Energiesparen: Ja – Bauschäden: Nein!
„So ungewöhnlich es sich auch anhören mag, wenn man die zum Teil dramatischen Warnungen derzeit hört: Auch beim Energiesparen sollte man maßvoll vorgehen“, sagt der DEN-Vorsitzende, Dipl.-Ing. Hermann Dannecker. „Es ist niemandem gedient, wenn man es übertreibt und sich in tief ausgekühlten Räumen bei hoher Luftfeuchtigkeit Schimmelsporen ansiedeln und die Bewohner krank machen.“
Dannecker rät davon ab, im Winter in wenig oder gar nicht genutzten Räumen eines Hauses oder einer Wohnung die Heizkörper komplett abzustellen. „Es ist klar, dass mindestens ein Frostschutz gewährleistet sein muss“, sagt der Ingenieur. Anderenfalls können etwa bei Heizrohren, die in Außenwänden verlegt sind, teure Bauschäden entstehen.“ Es sei zu empfehlen, eine Mindesttemperatur in solchen Räumen von ca. 18 Grad bei schlecht gedämmten und ca. 16 Grad bei gedämmten Gebäuden anzustreben. Dies verhindere eine Schimmelbildung. Dabei dürfe auch nicht vergessen werden, solche Räume regelmäßig zu lüften.
Schimmel siedele sich gerne an sogenannten Wärmebrücken an. Dies seien nicht oder nur unzureichend gedämmte Bauteile. Dazu zählten beispielsweise Fensterlaibungen, Brüstungen oder Stürze sowie Deckenränder und Außenecken. Insbesondere nicht gedämmte Geschossdecken ließen Heizwärme ungenutzt verpuffen. Dannecker: „Auch angesichts des aktuellen eklatanten Handwerkermangels gibt es noch die Möglichkeit, in Eigenarbeit Vorsorgemaßnahmen zu treffen. Dazu gehört etwa die Dämmung der Kellerdecke. Ein Heimwerker kann diese ohne weiteres selbst zustande bringen.“ Anspruchsvollere Aufgaben sollten aber unbedingt den Profis überlassen bleiben, so der Architekt und Energieberater.
Der DEN-Vorsitzende betont, dass nach wie vor professionell geplante und ausgeführte Wärmeschutz- und Energiesparmaßnahmen unverzichtbar seien. Dannecker: „Unsere Tipps wollen nur helfen, das Schlimmste zu verhindern und auf leicht umzusetzende ‚Erste-Hilfe-Maßnahmen‘ verweisen. Sie ersetzen nicht Sanierungsfahrpläne, die mit Hilfe von Energieberaterinnen und Energieberatern entwickelt und umgesetzt werden sollten. Für diese stehen dann auch attraktive Fördermittel der öffentlichen Hand zur Verfügung.“
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