10,2 Mio. Euro Jahresüberschuss – Volksbank Münsterland Nord mit guter Entwicklung nach der Fusion
Trotz anhaltender Pandemie hat die Volksbank Münsterland Nord mit erfolgreichen Strategien im Niedrigzinsumfeld gute Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2021 präsentiert. Das Betriebsergebnis konnte nach vorgelegten Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr auf 55 Mio. Euro gegenüber dem, durch Sondereffekte wie Fusionsmehraufwendungen belasteten Vorjahr, bereinigt um 4,8 % gesteigert werden. Dabei hat das Institut einen Jahresüberschuss von 10,2 Mio. Euro erwirtschaftet, was die Volksbank in die Lage versetzt der Vertreterversammlung im Juni die Ausschüttung einer Dividende vorzuschlagen. Dabei erreicht die Bilanzsumme mit nunmehr 7,1 Mrd. Euro einen neuen Rekordwert. Die Bank festigt damit ihre führende Position als größte Volksbank im Münsterland bzw. – nach der Dortmunder Volksbank und der Volksbank OWL in Ostwestfalen – drittgrößte in Nordrhein-Westfalen.
Wachstum im Kundengeschäft
Das Wachstum wurde getragen vom erfolgreichen Kundengeschäft sowohl im Kredit als auch im Geldanlagebereich – und hier besonders das Wertpapiergeschäft. So stieg das betreute Depotvolumen per Saldo um 7,7 % und lag zum Jahresende bei 9,1 Mrd. Euro. Der Vorstand: „Wir haben auch im Jahr 2021 eine weiter steigende Wertpapiernachfrage gesehen. Denn unsere Kunden haben sich in Zeiten von Negativzinsen und spürbarer Inflation verstärkt für renditeorientierte Anlageformen entschieden.“
Kreditnachfrage in Münsterland auf hohem Niveau
Mit Blick auf das Finanzierungsgeschäft zeigt sich, dass trotz Pandemie die robusten Geschäftsmodelle des heimischen Mittelstands im Münsterland zu erhöhten Zukunftsinvestitionen und somit zu einer gesteigerten Kreditnachfrage geführt haben. Firmenkundenvorstand Hubert Overesch: „Treiber des Kreditgeschäfts war das Bauträgergeschäft, zum Teil mit größeren Einzelabschnitten im deutlich zweistelligen Millionenbereich, die wir durch die neue Größe unseres Hauses realisieren können. Wir sind froh und zufrieden, dass wir hier in diesem Segment verstärkt von größeren, zum Teil auch überregionalen Firmenkunden, als „Big Player“ der Finanzierungspartner wahrgenommen werden und so weiterwachsen. Erwähnenswert ist, dass die Kreditnachfrage im ersten Halbjahr noch verhalten war, jedoch mit aufhellendem Konjunkturausblick im zweiten Halbjahr 2021 deutlich angezogen hat.“ Das wird von den Zahlen untermalt: das Kundenkreditgeschäft ist um 6,0 % auf 6,9 Mrd. Euro (Vj. 6,5 Mrd. Euro) gestiegen.
Boom bei privaten Häuslebauern und Immobilieninteressenten
Weiterer Treiber war auch die ungebrochen hohe Nachfrage nach Immobilien auf Seiten der Privatkunden. Der Erwerb von Wohneigentum blieb aufgrund der niedrigen Zinsen, trotz merklich gestiegener Bau- und Grundstückspreise attraktiv. Durch die exzellente Marktposition, attraktive Finanzierungsmodelle und kompetente Beratungsleistungen hat die Volksbank Münsterland Nord beim Finanzierungsvolumen (Neugeschäft) im privaten Baufinanzierungsneugeschäft mit 880 Mio. Euro im Jahr 2021 einen neuen Höchststand erreicht. Das Institut hat dabei etwa 3.000 Finanzierungsvorhaben der Kundinnen und Kunden unterstützt.
