Neue Lockdowns im Fokus
Eine Analyse fällt schwer
Seit fast zwei Monaten würden die Analysten versuchen, den wirtschaftlichen Schaden zu bewerten, der durch die Lockdowns in diesem Frühjahr entstanden sei. Dies sei aufgrund der eingeschränkten Transparenz ein schwieriges Unterfangen – selbst in den Gebieten, in denen die Schließungen weithin bekannt wären, seien die Auswirkungen nicht ganz klar. „Auf der einen Seite wurde von den chinesischen Unternehmen positiv hervorgehoben, dass mit Hilfe der Fabrik- und Büroblasen die Produktion aufrechterhalten wird“, so Grüner. „Auf der anderen Seite wurde aber bald klar, dass dieser Prozess trotzdem anfällig ist – wenn beispielsweise LKWs die benötigten Komponenten nicht mehr anliefern können.“ Die Konsenserwartungen an die Wirtschaftsdaten seien nicht gerade hoch gewesen, dennoch seien die Ergebnisse noch viel schlechter ausgefallen. „Insbesondere überraschten die Einzelhandelsumsätze mit -11,1 Prozent im Jahresvergleich äußerst negativ.“
Die Unsicherheit schwindet
An den negativen Zahlen gebe es also nichts zu rütteln. Allerdings würden die Daten eben nur stückweise untermauern, was die Welt intuitiv schon längst wüsste. „Aktienmärkte blicken in die Zukunft und so kann jede Information – selbst wenn sie negativer Art ist – zu einer schwindenden Unsicherheit beitragen. Das mittlerweile vollständige Bild im April hilft auch, die heutige Situation mit den Lockdowns im Jahr 2020 zu vergleichen“, so Grüner.
Dieses Mal seien die Einzelhandelsumsätze weniger stark zurückgegangen, was Grüners Meinung nach für die Anpassungsfähigkeit der Menschen und die etwas geringere geografische Reichweite der Beschränkungen spreche. „Der Rückgang der Industrieproduktion ist jetzt prozentual stärker, aber das Produktionsniveau blieb mehr als doppelt so hoch wie das durchschnittliche Niveau im Januar und Februar 2020, als die erste landesweite Sperrung in China stattfand", so der Experte. Nicht zu vergessen sei hierbei, dass die kräftige Kontraktion im Jahr 2020 von einer extrem dynamischen Erholungsbewegung gefolgt wurde. Von offiziellen Stellen in China sei zu hören, dass die Wiedereröffnung am 1. Juni beginnen werde. Dieses Datum sei sicherlich mit Vorsicht zu genießen, doch die Unsicherheit wird schwinden – früher oder später.
Fazit
„Es würde uns nicht überraschen, wenn die Kommunistische Partei Chinas noch in diesem Sommer grünes Licht für weitere Stimulus-Maßnahmen geben würde“, resümiert Grüner. „Auch wenn geldpolitische Anreize den Konsum nicht ankurbeln können, wird die schwindende Unsicherheit in China zu einer Erholungsbewegung sowohl in der Wirtschaft als auch an den Aktienmärkten sorgen." Die globalen Aktien würden wie üblich die Erholung einpreisen, bevor sie sich in den Daten zeige.
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