„Da stimmt doch was nicht“: Was tun gegen Verschwörungstheorien und Fake News?
Gegensteuern lässt sich in puncto Verschwörungstheorien und Fake News auf verschiedenen Wegen: durch die Jugendschutz-Aufsicht, z.B. in Verfahren wegen Volksverhetzung, und durch die Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz, z.B. mit Ratgebern wie der von der BLM und der Aktion Jugendschutz herausgegebenen Broschüre „Von der flachen Erde bis zur Lügenpresse“. Hilflos sind wir Desinformation und Verschwörungsfantasien nicht ausgesetzt, so das Resümee von Kommunikationswissenschaftlerin Prof. Dr. Diana Rieger. Es gebe verschiedene Strategien, um „zu demokratischer Resilienz im Netz beizutragen“.
Vielen Verschwörungserzählungen liegt ein extremistisches und/oder antisemitisches Weltbild zu Grunde. Sie richten sich gegen Wissenschaft, Regierungen oder Bevölkerungsgruppen, schildern Bedrohungsszenarien und schaffen Feindbilder. „Fakten, die der Verschwörungstheorie widersprechen, werden ausgeblendet, als Regierungspropaganda oder Lügen der Mainstream-Medien abgetan. Multikausale Erklärungen gibt es in der Welt der Verschwörungstheoretiker nicht“, beschrieb Deutschlandfunk-Journalist Dr. Tobias Jaecker die Desinformationsspirale.
Gegenargumente zu finden, ist also gar nicht so leicht. Wie das doch gelingen kann, zeigte Bienz Hammer vom Netzwerk Gegenargument. „Wir gehen in den Trainings von den Erfahrungen der Teilnehmenden aus. (…) Es gibt keine falsche Reaktion. Es ist sehr schwer, auf der sachlichen Ebene alles zu widerlegen, alle Fakten parat zu haben. Manchmal ist die persönliche Ebene eine Alternative.“ Diese Erfahrung hat auch BLM-Medienrat Michael Schwägerl (Bayerischer Philologenverband) gemacht: „Änderungen in der Haltung funktionieren nur über die Beziehungsebene und nicht über Faktenwissen“, so der Vorsitzende des Medienkompetenz-Ausschusses in der Abschlussdiskussion.
Auf jeden Fall kann Prävention in puncto Fake News und Verschwörungstheorien schon früh im Rahmen der Medienerziehung beginnen, wie an Beispielen wie den Schülermedientagen gezeigt wurde. Über diese Phänomene aufgeklärt werden müssten aber nicht nur Kinder und Jugendliche, betonte die stellvertretende Vorsitzende des BLM-Medienrats Katharina Geiger (Evangelischer Frauenbund): „Es ist elementar wichtig, im Bereich Medienbildung die Erwachsenen nicht zu vergessen.“
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