Ein ähnliches Bild zeigen die Zahlen bei der Immobilienvermittlung. Im Jahr 2021 brachte die Volksbank Immobilien Münsterland GmbH – als 100%iges Tochterunternehmen – fast 500 Immobilien in der Region mit einem Kaufpreisvolumen von über 143 Mio. Euro an neue Eigentümer. Der Ergebnisbeitrag konnte gegenüber 2020 um 2,2 % auf knapp 6 Mio. Euro gesteigert werden.
Trendbruch beim Zinsergebnis?
Erstmals seit 2018 kann die Volksbank den anhaltenden Trend des Rückgangs beim Zinsüberschuss stoppen und vermeldet mit 100,9 Mio. Euro im Jahr 2021 einen höheren Zinsüberschuss als im Vorjahr (94,4 Mio. Euro). Der Anstieg ist aber zum Großteil auf einmalige Sondereffekte wie die nachträgliche Dividendenzahlung durch die DZ Bank zurückzuführen. Das anhaltenden Niedrigzinsumfeld bleibt aber ein Belastungsfaktor für die Kreditinstitute. Das Zeigt der Blick auf die Zinsspanne als Indikator für die Rentabilität. Diese lag im Jahr 2018 bei der Volksbank noch bei 1,82 % und aktuell bei 1,40 %. Das ist ein Rückgang um knapp 25 % in nur drei Jahren.
Kosten gesenkt und nachhaltige Entwicklung des bilanziellen Eigenkapitals gestärkt
Im Berichtsjahr ist der Verwaltungsaufwand von 108,4 Mio. Euro auf 104,8 Mio. Euro, also um 3,6 Mio. Euro (oder 3,3 %) zurückgegangen und damit bereits unter ‚Vor-Fusions-Niveau‘. „Wir haben immer gesagt, dass wir mit der Fusion beabsichtigen Synergien zu heben bzw. Effizienzvorteile zu erzielen. Das wird hier auf dem richtigen Weg sind, zeigen diese erfreulichen Zahlen“, so der Vorstand.
Das bilanzielle Eigenkapital konnte um 6,4 % gesteigert werden. Die Bank weist damit eine Eigenkapitalunterlegung von 632 Mio. Euro aus (VJ: 594 Mio. Euro). Hierzu stellt der Vorstand fest: „Die gesetzlich geforderte Gesamtkapitalquote werden wir mit 14,7 % souverän erfüllen. Vor dem Hintergrund der weiter steigenden gesetzlichen Kapitalanforderungen steht die nachhaltige Substanzbildung durch Eigenkapitalaufbau aus eigener Ergebniskraft weiter im Vordergrund.“
Mit der konsequenten Fokussierung auf die genossenschaftliche Beratung, dem Ausbau der Vermögensbetreuung, dem starken Wachstum im Kredit- und Wertpapiergeschäft sowie der erfolgreichen Immobilienvermittlung, konnte auch das schon im Vorjahr sehr gute Provisionsergebnis weiter verbessert werden, und zwar um 6,1 % auf 59,4 Mio. Euro (Vj. 56,0 Mio. Euro). Der Vorstand zieht Bilanz: „Zum Jubiläum im 140. Geschäftsjahr unserer Volksbank sind wir sehr zufrieden. Wir blicken auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2021 zurück. Besonders freut uns, dass wir trotz der Herausforderungen weiter stabile Verhältnisse für unsere Mitglieder, Kunden und Mitarbeitenden geschaffen haben und auf dieser Basis die Zukunft in Ruhe planen können. Und mit über 1,3 Mio. Euro für Spenden, Sponsoring, soziale, ökologische und kulturelle Zwecke konnten wir wieder viel für die Förderung unserer Region tun um unserer Vision ‚DIE Bank unserer Region‘ zu sein, gerecht zu werden. Durch den erzielten Jahresüberschuss werden wir der Vertreterversammlung im Juni auch eine angemessene Dividende vorschlagen. Unsere strategische Ausrichtung sieht vor, dass wir weiterwachsen, innovative und nachhaltige Angebote für unsere Privat- und Firmenkunden entwickeln sowie die Vorreiterrolle bei der Digitalisierung einnehmen. Gleichzeitig werden wir das was uns ausmacht, nämliche unsere genossenschaftlichen Werte, stärken.“
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