Kunsthaus Zürich setzt nach Brand Prioritäten
Seit Montag, 8. August laufen die Sanierungsarbeiten im Moser-, Müller- und Pfistertrakt des Kunsthaus Zürich. Aufgrund eines technischen Defekts im Packraum des Altbaus – erste Indizien lassen die Selbstentzündung eines batteriebetriebenen Kleingeräts vermuten, das im Packraum des Museums deponiert war – gelangte in der Nacht vom 2. auf den 3. August Rauch in die Eingangshalle, in die Anlieferung sowie in Sammlungsräume. Die Beseitigung von Russspuren an Decken, Wänden, Böden und die Verschiebung, Begutachtung und allenfalls Reinigung von rund 400 Gemälden und Skulpturen werden mehrere Monate in Anspruch nehmen. Zudem wurde durch die Hitzeeinwirkung ein Teil der Elektrik im begrenzten Brandabschnitt beschädigt. Kabel, Brandschutztüren und einige Lüftungskanäle müssen ersetzt werden, verloren gegangenes Werkzeug, Mobiliar und Inventar neu beschafft.
SANIERUNG HAT BEGONNEN
Nachdem die materiellen Schäden von Polizei, Feuerwehr und Versicherungen erfasst, dokumentiert und begutachtet und erste Kostenübernahmen abgeklärt worden waren, konnten die Flächen Ende letzter Woche für die Reinigung freigegeben werden. Mehrere Reinigungsfirmen erhielten den Zuschlag, das Kunsthaus-Team tatkräftig zu unterstützen. Die Restaurierung und das Arthandling werden mit zusätzlichen Kräften aufgestockt, um die erforderlichen Arbeiten schnellstmöglich auszuführen. Dabei steht die Sicherheit der Kunst an erster Stelle.
AUSSTELLUNG NIKI DE SAINT PHALLE WIRD PLANMÄSSIG ÖFFNEN
Oberste Priorität in der Betriebsplanung hat die Wiederherstellung der Infrastruktur, die die Einrichtung und Eröffnung der für den 2. September geplanten Niki de Saint Phalle–Ausstellung ermöglicht. Besucherinnen und Besucher sollen am Heimplatz 1 wieder in gewohnter Weise empfangen werden – in der Eingangshalle mit Shop und Café. Die Sammlungsräume, die komplett geleert und vom Boden bis zur Decke gereinigt und teilweise neu gestrichen werden, bleiben längstens bis zum Jahresende für das Publikum geschlossen.
REDUZIERTER EINTRITTSPREIS IN DIE SAMMLUNG BIS JAHRESENDE
Teilnehmenden an Führungen und Workshops oder Mieter, die Räume im Bestand gemietet haben, werden für den Fall, dass die Zugänglichkeit am Termin noch nicht wiederhergestellt ist, Ausweichflächen und alternative thematische Touren im Chipperfield-Bau angeboten. Private und öffentliche Leihgeber wurden in der vergangenen Woche über den Stand der Dinge informiert. Die an den Altbau angelagerte Bibliothek des Kunsthauses an der Rämistrasse ist – wie der Chipperfield-Bau am Heimplatz 5 – von den Brandfolgen nicht betroffen und normal zugänglich. Die Grafische Sammlung begrüsst Interessierte spätestens ab September wieder. Aufgrund des reduzierten Angebots hat die Direktion entschieden, den Eintrittspreis für einen Sammlungsbesuch von CHF 23.– (regulär) auf CHF 18.– zu senken und auch sämtliche Vergünstigungen nach unten anzupassen.
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