Energie- / Umwelttechnik

Über eine Tonne an Altlasten: Taucher bergen tödliche Geisternetze aus der Ostsee

Ein gänzlich von Geisternetzen befreites Wrack sowie die Bergung von mehr als einer Tonne an ehemaligen Fischernetzen – das ist das stolze Ergebnis der jüngsten Geisternetzbergung durch die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) vor Rügen. Ermöglicht wurde die erfolgreiche Bergungsaktion durch den leidenschaftlichen Einsatz von sieben ehrenamtlichen Sporttauchern und einem Tauchleiter, die damit einen wertvollen Beitrag zum Schutz der marinen Artenvielfalt in der Ostsee beigesteuert haben. Die Geisternetz-Kampagne der GRD steht unter dem Motto „FÜR MEER LEBEN” und wird unterstützt von Teilnehmern der Deutschen Postcode Lotterie und dem Reiseportal Ostsee24.de.

Bei teils widrigen Bedingungen – Ausläufer des Tiefs „Emmelinde“ erreichten am vergangenen Wochenende auch die Gewässer um Rügen – waren sieben ehrenamtliche Taucher unter der Leitung des Geisternetzexperten Wolfgang Frank im Einsatz, um die Ostsee von herrenlosen Fischernetzen zu befreien. Gleich am ersten Aktionstag gelang es, vom Wrack des Holzfrachters „Kay“, der auf etwa 25 Meter Tiefe liegt, ein ehemaliges Schleppnetz mit einem Gewicht von einer knappen Tonne zu bergen. Intensive Arbeiten waren erforderlich, um das Netz für die Bergung durch den Fischkutter „Crampas“ vorzubereiten, dessen Crew es erfolgreich an Bord ziehen konnte.

Wrack des „Fliegenden Holländers“ wird komplett von Geisternetzen befreit

Am zweiten und dritten Aktionstag wurde das Wrack des „Fliegenden Holländers“ in rund 27 Meter Tiefe betaucht. Bereits in der Vergangenheit war der ehemalige Holzfrachter von der GRD als Ziel für Bergungsaktionen ausgewählt worden, da hier zahlreiche herrenlose Fischernetze in mehreren Schichten übereinander liegen. Von diesen Altlasten der Fischindustrie ging – wie bei anderen Geisternetzen auch – bislang große Gefahr aus, da Meeressäuger in den Netzen qualvoll ertrinken und Fische in ihnen verenden. Durch die erfolgreichen Bergungsarbeiten der Taucher am „Fliegenden Holländer“ ist diese Gefahr jetzt gebannt: Das Wrack ist frei von Geisternetzen!

„Wieder wurde viel geschafft! Dank unserer unerschrockenen Taucher sind wir erneut einen Schritt weiter, dem Spuk der Geisternetze ein Ende zu setzen. Und das trotz diesmal äußerst widriger Wetterbedingungen. Danken möchten wir auch allen UnterstützerInnen, die uns dabei helfen unsere wichtige Mission zum Schutz der heimischen Biodiversität zu erfüllen“, kommentiert GRD-Projektleiterin Verena Platt-Till die jüngste Bergungsmission.

Upcycling von Geisternetzen: Statement-Armband zum Schutz der Meere

Noch muss das exakte Gewicht der geborgenen Geisternetze ermittelt werden. Festgehalten werden kann aber schon jetzt, dass durch die GRD, Wolfgang Frank und die ehrenamtlichen Taucher seit 2019 über acht Tonnen an Geisternetzen aus der Ostsee geborgen werden konnten. Damit reduziert sich nicht nur die Gefahr für zahlreiche marine Lebewesen wie die vom Aussterben bedrohten Schweinswale und Dorsche, sondern auch die Bedrohung für das Meer insgesamt: Aufgrund der Bergung der aus unterschiedlichsten Kunststoffen bestehenden Netze, können diese kein Plastik und Mikroplastik mehr an die Ostsee abgeben.

Damit nicht genug: Ein Teil der geborgenen Netze wird – nach ausgiebiger Reinigung – vom Münchner Start-up colorswell handmade design zu stylischen Armbändern weiterverarbeitet. Das daraus entstehende Accessoire ist am Handgelenk ein deutliches Statement für den dringend notwendigen Schutz unserer Meere, insbesondere der Ostsee.

Weitere Aktionen in Planung

Die nächste Geisternetzbergung der GRD in Zusammenarbeit mit Wolfgang Frank ist für den Spätsommer 2022 geplant. Darüber hinaus werden derzeit Termine für Workshops eruiert, bei denen Sporttaucher fit gemacht werden, um an Geisternetzbergungen teilnehmen zu können. Eine Anmeldung ist auf der Website der GRD jederzeit willkommen.

Ermöglicht werden diese Aktionen dank der großzügigen Unterstützung durch die Deutsche Postcode Lotterie und das Reiseportal Ostsee24.de sowie durch alle Unterstützer des GRD-Projekts „Geisternetzbergungen rund um Rügen“.

Über den Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.

Die Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V. (GRD) wurde 1991 vom dreimaligen Weltumsegler Rollo Gebhard gegründet. Rollo Gebhard verstarb 2013 im Alter von 92 Jahren. Er leitete den Münchner Delfin- und Meeresschutzverein bis zu seinem Tod.

2017 übernahm der Schauspieler, passionierte Segler, Synchronsprecher und überzeugte Buddhist Sigmar Solbach den Vorsitz. Sigmar Solbach segelte zweimal über den Atlantik.

Die Münchner Delfin- und Meeresschutzorganisation unterstützt weltweit Projekte und Aktionen für den Schutz wild lebender Delfine und Wale und den Erhalt ihrer Lebensräume.

Die GRD ist als ausschließlich und unmittelbar steuerbegünstigten gemeinnützigen Zwecken dienende Körperschaft anerkannt. Wir arbeiten politisch unabhängig und finanzieren uns über Spenden und Förderbeiträge.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Gesellschaft zur Rettung der Delphine e.V.
Blumenstr. 23
80331 München
Telefon: 08974160410
Telefax: +49 (89) 741604-11
http://www.delphinschutz.org

Ansprechpartner:
Mathias Hansen
Redaktion / Öffentlichkeitsarbeit
Für die oben stehende Pressemitteilung ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel