+E aufgrund der reduzierten Abrufe der Automobilhersteller infolge der Chipkrise gebremst wurde. Hoffnung für die Zukunft macht zum anderen auch, dass die con-pearl einen Rekordauftragseingang erreichen konnte. Uniplast war in der Lage, die massiven Rohstoffpreiserhöhungen im Laufe des Jahres an die Abnehmer weiterzugegeben, sodass sich das Unternehmen trotz schwieriger Rahmenbedingungen gut entwickelte. Diese positiven Trends führten in Summe zu einer Steigerung des Adjusted EBITDAs des Segments auf 17,3 Mio. Euro (VJ: 9,5 Mio. Euro).
Der Umsatz des Segments Adhesives & Coatings stieg moderat auf 88,2 Mio. Euro (VJ: 85,2 Mio. Euro). Planatol gelang es, die Lieferfähigkeit über das Gesamtjahr hochzuhalten und damit die höhere Inlandsnachfrage zu bedienen. Gegenläufig wirkte das reduzierte Bestellvolumen bei Neschen im Bereich der grafischen Anwendungen als auch infolge des Chipmangels bei Kunden im Bereich der Industriebeschichtungen. Dadurch sank das Adjusted EBITDA des Segments leicht auf 6,9 Mio. Euro (VJ: 7,7 Mio. Euro).
Das durch den Erwerb der HY-LINE-Gruppe im September 2021 neugeschaffene Segment Business Services erzielte im Berichtsjahr einen Umsatz von 17,6 Mio. Euro und ein Adjusted EBITDA von 1,1 Mio. Euro. Der Halbleitermangel sowie Engpässe anderer Vorprodukte und Handelswaren verhinderten eine bessere Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Zum Jahresende konnte jedoch bereits wieder eine höhere Zahl an Auslieferungen verzeichnet werden.
Das Segment Others enthält neben den Holding- und Immobiliengesellschaften des Blue Cap-Konzerns das Portfoliounternehmen nokra sowie die bereits verkauften Firmen Gämmerler und Carl Schaefer. Projektverzögerungen und -verschiebungen beeinträchtigten die Geschäftsentwicklung der umsatzseitig mit Abstand kleinsten Blue Cap-Beteiligung nokra. Jedoch konnte im zweiten Halbjahr 2021 ein starker Auftragseingang verzeichnet werden, dessen Abarbeitung sich im vierten Quartal positiv bemerkbar machte. Auf die Carl Schaefer (entkonsolidiert per 31.10.2021) entfällt im Berichtsjahr ein Umsatz von 21 Mio. Euro (VJ: 31,8 Mio. Euro) und ein Adjusted EBITDA von 0,5 Mio. Euro (VJ: 1 Mio. Euro). Die Umsatzerlöse von Gämmerler reduzierten sich infolge der Reorganisation und Fokussierung auf das Service- und Ersatzteilgeschäft im Vergleich zum Vorjahr deutlich (2021: 2,2 Mio. Euro vs. 2020: 6,8 Mio. Euro).
Dividendenvorschlag von 0,85 Euro je Aktie – Dividendenrendite bei 3,2 %
Die Aktionäre sollen durch eine erhöhte Basisdividende von der positiven Geschäftsentwicklung profitieren. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der für Ende Juni 2022 geplanten ordentlichen Hauptversammlung die Zahlung einer Dividende von 0,85 Euro je Aktie (VJ: Basisdividende von 0,75 Euro zuzüglich einer Sonderdividende von 0,25 Euro aus der erfolgreichen Veräußerung der em-tec) vor. Die vorgeschlagene Dividende entspricht einer Erhöhung der Basisdividende um 13 % gegenüber dem Vorjahr und bezogen auf das aktuelle Kursniveau einer Dividendenrendite von rund 3,2 %. Damit bestätigt die Blue Cap die eingeleitete Dividendenstrategie trotz der insgesamt unsicheren gesamtwirtschaftlichen Lage. Eine Sonderdividende wird für das abgelaufene Geschäftsjahr nicht berücksichtigt, da keine wesentlichen Beteiligungserlöse generiert wurden.
Matthias Kosch, CFO der Blue Cap AG: "Wir blicken auf ein angesichts herausfordernder Rahmenbedingungen insgesamt erfreuliches Jahr 2021 zurück. Dies bezieht sich auch auf die Wert- und Weiterentwicklung unserer Beteiligungen. Zusätzlich konnten wir durch erfolgreiche M&A-Aktivitäten unser Portfolio weiter diversifizieren und sind profitabel gewachsen."
Ausblick 2022: Umsatzanstieg auf 305-325 Mio. Euro und Adjusted EBITDA-Marge von 9-10% angestrebt
Der Vorstand der Blue Cap AG hat in einer Pressemitteilung vom 25. April 2022 zuletzt seine Prognose für das Gesamtjahr 2022 bestätigt. So soll der Umsatz auf rund 305-325 Mio. Euro steigen und eine Adjusted EBITDA-Marge in Höhe von 9-10 % erzielt werden. Die Prognose berücksichtigt keine M&A-Transaktionen und steht unter dem Vorbehalt möglicher fortgesetzter Auswirkungen der Corona-Pandemie und bislang ungewisser Konsequenzen aus dem Russland-Ukraine-Krieg, wobei die Beteiligungen der Blue Cap keine nennenswerten Umsätze in Russland und der Ukraine erzielen.
Der testierte Jahresabschluss steht im Internet auf der Website www.blue-cap.de im Investor-Relations-Bereich zum Download zur Verfügung. Im Geschäftsbericht ist ab Seite 77 auch eine detaillierte Erläuterung der NAV-Ermittlung enthalten. Die Änderung der Bewertungsmethodik führt zu einer verstärkten Nutzung des Multiple-Verfahrens anstelle der zuvor genutzten DCF-Methode: Dies resultiert in einem i.d.R. moderateren Anstieg der Unternehmenswerte, als man auf Basis der operativen Entwicklung der Beteiligungen annehmen könnte.
(1) Adjustments: Bereinigt um außergewöhnliche, periodenfremde sowie sonstige Effekte aus Reorganisationsmaßnahmen und Einmaleffekte sowie um aus den Kaufpreisallokationen entstehenden Effekte
Die Blue Cap AG ist eine 2006 gegründete kapitalmarktnotierte Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in München. Die Gesellschaft investiert in mittelständische Unternehmen aus dem B2B-Bereich und begleitet sie in ihrer unternehmerischen Entwicklung. Die Beteiligungen haben ihren Hauptsitz in der DACH-Region, erwirtschaften einen Umsatz in der Regel zwischen 30 und 80 Mio. Euro und haben ein intaktes Kerngeschäft. Die Blue Cap hält meist mehrheitliche Anteile an neun Unternehmen aus den Branchen Klebstoff- & Beschichtungstechnik, Kunststofftechnik, Produktionstechnik, Medizintechnik und Business Services. Die Unternehmen der Blue Cap Gruppe entwickeln sich selbstständig und verfolgen jeweils eigene Wachstumsstrategien. Der Konzern beschäftigt derzeit rund 1.300 Mitarbeitende in Deutschland und weiteren europäischen Ländern. Die Blue Cap AG ist im Freiverkehr notiert (Scale, Frankfurt und m:access, München; ISIN: DE000A0JM2M1; Börsenkürzel: B7E). www.blue-cap.de
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