Saarwirtschaft: Stimmung trübt sich weiter ein
Insgesamt bewerten derzeit 44 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut, 46 Prozent mit befriedigend und zehn Prozent mit schlecht. Gut laufen die Geschäfte in der Stahlindustrie, der Elektroindustrie, der Keramikindustrie sowie bei den Herstellern von Metallerzeugnissen. Überwiegend befriedigend ist die Lage im Fahrzeugbau, in der Gießerei-Industrie, im Ernährungsgewerbe, in der Gummi- und Kunststoffindustrie, im Maschinenbau, im Stahlbau, in der Medizintechnik sowie in der Bauwirtschaft. Über alle Industriebranchen gerechnet sind die kumulierten Umsätze in den ersten drei Monaten dieses Jahres um 12,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen (Bund: +13,8 Prozent).
Im Dienstleistungsgewerbe berichten 86 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Gute bis sehr gute Geschäfte vermeldet die IT-Branche. Bei den Banken, in der Versicherungswirtschaft, im Verkehrsgewerbe sowie bei den sonstigen unternehmensnahen Dienstleistern ist die Geschäftslage überwiegend befriedigend. Der Handel und die Gastronomie profitieren nach dem Ende der Corona-Beschränkungen und vor dem Hintergrund des sommerlichen Wetters von einer lebhaften Nachfrage.
Wirtschaftspolitik: Für Stabilität sorgen, Stagflation vermeiden
In den kommenden sechs Monaten wird sich die Saarwirtschaft in schwierigem Fahrwasser befinden. Nur sieben Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, 18 Prozent dagegen mit schlechteren Geschäften. Die verbleibenden 75 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Geschäftsentwicklung aus. Signifikant mehr Besser- als Schlechtermeldungen kommen nur noch aus der IT-Branche. Dagegen überwiegt in weiten Teilen der Saarindustrie der Pessimismus. „In der gegenwärtig angespannten Situation, in der viele Unternehmen nicht wissen, ob die angenommenen Aufträge sich am Ende überhaupt rechnen, darf die Politik keine weiteren Preis- und Kostenschübe verursachen. Die Sicherung der Investitions- und Innovationsfähigkeit und damit der internationalen Wettbewerbsfähigkeit muss oberste Priorität haben. Nur dann wird es gelingen, Arbeitsplätze zu erhalten und neue zu schaffen. In der jetzigen Situation gilt es vor allem, ein Energieembargo gegenüber Russland und einen weiteren Inflationsschub unter allen Umständen zu vermeiden. Sonst droht eine Phase der Stagflation“, so Thomé.
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