Südzucker startet gut ins neue Geschäftsjahr 2022/23
Das Konzern-EBITDA lag mit 236 (Vorjahr: 121) Millionen Euro deutlich über dem Vorjahr.
Das operative Konzernergebnis verbesserte sich ebenfalls deutlich auf 163 (Vorjahr: 49) Millionen Euro. Dazu beigetragen haben die Segmente Zucker, CropEnergies, Stärke und Frucht, während das operative Ergebnis im Segment Spezialitäten deutlich zurückging.
Segment Zucker wieder mit knapp positivem Ergebnis
Der Umsatz im Segment Zucker konnte deutlich auf 727 (Vorjahr: 595) Millionen Euro gesteigert werden; sowohl Absatzmengen als auch Erlöse übertrafen das Vorjahr deutlich.
Mit 1 (Vorjahr: -25) Million Euro konnte wieder ein knapp positives operatives Ergebnis erreicht werden. Dabei standen dem deutlichen Umsatzanstieg ebenfalls deutlich gestiegene Rohstoff-, Energie- und Verpackungskosten gegenüber.
Rübenanbau 2022
In der Südzucker-Gruppe hat sich die Rübenfläche 2022 im Vergleich zum Vorjahr um rund
6 Prozent auf 330.000 (Vorjahr: 352.500) Hektar reduziert. Die Hauptaussaat begann bei meist sehr guten Bedingungen Mitte März 2022, allerdings verzögerten kühle Temperaturen, Nachtfröste und Schnee im April die Rübenentwicklung. Im Mai war es dann nahezu flächendeckend warm und trocken, wodurch die Rüben ihren Rückstand vollständig aufholen konnten. Derzeit ist es jedoch in fast allen Anbauregionen zu trocken.
Segment Spezialitäten durch höhere Kosten belastet
Im Segment Spezialitäten lag der Umsatz mit 515 (Vorjahr: 421) Millionen Euro deutlich über dem Vorjahreswert. Insgesamt gestiegene Absatzmengen und höhere Preise wirkten sich positiv aus.
Das operative Ergebnis ging dagegen deutlich auf 30 (Vorjahr: 34) Millionen Euro zurück. Haupttreiber waren Belastungen durch signifikant höhere Rohstoff-, Verpackungs- und Energiekosten, die nur teilweise oder mit zeitlichem Verzug weitergegeben werden konnten.
Segment CropEnergies nochmals mit deutlicher Umsatz- und Ergebnissteigerung
Bei CropEnergies stieg der Umsatz deutlich auf 377 (Vorjahr: 195) Millionen Euro. Dazu trugen deutlich gesteigerte Absatzmengen sowie insbesondere deutlich höhere Erlöse bei.
Der Absatz- und Erlösentwicklung folgend konnte das operative Ergebnis im Berichtszeitraum mit 87 (Vorjahr: 15) Millionen Euro erheblich gesteigert werden. Deutlich gestiegene Erlöse sowie höhere Absatzmengen konnten dabei im Berichtszeitraum die zugleich erheblich gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten mehr als ausgleichen. Maßgeblich für das außerordentlich gute operative Ergebnis waren Preissicherungen für Rohstoffe und Energie, die bereits vor Beginn des Ukraine-Krieges und dem damit verbundenen starken Preisanstieg für Rohstoffe und Energie getätigt worden waren. Die positive Ergebniswirkung dieser frühzeitigen Sicherungspositionen wird jedoch in den kommenden Monaten erkennbar nachlassen.
Segment Stärke mit Umsatz und Ergebnis ebenfalls deutlich über Vorjahr
Im Segment Stärke konnte der Umsatz infolge der deutlich höheren Erlöse insbesondere im Ethanol-Bereich deutlich auf 295 (Vorjahr: 221) Millionen Euro gesteigert werden.
Dieser Erlösentwicklung folgend stieg das operative Ergebnis im Berichtszeitraum deutlich auf 25 (Vorjahr: 9) Millionen Euro. Erheblich höhere Rohstoff- und Energiekosten konnten durch zugleich deutliche Erlössteigerungen mehr als ausgeglichen werden. Dabei wirkten sich noch preisgesicherte Rohstoffe im Berichtszeitraum positiv aus.
Segment Frucht mit deutlicher Umsatz- und Ergebnissteigerung
Auch im Segment Frucht lag der Umsatz mit 361 (Vorjahr: 321) Millionen Euro signifikant über dem Vorjahr. Sowohl bei Fruchtzubereitungen als auch bei Fruchtsaftkonzentraten stiegen die Umsätze preisbedingt an.
Das operative Ergebnis übertraf mit 20 (Vorjahr: 16) Millionen Euro den Vorjahreswert ebenfalls deutlich. Dabei verringerte sich der Ergebnisbeitrag der Fruchtzubereitungen, bedingt durch den Absatzrückgang und höhere Kosten. Deutlich höhere Margen bei den Fruchtsaftkonzentraten führten dagegen zu einem deutlich angestiegenen operativen Ergebnisbeitrag. Der Absatz konnte hier leicht gesteigert werden und die signifikant höheren Preise die gestiegenen Kosten mehr als ausgleichen.
