CARE zum Ukraine-Krieg: Ein Drittel der Geflüchteten leidet unter Angst und Depressionen
Sarah Easter, Nothelferin bei CARE Deutschland, war kürzlich in der Ukraine, um mit Betroffenen zu sprechen: „Wir können nicht tatenlos zusehen, wie Frauen und Kinder unter ständiger psychischer Belastung und deren Komplikationen leiden. Frauen erzählten mir von Raketen, die in Wohnungen einschlugen, und von Leichen, die sie auf der Straße gesehen hatten. Oft fehlt ihnen ein Weg, mit diesen Erlebnissen umgehen zu können.“
CARE unterstützt insbesondere Frauen und Kinder, die vom Krieg traumatisiert sind, mit psychosozialer Hilfe. Über Partnerorganisationen wird geschultes Personal in der Ukraine und in Nachbarländern wie Polen und Rumänien eingestellt. Betroffene erhalten so die dringend benötigte Unterstützung sowie Informationen darüber, wie und wo sie Hilfe – auch anonym über Hotlines – bekommen.
Eine der Betroffenen ist die 33-jährige Tetyana. Sie floh mit ihrer Tochter aus dem schwer umkämpften Luhansk. „Ich kam völlig verzweifelt nach Rivne. Als dort zum ersten Mal die Luftschutzsirenen ertönten, war ich emotional überwältigt. Ich brauchte Hilfe und jemanden, mit dem ich reden konnte. Mit einem Psychologen sprach ich über meine größte Angst. Wir machten praktische Übungen, um negative Gedanken zu kontrollieren und sie ins Positive zu wenden. Jetzt kann ich besser mit meiner Angst umgehen.“
„Die Angst und die Trauer, die Kriege hervorrufen, hinterlassen tiefe Narben bei den Menschen. Wir müssen psychische Probleme deshalb mit derselben Dringlichkeit behandeln, wie physische“, erklärt Sarah Easter. „Psychosoziale und psychische Unterstützung muss für alle verfügbar und zugänglich sein. Davon hängt das Leben und die Zukunft von Millionen von Ukrainer:innen ab.“
So hilft CARE: Seit Februar 2022 erreichte die Hilfe von CARE und seinen Partnern mehr als 466.000 von der Krise betroffene Menschen – der Großteil davon Frauen und Mädchen – in der Ukraine, Polen, Rumänien, Georgien und Deutschland. Zusammen mit Partnern unterstützt CARE Betroffene mit psychosozialer Hilfe und anderen Schutzmaßnahmen, Bargeld, Nahrungsmitteln, Wasser, Sanitär- und Hygienemaßnahmen, Gesundheitsdiensten, Unterkünften und Bildungsangeboten.
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