Energie- / Umwelttechnik

Forschungsschiff ALDEBARAN geht Schad- und Giftstoffen in der Elbe auf den Grund

Auf den Spuren von Schadstoffen in der Elbe startet das Forschungsschiff ALDEBARAN am 9. Juni in Dresden erneut zu einer außergewöhnlichen Kampagnen-Fahrt auf Europas zwölftgrößtem Fluss. Insgesamt sechs verschiedene Forschungsprojekte werden auf der 22 Tage und über 700 Kilometer langen Reise auf dem nur 13,5 Meter langen Forschungssegler durchgeführt. Dabei werden ungefähr 250 Wasser- und Sedimentproben entlang des gesamten Elbverlaufes gesammelt und anschließend im Labor untersucht.  

Auch viele Jahre nach der Wiedervereinigung ist die Elbe in keinem guten Zustand. Eine Mischung aus hochgiftigen Altlasten aus der Vorwende-Zeit und immer noch riesige Mengen von Düngemitteln aus der konventionellen Landwirtschaft machen den Fluss zu einem der dreckigsten in Europa, was auch für unsere Ozeane problematisch ist. Denn alles was die Elbe in ihrem Verlauf mitführt, landet am Ende in der Nordsee und schadet dort den gerade im Nationalpark Wattenmeer besonders zahlreichen Bewohnern. Um diese komplexe Zusammenspiel wissenschaftlich zu untersuchen und auch auf die Probleme aufmerksam zu machen, startet das Forschungsschiff ALDEBARAN in Dresden mit sechs verschiedenen wissenschaftlichen Projekten im Gepäck um eine aktuelle Zustandsanalyse der Elbe zu erstellen.  Unter der Flagge des Bundesverbandes Meeresmüll untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an 55 Stellen knapp 250 Wasser- und Bodenproben. Mit dabei sind das Umweltforschungszentrum Leipzig (UFZ), die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW), die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft Hamburg (BUKEA), die Universität Koblenz-Landau und die Universität Duisburg-Essen.

In Zusammenarbeit mit der Stadtentwässerung Dresden können endlich auch wieder Schulklassen des Schülerlabors Aquamundi die ALDEBARAN besuchen und der Crew bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. Normalerweise lernen diese bei Experimenten und Führungen durch das Klärwerk Kaditz, wie aufwendig Abwasserreinigung ist und welchen Einfluss wir auf die Umwelt haben. Ein wichtiger Aspekt ist die Aufklärungsarbeit zum Thema „Kein Müll ins Klo": Das betrifft die richtige Entsorgung von Medikamenten, Nahrungsmitteln und Feuchttüchern. Pressesprecher der Stadtentwässerung Dresden Torsten Fiedler erklärt: „Um Mikroschadstoffe, Antibiotika, Mikroplastik und Medikamente aus dem Abwasser zu entfernen ist die deutschlandweite Einführung einer vierten Reinigungsstufe im Gespräch. Dazu haben wir ein Projekt initiiert mit Partnerunternehmen aus Chemnitz und Plauen und gemeinsam mit Wissenschaftlern der TU Dresden die Wege dieser Schadstoffe untersucht. Das Modell ist auf andere Regionen übertragbar. Fazit: Eine vierte Reinigungsstufe wird das Problem nicht lösen. Die Eintragswege sind vielfältig u. a. über die Landwirtschaft oder die Straßenentwässerung. Wichtiger wäre es, an der Quelle anzusetzen. Dazu bedarf es an Gesprächen zwischen den Vertretern der Pharmaindustrie, Landwirtschaft, Gesetzgeber und Wasserwirtschaft.“

Außerdem zeigt die Crew des Bundesverbandes zusammen mit dem französischen Unternehmen IADYS die Premiere eines Mülleinsammel-Bootes. Der so genannte Jellyfishbot soll künftig vor allem in kleineren Häfen, auch in Deutschland, genutzt werden, um die Gewässer von Müll zu befreien.

Auf der insgesamt 22-tägigen Expedition von Dresden nach Cuxhaven werden insgesamt 55 Stellen beprobt und über 700 km zurückgelegt. Bei mir als zehn Presseterminen stellen die Forschergruppen unterwegs ihre Ergebnisse vor und erklären, welche Maßnahmen zur besseren Einhaltung der Elbe unmittelbar getroffen werden müssen.

Im Rahmen der aktuellen UN Dekade für Eco System Restauration gibt es in einigen Gebieten der Elbe großen Handlungsbedarf um insbesondere die giftigen Altlasten zu entfernen, die mit jedem Hochwasser für Stück in Richtung Hamburg und letztendlich in die Nordsee getragen werden und dort beispielsweise das Weltkulturerbe Wattenmeer bedrohen.

Das Forschungsschiff ALDEBARAN ist bereits zum achten Mal auf der Elbe unterwegs und ist seit 30 Jahren für die Wissenschaft und ihre Kommunikation im Einsatz. Mehrere tausend Beiträge sind seither von Bord des Schiffsstudios produziert und gesendet worden. Während der Elbe-Expedition begleitet ein Kamerateam die Wissenschaftler und dokumentiert täglich mit einem Video die Ereignisse an Bord.

Gefördert wird die Elbe-Tour von der Deutschen Postcode Lotterie, der NORDAKADEMIE-Stiftung und der Deutschen Meeresstiftung. Unterstützt wird die Expedition unter anderem von der Sächsischen Binnenhäfen Oberelbe GmbH, dem Laborverband LADR, dem Demeter Gut Fattoria La Vialla und der Xylem Analytics Germany GmbH.

Verfolgen können Interessierte die Elbe-Expedition über verschiedene Kanäle:

Webseite mit Tourtagebuch: www.bundesverband-meeresmuell.de

Youtube:  www.youtube.com/user/aldebaranhamburg  

Instagram: #elbeexpedition

Die ALDEBARAN

Seit 1992 ist das bekannte gelbe Forschungs- und Medienschiff ALDEBARAN als flexible und kostengünstige Forschungs- und Kommunikationsplattform in Küstengewässern weltweit unterwegs. Mit knapp einem Meter Tiefgang und einer hervorragenden Grundausrüstung ist der Forschungssegler spezialisiert auf die Flach- und Küstengewässer vorwiegend in Deutschland und Europa. Die ALDEBARAN ist weltweit einsetzbar und bietet bis zu vier Wissenschaftlern, Technikern und Medienmachern einen flexiblen und unkomplizierten Arbeitsplatz. Seit Jahrzehnten zeigt die Forschungsyacht vorbildlich, wie mit minimalem „Carbon Footprint“ exzellente Meeresforschung betrieben werden kann. www.aldebaran.org

Über Bundesverband Meeresmüll e.V

Der Bundesverband Meeresmüll wurde Ende 2013 gegründet und will das Bewusstsein über die Umweltgefährdung durch Meeresmüll fördern, zur Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnisse sowie dem Meinungs- und Wissensaustausch über mögliche Beseitigungs- und Vermeidungsstrategien beitragen. Verschiedene Privatpersonen, Unternehmen, Organisationen, Forschungseinrichtungen und Vereine sind Mitglied im Verband. Als zivilgesellschaftliche Organisation möchte der Verband Bürger*innen, Verbraucher*innen, Produzent*innen und Politik über den aktuellen Wissensstand informieren und zu einem Umdenken im Umgang mit den Meeren bewegen. www.bundesverband-meeresmuell.de

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