Nachzuchterfolg von Bergmolchen in Hellabrunn
Anders als der Name vermuten lässt, klettern Bergmolche nicht auf Berge, sondern fühlen sich im Wald am wohlsten. Die Tiere verdanken ihren Namen der Wahl ihres Lebensraums, der sich bis auf 2000 Meter Höhe erstrecken kann. Dort leben die Molche in Wiesen und Mooren. Bergmolche gehören zu den Amphibien und leben als ausgewachsene Tiere an Land und im Wasser. Als Laichgewässer dienen ab Mai vor allem Teiche, Weiher oder kleinere Tümpel mit flachen Uferzonen, Versteckplätzen und einem nicht zu dichten Bewuchs durch Wasserpflanzen.
Von der Kiemen- zur Lungen- und Hautatmung: Eine natürliche Metamorphose
Als sehr anpassungsfähige Art besiedelt der Bergmolch eine Vielzahl unterschiedlicher Gewässer und Landhabitate. Ihre Kinderstube verbringen diese Tiere ausschließlich im Wasser. Im Laufe der ersten drei Monate durchlaufen die Larven in ihrer Entwicklung eine Metamorphose. Die noch beinlosen Tiere mit den typisch langen Ruderschwänzen und den Kiemenbüscheln wachsen bei optimalen Entwicklungstemperaturen von etwa 20° C schnell heran. Nach einigen Wochen bildet sich das erste, vordere Gliedmaßen-Paar. Wenige Tage später sind dann die entstehenden Hinterbeine zu sehen. Dieser Entwicklungsschritt unterscheidet Molche von Fröschen, bei denen sich die Hinterbeine zuerst bilden. Mit der körperlichen Umwandlung (Ausbildung der Gliedmaßen-Paare) findet auch die Umstellung von Kiemen- auf Lungenatmung statt.
Hellabrunn unterstützt Erforschung der „Salamanderpest“
Seit 2021 engagiert sich Hellabrunn in der Unterstützung des Amphibienfonds der Stiftung Artenschutz, welcher sich der Forschung der sogenannten „Salamanderpest“ widmet. Ursache dieser Erkrankung ist der Bsal, ein Hautpilz, der im Dreiländereck Deutschland-Belgien-Niederlande neben Schwanzlurchen und Salamander auch Bergmolche bedroht. Gegen den aus Südostasien stammenden Erreger haben einheimische Amphibien kaum Abwehrmechanismen – mit fatalen Folgen. Da sich der Pilz von Hautbestandteilen der Tiere ernährt und viele Amphibientiere über ihre Haut Atmung und Flüssigkeitsbedarf regulieren, endet der Befall in der Regel tödlich. Die Auswirkungen auf verschiedene Molcharten sind noch weitestgehend unbekannt.
„Neben zahlreichen Artenschutzprojekten, bei denen wir weltweit bedrohte Tiere in ihrem Lebensraum unterstützen, ist es für den Tierpark Hellabrunn ebenso wichtig, sich für den Schutz und die Erhaltung der einheimischen Biodiversität zu engagieren. Die Mitarbeit an Projekten, die das Überleben heimischer Arten und damit die biologische Vielfalt sichern, ist für uns ein wesentlicher Teil unserer Arbeit und Forschung“, so Tierpark-Direktor Rasem Baban.
Die Besucher des Tierparks können junge und erwachsene Bergmolche zurzeit sehr gut im Fischbruthaus im Hellabrunner Mühlendorf beobachten.
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