Das Europäische Parlament verabschiedete heute den Digital Services Act (DSA), der es Kriminellen in Zukunft erschweren wird, Wildtiere oder Wildtierprodukte illegal über das Internet zu handeln.
„Diese Gesetzgebung ist gut und wichtig, da sie neue Transparenzanforderungen für Unternehmen einführt, die das Aufspüren illegaler Wildtierprodukte und die Strafverfolgung erleichtern werden“, so Staci McLennan, Leiterin des EU-Büros des IFAW (International Fund for Animal Welfare). „Wir begrüßen es, dass die DSA unsere Forderung aufgreift, den illegalen Handel mit Tieren in die Definition von illegalen Inhalten und in die Liste der systemischen Risiken im Zusammenhang mit der Verbreitung illegaler Inhalte aufzunehmen.“
Es ist heute von entscheidender Bedeutung, dass Technologieunternehmen und nationale Behörden die Verantwortung für die Aufdeckung und Unterbindung von Wildtierkriminalität im Internet übernehmen, da der Online-Handel eine weitere Bedrohung für gefährdete Tierarten darstellt.
Für den Fall, dass die Bestimmungen des DSA nicht eingehalten werden, sind abschreckende Strafen vorgesehen: Online-Plattformen und Suchmaschinen müssen mit Geldbußen von bis zu 6 % ihres weltweiten Umsatzes rechnen.
Der verabschiedete DSA enthält jedoch auch riskante und ungerechtfertigte Ausnahmen für kleine und mittelgroße Plattformen, die seine Wirksamkeit mindern und Schlupflöcher schaffen. Der IFAW fordert die Kommission auf, unverzüglich die Ausarbeitung eines EU-Verhaltenskodexes zur Bekämpfung der Wildtierkriminalität auf allen Plattformen zu unterstützen.
Bis der DSA wirklich greift, muss noch einiges getan werden. Dazu gehört die rasche Bereitstellung von Ressourcen, die die Europäische Kommission benötigt, um die Umsetzung durch die großen Plattformen wirksam zu überwachen. Durch einen systemischen Ansatz zur Bekämpfung des illegalen Online-Handels könnte der DSA jedoch wesentlich zum Schutz von Wildtieren im digitalen Zeitalter beitragen.
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