Energie- / Umwelttechnik

Extreme Waldbrände in den Mittelmeerländern liefern Lehren für Europa

Die Klimakrise heizt Waldbrände in Europa an. Sie treten verstärkt auch in nördlichen Regionen auf, in denen dies in dieser heftigen Form bisher selten war, haben Forschende des internationalen FirEUrisk-Projekts erklärt. „Der Klimawandel führt auch in Deutschland dazu, dass Extremereignisse stärker werden“, sagt Kirsten Thonicke, Waldbrand-Expertin am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, die in dem Projekt mitarbeitet. „In einem einzelnen Waldbrand brennt plötzlich so viel ab, wie sonst in vielen Waldbränden im ganzen Jahr. In Deutschland ist die Vegetation nicht an die zunehmende Häufigkeit und Intensität der Waldbrände angepasst und die aktuellen Feuer sind schlimm für Mensch und Natur.“

Im Rahmen des FirEUrisk-Projekts werden Szenarien zur Minderung des Brandrisikos auf dem gesamten Kontinent untersucht, um Erfahrungen aus den südeuropäischen Ländern zu nutzen. Gemeinsam mit 38 Partnerinstitutionen aus 19 Ländern entwickelt das PIK mit FirEUrisk eine wissenschaftlich fundierte Strategie zum Management, zur Überwachung und zur Analyse von großen Waldbränden in Europa. Das von der Europäischen Union geförderte Projekt bringt Forschende, Praktiker, politische Entscheidungsträgerinnen und Bürger zusammen, um die Verwundbarkeit und Widerstandsfähigkeit von Gemeinden und Ländern gegenüber Waldbränden in Nord-und Mitteleuropa sowie dem Mittelmeerraum zu untersuchen. Das übergeordnete Ziel des Projekts ist die Anpassung von Brandmanagementstrategien an erwartete klimatische und sozioökonomische Veränderungen.

"Wir müssen uns darauf vorbereiten, dass Brände in Regionen auftreten, in denen sie bisher nicht vorkamen, und dass sie immer schwerer werden", erklärt FirEUrisk-Koordinator Domingos Xavier Viegas von der Universität Coimbra, Portugal. Auf der Grundlage der Erfahrungen der Mittelmeerländer, so Viegas, "entwickelt FirEUrisk Leitlinien, Richtlinien und Empfehlungen, die von den mittel- und nordeuropäischen Ländern übernommen werden können."

Weblink zum FirEUrisk Projekt: www.fireurisk.eu

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