Prognose bestätigt
Der seit dem Geschäftsjahresbeginn 2022/23 bis heute andauernde Ukraine-Krieg führte zu einer nochmaligen Verstärkung der bereits bestehenden hohen Volatilitäten auf den Absatzmärkten und Preissteigerungen auf den Beschaffungsmärkten. Die sich daraus ergebenden wirtschaftlichen und finanziellen Auswirkungen sowie die Dauer dieser temporären Ausnahmesituation sind weiterhin nur schwer abschätzbar; daneben bestehen auch weiterhin Risiken im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie.
Die mit MAR-Meldung vom 15. Juni 2022 deutlich angehobene Prognose für das Geschäftsjahr 2022/23 wird weiter bestätigt. Zugrunde liegen unverändert die Annahmen, dass der Ukraine-Krieg temporär und regional begrenzt bleibt, trotz der aktuellen Entwicklungen die physische Versorgung mit Energie und Rohstoffen gewährleistet ist und sich innerhalb des Geschäftsjahres 2022/23 die Absatz- und Beschaffungsmärkte wieder teilweise normalisieren. Dabei gehen wir auch davon aus, dass die Ausrufung der Alarmstufe des Gas-Notfallplans in Deutschland keine deutlichen negativen Preiswirkungen haben wird. Der von Südzucker erwarteten Weitergabe der insbesondere im Rohstoff- und Energiebereich deutlich gestiegenen Preise in neue Kundenkontrakte wird eine entscheidende Bedeutung zukommen.
Südzucker erwartet für das Geschäftsjahr 2022/23 einen Konzernumsatz von 8,9 bis 9,3 (2021/22: 7,6) Milliarden Euro. Dabei wird in den Segmenten Zucker, Spezialitäten und Stärke mit einem deutlichen Umsatzanstieg gerechnet. Im Segment CropEnergies wird eine Bandbreite zwischen 1,4 und 1,5 Milliarden Euro gesehen. Im Segment Frucht wird mit einem moderaten Umsatzanstieg gerechnet.
Das operative Konzernergebnis wird in einer Bandbreite zwischen 400 und 500 (2021/22: 332) Millionen Euro gesehen. Dabei rechnet Südzucker im Segment Zucker mit einem operativen Ergebnis in einer Bandbreite zwischen 0 und 100 Millionen Euro, im Segment Spezialitäten mit einem leichten Anstieg des operativen Ergebnisses und im Segment Frucht mit einem operativen Ergebnis deutlich unter dem Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis im Segment CropEnergies wird in einer Bandbreite zwischen 165 und 215 Millionen Euro erwartet. Im Segment Stärke wird mit einem leichten Ergebnisanstieg gerechnet.
Das Konzern-EBITDA wird in einer Bandbreite zwischen 760 und 860 (2021/22: 692) Millionen Euro gesehen.
Südzucker geht von einem moderaten Anstieg des Capital Employed aus und rechnet auf Basis der genannten operativen Ergebnisverbesserung mit einem deutlichen Anstieg des ROCE (2021/22: 5,3 Prozent).
Südzucker ist mit den Segmenten Zucker, Spezialitäten, Stärke und Frucht ein bedeutendes Unternehmen der Ernährungsindustrie und mit dem Segment CropEnergies der führende Hersteller von Ethanol in Europa.
Im traditionellen Zuckerbereich ist die Gruppe in Europa größter Anbieter von Zuckerprodukten mit 23 Zuckerfabriken und zwei Raffinerien – von Frankreich im Westen über Belgien, Deutschland, Österreich bis hin zu den Ländern Polen, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Ungarn, Bosnien und Moldau im Osten. Das Segment Spezialitäten mit den verbrauchernahen Bereichen funktionelle Inhaltsstoffe für Lebensmittel und Futtermittel (BENEO), Tiefkühl-/Kühlprodukte (Freiberger) und Portionsartikel (PortionPack Europe) ist auf dynamischen Wachstumsmärkten tätig. Mit dem Segment CropEnergies ist Südzucker der führende europäische Hersteller von erneuerbarem Ethanol mit Produktionsstätten in Deutschland, Belgien, Frankreich und Großbritannien. Weitere Produkte des Segments sind die entstehenden eiweißhaltigen Lebens- und Futtermittel sowie biogenes Kohlendioxid. Das Segment Stärke umfasst die Stärke- und Ethanolaktivitäten der AGRANA. Mit dem Segment Frucht ist die Unternehmensgruppe weltweit tätig, im Bereich Fruchtzubereitungen Weltmarktführer und bei Fruchtsaftkonzentraten in Europa in führender Position.
Mit rund 18.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erzielte der Konzern 2021/22 einen Umsatz von rund 7,6 Milliarden Euro.
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