Minus 22 Prozent im April
Reinhard Zirpel, Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), erklärte: „Die Hoffnung auf eine Erholung des deutschen Pkw-Marktes im Jahr 2022 wird von Monat zu Monat blasser. Der Ernst der Lage wird dadurch unterstrichen, dass nun selbst bei Elektroautos die Neuzulassungen zurückgehen. Die verschiedenen externen Beeinträchtigungen der Produktion machen der Automobilindustrie weiterhin schwer zu schaffen. Potenzielle Kunden von E-Fahrzeugen sind außerdem über die künftigen Förderbedingungen verunsichert. Die Bundesregierung sollte daher rasch Klarheit schaffen und sowohl reine Stromer als auch Plug-In-Hybride weiter ambitioniert fördern.“
Der Privatmarkt sank im April um rund 18 Prozent auf 64.600 Einheiten. Im gesamten Jahresverlauf ist allerdings noch ein Plus von 1 Prozent zu verzeichnen.
Mit einem Minus von 7 Prozent wurden auch die batterieelektrisch angetriebenen Pkw von der negativen Marktentwicklung erfasst. Die reinen Stromer verzeichneten damit erstmals seit April 2020 einen Rückgang gegenüber dem Vorjahresmonat. Im gesamten Jahresverlauf ist gleichwohl noch ein Zuwachs um 20 Prozent auf 105.900 Einheiten zu verzeichnen. Die Neuzulassungen von Plug-In-Hybriden gingen im April um 20 Prozent auf 21.700 Einheiten zurück. Insgesamt wurden 2022 bislang rund 89.500 neue Plug-In-Hybride zugelassen (minus 15 Prozent).
Der Markt für Pkw mit Dieselantrieb lief ebenfalls weiter schwach. Zwischen Januar und April wurden rund 161.500 Diesel-Pkw neu zugelassen, das sind 22,5 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Der Diesel-Anteil ist damit auf 20 Prozent gesunken (Januar bis April 2021: 24 Prozent).
Der Nutzfahrzeugmarkt verzeichnete im April mit rund 21.600 Neuzulassungen ein deutliches Minus von 31 Prozent. In den ersten vier Monaten des Jahres wurden 100.600 Nutzfahrzeuge neu zugelassen, das entspricht einem Minus von 16 Prozent.
Der VDIK vertritt die internationalen Pkw- und Nutzfahrzeughersteller. Sie stehen für einen Anteil am deutschen Pkw-Markt von rund 40 Prozent. Auch bei Nutzfahrzeugen sind die VDIK-Marken stark. In Händlerstützpunkten und Vertriebszentralen in Deutschland beschäftigen sie über 100.000 Mitarbeiter. Die internationalen Hersteller haben frühzeitig Fahrzeuge mit alternativen Antrieben auf den Markt gebracht. Elektroautos sind heute für Kunden in Deutschland auch dank des breiten Angebots der VDIK-Marken in großer Vielfalt verfügbar. Insgesamt setzen die internationalen Hersteller auf die gesamte Bandbreite von alternativen Antriebstechnologien. Dazu gehören auch Plug-In-Hybride, Hybride ohne Stecker, Gas und insbesondere Wasserstoff.
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